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Mittwoch, 11. November 2015

Neumond am 11.11.2015





Neumond am 11.11.2015 um 18.47 Uhr für Berlin/Deutschland
(Huber-Methode, Koch-Häuser, Aspektbild ohne Chiron-Aspekte)

Mit jedem Neuen Mond (Dunkelmond) melden sich die neuen Energien zuerst im Verborgenen – als unbewusste Antriebe und intuitive Impulse, als Drängen, Streben und Sehnen nach einer neuen Ausrichtung, einem neuen Betätigungsfeld oder Vorhaben. Wir freunden uns innerlich (das kann auch innenpolitisch sein) mit neuen Ideen an, probieren Neues aus, gehen freudig auf Herausforderungen zu, sind zu dieser Zeit besonders offen und empfänglich für Eingebungen, die sich in unserer psychischen und mentalen Struktur (Mond) verankern wollen. Denn die dunkle Mondin ist zu dieser Zeit das Gefäß (der See, die See-le), in das sich die geistigen Inhalte der Sonne ergießen, die dann an den ganzen Organismus und besonders an die Teile des Ganzen weiter geleitet werde, die dieser Kraft bedürfen.
Die Mondin als Erdbegleiter ist die »Dienerin der Erde« und erfüllt die zyklischen Bedürfnisse des Planeten. Sie verteilt die Saat-Ideen (Ideen-Samen) an die Organismen der Erde und an die Menschheit, die sich psychisch durch die vom Mond übermittelten Sonnenideen wieder regenerieren und neu aufladen.

Welche Erfahrungswerte wollen sich bei diesem SKORPION-NEUMOND in unserem Denken niederschlagen? Welcher neue oder längst vergessene Gedanke wird in unser Bewusstsein gepflanzt?

Sonne + Mond 20° Skorpion:

„Eine Frau zieht zwei dunkle Vorhänge am Zugang zu einem geheiligten Pfad auf.“

Wer denkt nicht gleich an die antiken Isis-Mysterien und den »Schleier der Isis«. Im ägyptischen Ort Sais hatte das Standbild der Athene, die man auch für Isis hielt, folgende Inschrift: «Ich bin das All, das Vergangene Gegenwärtige und Zukünftige, meinen Schleier hat noch kein Sterblicher gelüftet.» [1]
Mit diesem Satz offenbarte sich die ägyptische Göttin der Mysterien den Wahrheitssuchern (Mysten).
Nun darf der zweigeteilte Vorhang – das die Wahrheit verschleiernde duale Wissen der Maya –  aufgezogen werden und sich das offenbaren, was jenseits der Dualität und aller Diesseits-Erfahrungen liegt. Die mutige, für die Wahrheit empfängliche »innere Frau« (Mond, Venus), die dank ihrer ewigen Verbundenheit mit dem Geist (Sonne) die dualen Vorhänge öffnet und dahinter den EINEN heiligen Pfad entdeckt, ist die Seele. Hier schwingt INITIATION mit, das Urbedürfnis der menschlichen Seele nach Wiedergeburt und Überwindung des Todestriebs.

ISIS Urania ist die Hüterin der Mysterien und die Einweiherin in jedem Menschen. Sie öffnet auch den Weg zurück zur Einheit. Als große universale Mutter (Mond) ist sie identisch mit der Natur und der Materie. Als Urania (Waage-Venus) nährt und schützt sie den Geist. Im ägyptischen Mythos steht sie immer hinter Osiris. Sie ist der Schleier der Maya, der die Wirklichkeit des Geistes hinter der Fassade des Alltagslebens verhüllt. Darum kennt sie auch den Weg zurück aus der Verstofflichung. Sie weist den Weg nach innen in das innere Heiligtum der Seele. Isis ist die Kraft im Innern, die niemals aufgibt und die mit ihrer Liebe den im Bleisarg des Körpers gefangenen Geist (Osiris) wieder belebt.

Wir befinden uns im tiefgründigsten Zeichen des Tierkreises, dem Skorpion. In dieser magischen Transformationsphase des »Stirb und Werde« trägt Isis den Skorpion auf ihrem Kopf und erscheint als ägyptische Skorpiongöttin Selket. Als mystische Heilerin und Magierin ist sie zugleich Schutzgöttin der Toten und des auferstandenen Lebens. Das Gift des dreizehngliedrigen Skorpions kann sowohl töten als auch heilen.
Mit dem Öffnen der dunklen Vorhänge verschwindet der Wahn der Dualität und mit ihm auch unser Bild von der Welt, von uns selbst und unserem Leben. Wer den Vorhang beiseite zieht, braucht eine gute Portion Mut und Unerschrockenheit, um seinem eigenen dunklen Bild ins Gesicht zu schauen: seinen Ängsten, seiner Habgier und seinem Egoismus sowie seinen vernichtenden Urteilen und moralischen Bewertungen, mit denen er sich selbst und anderen ständig Gewalt antut.

Während in der Münchner Rhythmenlehre dieser Neumondgrad von 20° Skorpion der Gruppenschicksalspunkt (GSP) von Mond-Pluto ist, für leidenschaftliche, extreme Gefühle, das Urerlebnis des Gebärens oder den Durchbruch innerer Bilder steht, beschreibt ihn Johann Hilble[2] als »Begegnung mit den Leichen im eigenen Keller«: Durch karmisches Öffnen oder unter einem schicksalhaften Zwang können Urängste aufsteigen und eine Affinität zu schockierenden Ereignissen auslösen. Es ist ein Tierkreisgrad der Metamorphose und des Stirb und Werde, der auch die Chance zur Heilung und Befreiung von alten Zwängen enthält.

Als nächstes möchte ich den KREBS-ASZENDENTEN, das Anlage-Potenzial untersuchen. Um welches Potenzial geht es (beim Neumond-Horoskop für Berlin/D)?

AS 5° Krebs:

„An einem Bahnübergang wird ein Automobil von einem Zug zermalmt.“

Dies ist der einzige Tierkreisgrad der Sabischen Symbole, dessen Erfahrungswerte negativ geschaut worden sind. An diesem Punkt der Entwicklung hat der kollektive Zug Vorrang vor dem Weg des Individuums. Denn bei 1° Krebs, dem Punkt der Sommersonnenwende, nimmt die lichte Yangkraft (das Individuelle) wieder ab und die dunkle Yinenergie (das Kollektive) nimmt zu. Kollektive Entwicklungsschübe und -züge gehen jetzt vor. Wer sich als Einzelner oder als isolierte Gruppe querstellt in dem Glauben, sein individuelles oder nationales Eigeninteresse habe jetzt Vorrang, muss mit schmerzhaften Korrekturen rechnen.

Rudhyar[3] deutet die Erfahrung auf diesem Tierkreisgrad als karmische Wiederanpassung. Gezeigt werden die tragischen Resultate, die mit einiger Wahrscheinlichkeit folgen, wenn sich das Denken des Individuums leichtsinnig bis rücksichtslos gegen die Macht des kollektiven Willens oder die evolutionäre Entwicklung stellt. Positiv gedeutet, kann das Wissen um diese ausgleichende Energie die Fähigkeit beeinflussen, alle Erfahrungen schöpferisch neu zu gestalten (siehe Sonne, Mond, Merkur im 5. Haus)  

Als Gruppenschicksalspunkt von Mond-Neptun (5° Krebs) beinhaltet dieser Grad die Angst vor Geschlechtskonkurrenz, geschlechtlicher Unterlegenheit und seelischer Fremdheit (Nichtzugehörigkeit) in der Gruppe. Das mangelnde Selbstwertgefühl als Mann oder Frau ist mit großer unbewusster Lebensangst verbunden. Die Angst ist sehr tief sitzend und zeigt sich immer dann, wenn man sich selbst, sein ureigenstes Empfinden und seine eigene Wirklichkeit leben will. Dann meldet sich der unbewusste Todestrieb und sorgt für eine Selbstausschaltung, eine Unterwerfung oder Niederlage. Dieser tief sitzenden Lebens- und Entscheidungsangst müssen sich auch die Menschen dieses Landes stellen und sich fragen, in welchem Maße sie sich von fremden oder falschen Führungskräften haben bestimmen bzw. regieren lassen. Was hat es mit der individuellen Selbstbestimmung in diesem Land auf sich? Ist diese Regierung wirklich souverän? Kann sich jeder frei entfalten?
Jeder Mensch hat sich selbst zu erforschen und ist nur sich selbst und seinem Gewissen gegenüber verpflichtet. Kommt es zu einer evolutionären Krise, müssen auch die von Menschen gewählten Regierungskräfte infrage gestellt, auf ihren Gehalt und ihre innere Wahrheit untersucht werden. Schattenkabinettchen und geheuchelte Volksvertreter werden dann geopfert werden müssen.

Die Angst des Einzelnen vor Unterlegenheit im eigenen Revier, vor Konkurrenz und Artfremdheit in der eigenen Gruppe oder dem eigenen Land hat tiefgründige Ursachen. Sie liegt in der Spaltung von Mensch und Menschheit in ein Ich und die anderen, in mein Land und dein Land, in meine Kultur und die der anderen. Individualität wird möglich durch Abgrenzung von der Masse, durch das Errichten von Grenzen und den Schutz der eigenen Art. Doch darf das Individuelle nicht zu weit getrieben werden – sonst zerstört es sich selbst. Werden in der Überbetonung des Individuellen die innere Wahrheit und das Menschliche ausgeklammert, so dass jeder mit sich selbst und seinen Nachbarn im Streit liegt oder seine eigene Scheinwelt für verbindlich erklärt, muss diese Fehlentwicklung korrigiert werden. So verlangt es  das kosmische Gleichgewicht. Weder einzelne Personen noch Länder, Staaten und Regierungen sind davor gefeit. Die Menschheit ist ein Ganzes, alle Menschen haben die gleichen Bedürfnisse und Sehnsüchte, haben ein Recht auf Leben und Lebensgestaltung.

Das Andersartige von Sprache und Lebensweise der Menschen ist bedingt durch die lokale Kultur und die rassische Tradition. Dahinter liegen jedoch als Grundlage die allgemeinen menschlichen Werte, die allen gemeinsam sind. Hinter der Verschiedenheit leuchtet der kosmische oder planetare Mensch hervor, der seinen Brüdern die Hand reicht, der keinen Unterschied zwischen Mensch und Mensch macht. Wer heute diese Tatsache ignoriert, befindet sich zur falschen Zeit am falschen Ort. Das geeinte Europa ist ein Fake, solange die Regierung eines Landes selbst uneins und fremdbestimmt ist, solange im eigenen Lande Parteienwirtschaft und Eigeninteressen vorherrschen und es keine Dreiheit von fähigen Regierungskräften gibt, die ein gemeinsames Ziel und Konzept verfolgen.

Jedes Volk hat die Regierung, die es verdient, die eine Entsprechung zu den Grundeigenschaften seiner Seele hat. Die BRD und ihr Volk muss sich mit alten Identitätsängsten herumschlagen, mit Duckmäusertum und Unterlegenheitsgefühlen.

Wohin führt diese Erfahrung karmischer Wiederanpassung?


Deszendent 5° Steinbock:

»Indianer auf dem Kriegspfad. Einige rudern ein gut besetztes Kanu, andere vollführen einen Kriegstanz.«

Zu einer Begegnung mit aggressiven Energien im eigenen Inneren sowie im Außen… zur Mobilmachung physischer und emotionaler Energien – vielleicht nach einer Provokation oder Resignation. Das Symbol zeigt eine äußerst dynamische Situation der amerikanischen Ureinwohner. Allen indianischen Völkern ist der Respekt von Mutter Erde und die Erkenntnis des Geistes im Alltag gemeinsam. Der Krieger steht bei einigen Stämmen (nicht bei allen) in hohem Ansehen – nicht wegen der Gewalttätigkeit sondern wegen seines Mutes. Für einige zählte es mehr, seinen Feind zu berühren und zu achten als ihn zu töten. Während weiße Amerikaner, die sich selbst für zivilisiert und die Indianer als Wilde ansahen, dieses edle Volk fast völlig ausgerottet haben (sie nennen es stolz »Eroberung«), sehen andere Menschen diesen Akt als eine furchtbare Tragödie an.

Das Bild zeigt einen Indianerstamm, der sich für den Krieg entschieden hat. Die Gruppe ist sich einig und erneuert in diesem Ritual ihre Stammeskraft, mobilisiert alle Energien. Sie sind bereit für die Auseinandersetzung mit ihrem Feind oder Aggressor. Bezogen auf das Potenzial des ängstlichen und unterdrückten Volkes (AS 5° Krebs) werden uns in diesem Bild die mutigen Anlagen einer Menschengruppe gezeigt. Im Symbol der Wintersonnenwende (1° Steinbock) fordert ein Indianerhäuptling Vollmacht vom versammelten Stamm. Es geht hier um die Fähigkeit des Menschen zu höchstem Bewusstsein, zur vollen Verantwortung für sich selbst und das ganze Land (den Stamm). Er erhebt Anspruch auf Autorität und das Amt eines obersten Hauptes oder Häuptlings. 
Das Kapital ist die Gruppenenergie, die Energie des Volkes und das, was durch die Mitarbeit des Volkes erreicht worden ist. Es ist eine Tatsache, dass dieses Kapital zum größten Teil für die Rüstung und den Tod vergeudet wird. Es ist ebenfalls eine Tatsache, dass der einzelne Mensch wie auch die Gruppe ein starkes Verlangen hat, sich selbst zu bewähren und nach neuen Erkenntnissen und Bewährungsproben verlangt – mögen sie nun positiv oder negativ empfunden werden. Die Betonung des Symbols auf 5° Steinbock liegt in der Gruppenaktivität. Eine Gruppe von Menschen (ein Volk) erkennt ihr gemeinsames Potenzial. Sie rüstet sich aus, legt den Gürtel der Kraft an, richten ihre gemeinsamen Energien auf ein gemeinsames Ziel aus.


Die Flüchtlinge, die jetzt in dieses Land einwandern, haben diese Kraft, den gemeinsamen Willen und den Mut des Ganzen, der sie befähigt, ihre alte Heimat und alles Vertraute zu verlassen. Um beim Symbol Kriegstanz und Kanus zu bleiben: Die vor dem Tod und dem Krieg flüchtenden Menschen benutzen Boote und Schiffe. Sie benutzen das WASSER, um fortbewegt zu werden. Wasser es ist die gemeinsame Gefühlsreaktion, die ihnen Mut und Antriebskraft für diese grundlegende Veränderung verleiht.

Das Volk (Krebs, Mond) und die Regierenden (Steinbock, Saturn) werden angesichts dieser extremen Gefühlslage eine Entscheidung treffen müssen. Wie werden sie dem scheinbaren Feind in sich selbst und im eigenen Land begegnen? Wollen sie ihn in einer äußeren Machtdemonstration bekämpfen, aussperren oder erobern, wobei sie sich nur selbst bekriegen und schwächen können und wieder nur die Anpassung und Fremdbestimmung wählen? Oder werden Volk bzw. Regierung den Mut haben, sich selbst zu führen, selbstbestimmt zu handeln und ihre Energien in der anstehenden Krise zu vereinen?

Das dynamische Symbol am DS fordert jeden Mensch auf, sein gesamtes Energiepotenzial zu mobilisieren, zu sammeln und sich vom gemeinsamen Willen des Ganzen auf ein gemeinsames Ziel hin zu bewegen. Es können auch die Energien des Neumond-Horoskops sein. Die führenden geistigen Kräfte der oberen Horoskophälfte sind URANUS, NEPTUN und PLUTO. Uranus im Widder und Neptun in den Fischen stehen stark im 10. Haus der Bestimmung und Gesetzgebung (Regierungsoberhaupt, Autorität, Führungskraft, höchstes Bewusstsein). Zum kriegerischen Potenzial schauen wir auf den Mars.

Der Mars auf 30° Jungfrau

»Völlig hingegeben der Vollendung seiner momentanen Aufgabe, ist ein Mensch taub gegen jede Verlockung.«

Mars als exoterischer Herrscher von Widder ist die persönlichste Energie des Handelns, die Kraft der Mobilisierung, des Streitens, der Durchsetzung von Entscheidungen und Entschlüssen. Im 4. Haus bewirkt der Mars seelischen Aufruhr - doch auch eine Hab-acht-Stellung. Wie ein Wachhund, der Haus und Hof und die ganze Familie gegen Angriffe beschützt, ist er hellwach und jederzeit kampfbereit. Mit seinem feinen Instinkt spürt er, was die Seele wirklich braucht. Das Handlungspotenzial MARS und damit auch die Streit- und Entscheidungsmacht befinden sich unter der geistigen Obhut von URANUS im WIDDER und damit unter dem höheren Auftrag der MUTATION.

Der lange grüne Denkaspekt (Quinkunx) zum Neptun scheint die Handlungs- und Entscheidungskraft des Mars auf der äußeren Ebene vorübergehend zu lähmen. Nach der Hochzeit des kriegerischen Mars mit der friedliebenden Venus in der Jungfrau auf dem Punkt des Nördlichen Mondknotens beim Übergang von Jungfrau nach Waage (bzw. umgekehrt) liegt hier eine überpersönliche gewichtige Entscheidung an. Unter der Obhut des größeren kosmischen Lebens und des befreienden Potenzials von Uranus kann der Mensch / die Gesamtheit des Volkes / die Menschheit als Ganzes den Schleier der Maya lüften, die Illusion besiegen und den geistigen Pfad beschreiten.
Auf dem Tierkreisgrad der Tagundnachtgleiche (30° Jungfrau / 1° Waage) steht der geistige Anwärter vor dem Tor der heiligen Pyramide oder des heiligen inneren Tempels. Er ist an dieses eine Ziel hingegeben und völlig konzentriert. Für einen Moment mag er schwanken, sich einer Erinnerung hingeben oder zögern. Doch er weiß, es gibt nur diesen einen Schritt für ihn – nach vorne auf eine neue Ebene von Bewusstsein. Dies ist der Endpunkt der Individualisierung. Was darüber hinaus geht, wirkt sich zerstörerisch für den Einzelnen aus.


Was ist die Bestimmung, das Ziel und der Sinn dieser karmischen bzw. evolutionären Krise?



Der Tierkreisgrad des MC ist 29° Wassermann:

»Ein Schmetterling schlüpft aus.«

Eine notwendige radikale Metamorphose liegt an, eine ganz neue Einstellung zu allem, was unser Leben ausmacht und was uns im Leben oder als Leben begegnet… Dies ist nur möglich vor dem Bewusstsein, dass alle Menschen Brüder sind… dass die Menschheit ein Ganzes ist.

Auch hier schwingt Initiation und Transformation mit (wie beim Neumond-Grad), die Verwandlung von der kriechenden Raupe zum fliegenden, farbenprächtigen Schmetterling, dem Symbol der befreiten Seele. Diese vollendete Form ist das Ziel der Individualität und alles individuellen Strebens. Der Verwandlungsprozess setzt den Tod der alten Persönlichkeit voraus, das Sterben des Ichs mitsamt seinen alten Verhaltens- und Reaktionsmustern. Jeder Mensch hat die Möglichkeit, an einem höheren Bereich der Evolution teilzuhaben, nachdem er aus seinem kritischen Übergangszustand der METAMORPHOSE ausgeschlüpft ist. Mit dem Eintritt in ein erweitertes Bewusstsein erfährt der Mensch sein wahres Menschsein, seine Reinheit und Einheit mit dem Geist. Dank des schöpferischen Potenzials in seinem innersten Kern hat er jederzeit die Möglichkeit, sich zu erneuern.

Was liegt dieser notwendigen Verwandlung zugrunde?



IC 29° LÖWE:

»Eine Meerjungfrau steigt aus den Wellen empor, bereit zur Wiedergeburt in menschlicher Gestalt.«

Wofür kann die Meerjungfrau stehen? Für unbewusstes /verborgenes Verlangen oder Sehnsucht nach einer dauerhaften Form… Für eine große Liebessehnsucht aufgrund von Sehnsucht und Liebesleid… Für eine verzauberte oder noch unreife Anima (weiblicher Seelenanteil), die sich nach Verwandlung, Erlösung und Liebe sehnt? Ein noch unfertiges, seelisches Potenzial drängt nach Vervollkommnung und Gestalt. Es handelt sich um ein vormenschliches weibliches Bewusstsein, symbolisch gezeigt als Meerjungfrau mit einem Fischschwanz, eine Sehnsucht nach Menschwerdung und Ganzwerdung als Frau. Im Märchen kann die Frau des Meeres (siehe Mond-Neptun-Anlage GSP 5° Krebs) dies nur durch die Liebe eines Mannes. Es ist keine Lösung für den Mann (Geist, Wille), der schönen Melusine (Anima, Seele) auf den Meeresgrund zu folgen, denn dafür würde er sein Bewusstsein, seinen Willen und seine Selbstbestimmung opfern müssen. Und das noch unfertige weibliche Seelchen (die Anima, Venus) kann als Wasserwesen nicht in der oberen Geistwelt des Menschen leben – es sei denn, sie stirbt in ihrer alten Gestalt. 

Die Gefahr für den Mann-Anteil des Menschen (Animus, Wille, Tatkraft) besteht darin, dass das Idealbild des Weiblichen (Anima, Seele) auf der Illusionsebene stecken bleibt und er sich in Gedanken und Gefühlen verliert, statt seine gesamten psychischen und mentalen Energien zu bündeln, um die Illusion der Materie, der Zeit, des Denkens und seiner eigenen Person zu besiegen. In dem Sinne, wie er (der Mensch) seine männlichen Fähigkeiten, wie Entschluss- und Tatkraft, Unterscheidungsvermögen und Zielstrebigkeit verwirklicht, reift er vom Jüngling zum Manne. Und aufgrund seiner ungebrochenen Liebe zum Idealbild seiner inneren Frau (Seele) geht auch diese durch einen notwendigen Reifungsprozess und Gestaltwandel hindurch, erhält eine menschliche Gestalt und die Gewissheit einer unsterblichen Seelenverbindung mit dem männlichen Seelenanteil, dem Animus.

Es ist das innere Drängen nach einer gefestigten Bewusstseinsform der Liebe, nach der Fähigkeit, wahrhaft menschlich zu sein, das heißt in liebender Anteilnahme zu fühlen, zu denken und zu handeln. Da sich die Menschheit als Ganzes bis heute noch nicht auf der Bewusstseinsstufe eines kosmischen oder planetaren Menschen befindet – Kriege, Gewalt, Waffen und ein Bewusstsein der Spaltung in mein und dein ziehen sich über den ganzen Planeten – erhält sie nun die Chance dazu. Liebe, Unschuld und die Reinheit des Herzens haben sich zu bewähren. Und es gibt in dieser Zeit weiß Gott genug Gelegenheit dazu – vor allem in Deutschland mit seinem Thema der Flüchtlingskrise und der großen Welle von Empfindungen, die die hereinströmende Menschenflut auslöst.

Die Seele des Menschen, von Natur aus rein, unschuldig, leer, strebt nach einer Erfahrung der Erfüllung und Ganzheit, da dieser Keim in ihr bereits angelegt, jedoch noch nicht vollkommen entfaltet ist. Sie will sich auf jede nur denkbare Weise ganz einbringen und hingeben, dabei alle faulen (unreinen) Kompromisse, die der Alltag mit sich bringen mag, weit von sich weisen. Sich mit ganzem Herzen einbringen heißt, jede Art von Trennung, Spaltung und Zweifel zurückzuweisen und bei Entscheidungen auf sein Herz zu hören. Jeder Mensch hat Zugang zu seiner schöpferischen Mitte und er sollte seiner Intuition in dieser Situation einer evolutionären Aufforderung zur Wandlung voll und ganz vertrauen.

Was erfahren wir von NEPTUN, dem esoterischen Herrscher des Krebs-Zeichens im 10. Haus der Bestimmung?
Neptun verkörpert als höhere Oktave der Venus das Prinzip der Hingabe und grenzenlosen Liebe. Im Zuge der radikalen Umwandlung und Metamorphose tritt das allumfassende Bewusstsein einer allgemeinen Menschenliebe an die Stelle von Eigeninteresse, Habgier und  besitzergreifender Liebe. Neptun wirkt immer reinigend und einigend, löst Grenzen auf, kann uns den Boden unter den Füßen wegziehen und uns in höchstem Maße verunsichern. Er macht uns offen für tiefer liegende Seelenschichten und Inhalte aus einer höheren Welt. Wir spüren Neptun als große Sehnsucht, als allumfassende Liebe und Einheitsempfinden. Er lässt uns die liebevolle Verbundenheit mit allem Lebendigen erfahren – ebenso die Einheit von Individuum und Kollektiv.

Neptun auf 8° Fische :

»Ein Mädchen bläst ein Signalhorn«

Das Symbol am Aszendenten (5° Krebs) zeigt einen Konflikt zwischen Individuum und Kollektiv, der dann entsteht, wenn der Mensch das individuelle Wachstum bis in alle Ewigkeit fortsetzen will und sich gegen jede notwendige Veränderung stellt. Das Symbol auf 8° Fische zeigt die verantwortliche Teilnahme des Individuums an kollektiven Prozessen und zeigt die grundlegende emotionale Beziehung zwischen dem Einzelnen und dem Kollektiv. Das Mädchen steht hier für den intuitiven oder medialen Typ des Menschen, der aufgrund von innerer Reinheit, Empfänglichkeit, Feinfühligkeit und Transparenz das Herannahen einer evolutionären Krise für die Menschheit wahrnimmt. Dane Rudhyar nennt diese Menschen »Seher und Mutanten«, da sie einiges von dem Bewusstseins- und Erfüllungspotenzial des Neuen Menschen entfaltet und auch eine Vision vom nächsten evolutionären Schritt der Menschheit haben.

Es ist das Mädchenhafte in uns, eine ewig junge, doch zugleich emanzipierte Seelenkraft, die uns zur Teilnahme am Dienst für die Menschheit ruft. Vielleicht ist es ein neuer Zweig (Spross) der uralten Menschheitsseele… Wer den Ruf wahrnimmt und sich innerlich berufen weiß, wird in dieser Zeit für seine Gefährten da sein und sich an ihren Erfahrungen beteiligen. Damit bleibt er seiner ursprünglichen Individualität treu, kann sich aber auch gleichzeitig völlig dem Ganzen hingeben, dessen Keim er ja in sich enthält. Die Zukunft ist jetzt, und was morgen ist, enthüllt sich bereits heute.

Das individuelle Streben des Menschen kann als ein Beitrag zur ganzen Menschheit gesehen werden und nicht als sinnloser Kampf einer gegen den anderen um vergängliche Werte. Das Individuum findet Vollendung und Erfüllung, wenn die Ziele der ganzen Menschheit gefördert werden: die Wiedergeburt, das Öffnen für die Seinskräfte des Ewigen und der verantwortliche Umgang mit den schöpferischen Kräften.  

Es geht um nichts Geringeres als um den Aufruf zur Wiedergeburt an die Menschheit. Der am weitesten Fortgeschrittene (auf dem geistigen Weg der Mutation und Transformation) übernimmt die Verantwortung für eine kleine oder größere Menschengruppe, leistet seinen Beitrag, ist Verkünder und Erwecker, kann anleiten und den Weg weisen. Doch Vorsicht vor den negativen Vertretern der Rufer in der Wüste, den Bekehrern und »Wachturm«-Fanatikern, oder den fehlgeleiteten revolutionären Tendenzen, die sich für Gewalt und Krieg entscheiden.


Die Botschaft von Uranus an der Spitze der Yod-Figur

Als letztes werfen wir einen Blick auf die herausragende Stellung von URANUS, der an der Spitze eines blau-grünen Dreiecks steht, die in der Aspektbild-Astrologie als Yod-Figur bekannt ist. Die zwei langen grünen Denkaspekte (Quinkunx 150 °) umrahmen das innere Zentrum (Kreis) und nehmen die Informationen, Signale und Ausstrahlungen des schöpferischen Ganzen auf. Die Energiekonstellation erhält einen großen Zuwachs an Bewusstheit, die sich im Uranus niederschlägt.
Diese Projektionsfigur – auch »Fingerzeig Gottes« genannt, ist für die geistige Entwicklung und die Bewusstseinsschulung von großer Bedeutung. Projektionen können bewusst eingesetzt, erkannt und wieder zurückgeholt werden. Im Neumond-Horoskop geht die Projektion von Uranus im 10. Haus (Bestimmung, Gesetz, höheres Bewusstsein) aus. Die bewusstseinserweiternde, erweckende, geistige Erkenntniskraft erreicht uns über unser inneres Zentrum in Träumen, Visionen und Eingebungen im psychischen Bereich des 4. und 5. Hauses. Hier bildet das blaue Sextil zwischen JUPITER in Jungfrau und dem NEUMOND im Skorpion eine substanzielle Basis und Projektionsfläche für die höheren Eingebungen – den »Fingerzeig Gottes«.

Was schon durch die Mondknotenstellung mit Venus/Mars am Punkt der Tagundnachtgleiche angedeutet wird, findete in der Yod-Figur seine Bestätigung. Der Sinn der evolutionären Krise für die Menschheit liegt in der inneren Umkehr, einer Verlagerung des Bewusstseins von der Verstrickung in Äußerlichkeiten auf den inneren Weg, was eine Transformation und Bewusstseinswandlung notwendig macht. Die Menschen sehnen sich nach Erfüllung und Sinn, die sie, wenn sie eine Bilanz ihres Lebens ziehen, in vergänglichen Dingen und Erfolgen nicht finden werden. Wenn sie entdecken, dass sie am Wesentlichen vorbeigelebt haben, stecken sie schon tief in der Lebens- und Identitätskrise. In dieser Situation benötigen sie die Einsicht und den Willen zur radikalen Veränderung.

Der schöpferische Beitrag, den jeder Mensch leisten kann, besteht darin, seine nach außen projizierten Eigenschaften wieder zurückzunehmen und bereit zu sein, die Verantwortung für die Gestaltung seines Lebens, seines Schicksals und alle bisherigen Misserfolge zu übernehmen. An wen haben wir z.B. unsere Macht, Entscheidungs- und Selbstbestimmungskraft abgegeben und gehofft, dass sie uns durch die anderen zu einem glücklichen Leben und zur Erfüllung führen – an eine Autoritätsfigur wie den Vater oder einen Übervater, an den Staat, die Regierung, die Politiker, an Gott, an das Schicksal oder die Sterne… usw. Auch jetzt wird wieder nach einem gut funktionierendem Programm, einer krisenfesten Lösung und einem starken Bündnis (z.B. Europa) im Außen gerufen. Nun ist es Zeit, sich wieder mit der einzigen höheren Macht zu verbinden, die für jeden Menschen und die Menschheit als Ganzes zuständig ist: dem »höheren Selbst«, dem inneren Zentrum, unserer schöpferischen Mitte.

Dafür müssen wir nichts anderes aufgeben als das kleine Ich mit seinen kleinen Wünschen, Gewohnheiten und beschränkten Vorstellungen vom Leben. Die Situation ist so, dass wir mit dem Rücken zur Wand stehen und vor uns die Dunkelheit oder ein Abgrund liegt. Aus der Dunkelheit springen uns die eigenen Ängste, Verdrängungen und  Unzulänglichkeiten an.

Welche Lösung und welches Vermögen bietet uns URANUS an?


Uranus auf 18° Widder: 
»Eine leere Hängematte ist zwischen zwei Bäumen aufgespannt.«


Hier begegnet uns dasselbe Zweier- und Dreiermuster wie beim Neumond-Symbol, dem Aufziehen der beiden Vorhänge und der Offenbarung des einen geheiligten Weges dahinter. Das DREIECK wird als Lösung für die Konflikte aufgrund eines polaren Bewusstseins erkannt. Im Dreieck gibt es keine Polarität, keinen Konflikt, keine Projektion. Es gibt immer einen dritten objektiven Standpunkt, eine Lösung, eine Synthese, einen neutralen Beobachter. Ein Dreieck als Aspektfigur impliziert ein veränderliches Bewusstsein, eine sich stets wandelnde Mischung aus Bewegung und Ruhe.

Die Hängematte ist ein Symbol, das mit dem Ausgleichen von Spannung und Hochspannung zu tun hat, und dafür die Entspannung oder das Ausspannen anbietet. Sie ist ein Netz, das wie ein gespanntes Seil zwei Seiten verbindet. Sie ist das verbindende dritte Element, das hier als Lösung gezeigt wird, um ein extremes Hin und Herpendeln zwischen den Polaritäten zu vermeiden: Schöpferische Abwechslung von Aktivität und Ruhe. Wer sich in die Hängematte legt, verlässt den Boden der Realität und seine aufrechte Stellung. Er hängt in der Luft und befindet sich in horizontaler Lage in einem Schwebezustand. Doch nicht in einer statischen Ruhe. Er schaukelt leicht hin und her, erfährt ein sanftes rhythmisches Schwingen.

Dieses Symbol deute ich als Einladung zum entspannten Umgang mit den Gedanken, dem leichten Kommen- und Gehenlassen, dem entspannten Beobachten. So wird ein zwanghaftes Festhalten an dem einen oder anderen Extrem vermieden und ebenso ein Fixieren und Festlegen. Sie kann auch als eine Einladung zum rhythmischen Leben verstanden werden.

Die notwendige Mutation – Völkerwanderungen – das Band zerreißt

Der Tierkreisgrad von 17,5°/ 18° Widder ist nach Döbereiner der GSP von Mars-Uranus: die notwendige Mutation mit der Aufforderung, sein Leben radikal zu verändern, sich aus fremdbestimmten Beziehungen und Abhängigkeiten zu lösen. Es geht darum, sein Aggressionspotenzial (Mars) nicht abzugeben, zu verneinen oder zu verdrängen, sondern es für die eigene Bestimmung und die eigene Mutation (Uranus) einzusetzen. Die notwendige Mutation ist wie ein Abschütteln von etwas, das nicht zu einem gehört. Wer sich nicht traut, aus Angst oder Gewohnheit das Angebot zur Mutation ignoriert und weiterhin die Fremdbestimmung sucht, muss mit gravierenden Korrekturen rechnen (siehe AS 5° Krebs).

Joh. Hilble schreibt zum 18. Grad im Widder: »Das Band zerreißt«. An diesem Punkt findet eine Prüfung durch das Leben statt, inwieweit die äußere Lebensart und Lebensregelung mit der persönlichen Eigenart des Menschen in Übereinstimmung ist. Das einzige Gesetz, das für den Menschen zuständig ist, ist sein eigenes Gesetz. In solchen existenziellen Krisenzeiten müssen alle ungesunden, zwanghaften Abhängigkeiten um den Willen einer Scheinharmonie losgelassen werden. Das Band der Abhängigkeit zerreißt, falsche Zugehörigkeiten und Scheinharmonien lösen sich auf. Die Menschen haben sich für einen Aufbruch vorzubereiten.
Mars-Uranus heißt auch »Lasst uns ausschwärmen und auswandern!« Ganze Völker sind unterwegs, da sie die innere Notwendigkeit zur Mutation spüren und sich von der Kraft ihrer eigenen Bestimmung leiten lassen.
Das verdient unseren Respekt. Auch wir haben Teil an dieser Zeitschwingung und dem evolutionären Ruf zur Veränderung unserer Lebens- und Sozialstruktur (siehe den vorherigen Blogeintrag zum Migrantenstrom).

Hier ende ich und lege mich in die Hängematte.

Eure Sundra



[1] Plutarch: Über Isis und Osiris

[2] Hilble, Johann: Faszination Geburtszeitkorrektur, Books on Demand ISBN 3831104042
2 Dane Rhudhyar: Astrologischer Tierkreis und Bewusstsein, Hugendubel Verlag, München 1984

Alle Bilder: Copyright Sundra Kanigowski
Quelle Horoskopzeichnung: www.astro.com


Sonntag, 4. Oktober 2015

I Ging: Was bedeutet der Migrantenstrom nach Europa für die Menschheit und die Welt?



Meine neu formulierte 2. Frage an das I Ging lautet nun:
Was bedeutet der Migrantenstrom nach Europa für die Menschheit und das Weltgeschehen?
   
Hex. 40 HIE  Die Befreiung, 2. Linie



Nach der Wandlung durch die Neun auf 2. Platz entsteht Hex. 16 YÜ  Die Begeisterung
Das Zeichen 40, Die Befreiung rät, sich von äußeren und inneren Hemmnissen zu befreien – unverzüglich: „Wenn noch Reste aufzuarbeiten bleiben, so gilt es, das so schnell wie möglich zu tun, damit reiner Tisch gemacht wird und keine Verzögerungen eintreten.“

Die Bewegung geht aus der Gefahr heraus. Gefahr ist angezeigt durch das obere Zeichen Donner (Dschen) und das untere Zeichen Wasser oder Gefahr (Kan). Die Gefahr regt zur BEWEGUNG an, und durch Bewegung kommt man aus der Gefahr heraus. Das ist Befreiung. Gefährlich sind unsere starren Haltungen, die emotional verhärteten Strukturen zwischen Menschen, Ländern, Nationen, Religionen, usw. Gefährlich sind der trennende Egoismus, die Gefühlskälte, das Festhalten an destruktiven, karmischen Beziehungen und materiellen Werten, die schon längst keinen kreativen Zielen mehr dienen. Die Seele (unteres Trigramm Kan, Wasser) sucht die Anknüpfung an den Geist (oberes Trigramm Dschen, Donner). Es heißt: Rasches Handeln ist von Heil.

Universale Kräfte brechen nun mit Gewalt den angestauten Kräften Bahn und öffnen Wege zur Verwirklichung. Das Ziel ist die Befreiung… Befreiung aller Wesen von Druck, Gewalt und auswegloser Ohnmacht. Am Anfang der Befreiung mag die Energie noch ungerichtet und chaotisch fließen, mal hierhin, mal dorthin… doch schon bald zeichnen sich Bahnen ab, die eindeutig in die Zukunft weisen. Dann wird sich aus dem zufällig erscheinenden Strömen das neue Muster einer blühend schöpferischen Welt herausbilden. Denn für die angestauten und frei gewordenen Energien hält der kosmische Geist bereits sinnvolle Aufgaben, Pläne und Konzepte bereit.
Es heißt: Die Zeit der Befreiung ist wahrlich groß. Dieser Hinweis auf die Größe der Zeit befindet sich auch noch in anderen Zeichen und weist zusätzlich zum Wirken auf der profanen und weltlichen Ebene auch auf die transzendente Dimension hin. Das befreiende Wirken ist im kosmischen Sinne von herausragender Bedeutung und von Erfolg gekrönt.

Für die Menschen und die Gesellschaft der europäischen Staaten bedeutet der gewaltige und plötzlich hereinbrechende Zustrom an Migranten eine ebensolche Revolution und radikale Neuorientierung wie für die Flüchtlinge, die ihr Zuhause und allen Besitz verloren haben. Für alle gibt es eine radikale Veränderung der bisherigen Lebensumstände. Der Bruch mit hemmenden Strukturen aller Art, mit vertrauten, lieb gewordenen Formen, Gewohnheiten und Lebensinhalten ist notwendig geworden, auch der Bruch mit übernommenen Glaubenssätzen und hierarchische Strukturen. Die Befreiung erfordert unmittelbares Handeln – und wo es notwendig ist, auch einen tiefen Schnitt, um hoch aufgeladene, oft karmisch bedingte Beziehungsstrukturen zwischen Menschen, Gruppen und Völkern ein für allemal zu beenden.
Denn: Jeder Mensch hat ein Recht auf Selbstverwirklichung und freie Selbstentfaltung.

Zur Befreiung gehört die Vergebung. Unterdrücker und Unterdrückte sollten sich ihre Fehler verzeihen und sanft mit sich selbst und miteinander umgehen. Darum heißt es im Bild der Befreiung: So verzeiht der Edle Fehler und vergibt die Schuld. Wie nach einem reinigenden Gewitter wird die Luft nach der Befreiung der aufgestauten Kräfte wieder klar, der Blick frei für neue Perspektiven.

Die Neun auf 2. Platz bedeutet: „Auf dem Feld erlegt man drei Füchse und bekommt einen gelben Pfeil. Beharrlichkeit ist von Heil.“

Die falschen Füchse sind falsche Gedanken, eingefleischte Denkstrukturen/ Vorstellungen, die den Status quo erhalten wollen, die gegen Veränderung, Wandlung und Freiheit sind. Die hinterlistigen falschen Füchse in uns selbst sind die Vorstellungen, die unserem Selbstbild schmeicheln, die an unsere Eitelkeit und unseren Stolz appellieren und die sich vor das wirkliche Leben stellen. Diese Vorstellungen vom Leben erscheinen so schön logisch, praktisch und bequem. In Wirklichkeit sollen sie nur die Missstände, Fehler und das begangene Unrecht zudecken. Sie können uns / dem Volk / den Menschen einflüstern, dass alles so in Ordnung ist und wir so weitermachen können wie bisher.


Jetzt ist die Zeit, den eigenen Unmut zu entladen, zum Ausdruck zu bringen und sich vom inneren Druck zu befreien. Auf keinen Fall darf der innere Drang nach Freiheit und Selbstausdruck weiterhin unterdrückt oder verdrängt werden. Auch wenn eine radikale Veränderung nicht von allen erwünscht wird, ist sie doch notwendig geworden und kann nicht länger aufgeschoben werden. Alle berechtigten Ansprüche müssen angemeldet werden. Alles, was sich den Menschenrechten widersetzt oder entgegen stellt, wird beseitigt und verändert werden. Allein die Entschlusskraft zur Tat ist schon ein Akt der Befreiung und kann als Erfolg betrachtet werden.

Franciscus Adrian schreibt in seinem Buch „Die Schule des I Ging“ (Die Praxis)[1] zum Zeichen Befreiung: „Hier im Zeichen Befreiung gelingen dem Menschen des spirituellen Weges unbestechliche Blicke auf die ihn und andere Angehörige seiner Sippe betreffenden psychischen Übertragungssituationen und auf die eigenen seelischen Ritterrüstungen, die er sich zugelegt hat“. Die Befreiung geht noch über die genetischen Prägungen und Projektionen hinaus und betrifft Sphären tiefer karmischer Zusammenhänge zwischen einzelnen Menschen und Völkergruppen. Erst wenn die „emotionale Vergletscherung“ abgetaut ist, kann der Mensch sich und anderen wieder „gnädig gesonnen“ werden, seine seelischen Wunden heilen und die „negativ besetzten  Engramme in seinem Hirn löschen“.

Was hier geschieht, ist ein radikaler Wechsel von der Sphäre des Karma in die Sphäre der Gnade. Welch große Erleichterung für die Herzen!
Befreiung als Aufbruch zu neuem Wirken – unbelastet von altem Karma.
Befreiung zur Sanftheit, zum seelisch entspannten und seelisch befreiten Menschen, der sanft mit sich selbst und mit seiner Umwelt umgeht.

Der „gelbe Pfeil“ oder „goldene Pfeil“, den man während des Vorgangs der befreienden Maßnahmen erhält, ist ein Zeichen der inneren Ausgeglichenheit und des inneren Friedens (Nichtschießens). Er ist das Symbol für die erfolgreiche Arbeit an sich selbst, das Erreichen einer inneren Geradheit des Charakters. Der Träger des goldenen Pfeils ist ein vom Himmel Begnadeter, der eins mit seinem Zentrum und von jeglicher Ich-Verhaftung befreit ist. Der Hinweis auf die gelbe Farbe zeigt im I Ging die Beziehung zum Hexagramm KUN, Erde. Der Yang-Strich (die Neun) auf dem 2. Platz wandelt sich wieder in einen geteilten Yin-Strich und so entsteht als neues Hexagramm 16 DIE BEGEISTERUNG.

Auffällig ist bei beiden Fragen der Erhalt der 2. Linie als Wandlungslinie. Wofür steht der zweite Platz im gesamten Hexagramm? Er ist verwandt mit dem 5. Platz, da beide Plätze die mittlere Position ihres Wirkungsfeldes einnehmen: Platz zwei die Mitte des unteren Trigramms und Platz fünf die Mitte des oberen Trigramms. Das „Heil“ dieser 2. Linie im Zeichen Befreiung liegt in der Beharrlichkeit, in der Mitte zu bleiben.

Das Zeichen 16 Die Begeisterung zeigt eine Bewegung, die beim Volk (den Massen) auf Hingabe stößt, die mitreißend und begeisternd wirkt. Es ist eine Bewegung, die aufrichtig und gerecht ist, die im Volksempfinden ihre Wurzeln hat und in Übereinstimmung mit der Volksseele ist. Als solches kann die Bewegung mit dem Bild eines Heeres verglichen werden, das in Marsch gesetzt wird  - für eine gute und gerechte Sache. Die Bewegung wird vom ganzen Volk unterstützt, findet überall helfende Hände. Hier wirkt jetzt die Dynamik einer gelenkten Willens- und Überzeugungskraft, die in Überstimmung mit dem kosmischen Rhythmus wirkt und von den Massen getragen wird. Sie ist stark genug, die Welt zu bewegen und kennt nur ein Ziel: den Sieg über die Trägheit und die Starre der Materie.

Dieses Zeichen ist ein echtes Indiz für eine großartige Bewegung und eine große Idee, die alle gesellschaftlichen Kräfte mobilisiert. Sie markiert den Beginn einer neuen Zeit, den Anfang einer neuen Welt und einer gewandelten Menschheit. Ihr Erfolg ist im kollektiven Karma bereits angelegt und muss nur noch verwirklicht werden. Die Handlungsweise in Zeiten der Begeisterung folgt den Geboten der Rechtschaffenheit. Es heißt: Die Zeit der Begeisterung beruht darauf, dass ein bedeutender Mann da ist, der in Fühlung mit der Volksseele ist und in Übereinstimmung mit ihr handelt. Er kann die anonyme Masse der Menschen mit ihrer Kraft, ihren Talenten und Fertigkeiten in konstruktive Bahnen lenken und findet für die Realisierung überall tüchtige Gehilfen.

Das BILD der Begeisterung zeigt den Donner (Dschen), der im Frühling aus der Erde (Kun) hervortönt. Die elektrische Kraft des Gewitters löst die alten Spannungen, reinigt die Atmosphäre, erfrischt die Natur, Knospen brechen auf. Die Herzen sind erleichtert und Freude entsteht. Eine ähnliche Kraft der Begeisterung hat auch die Musik: So machten die alten Könige Musik… und brachten sie herrlich dem Höchsten dar… luden ihre Ahnen ein

Musik hat die Macht, die dunklen Gefühle und Spannungen im Herzen zu lösen. Sie kann die Moleküle zum Tanzen bringen und neu organisieren und auch die Menschen wieder in Einklang mit dem Weltganzen und dem kosmischen Rhythmus bringen. Musik hat die Kraft, die Gefühle der Menschen zu reinigen, die unterschiedlichen Menschen zu einen und auf gemeinsame Werte und Ziele einzustimmen. Es ist hier die Rede von sakraler Musik und einem gemeinsamen Gottesdienst, der die Menschen in ihrem Göttlichsein eint.

Literatur:
Das I GING Das Buch der Wandlungen – Aus dem Chinesischen übertragen und herausgegeben von Richard Wilhelm, Diederichs Verlag
Norbert A. Eichler "Das Buch der Wirklichkeit", Das I Ging für das Wassermann-Zeitalter, rororo tranformation, 1990
Franciscus Adrian "Die Schule des I Ging", Band I und II, Diederichs

Quelle der Hexagramm-Zeichen:
Alle I Ging Hexagramme von Ben Finney. Lizenziert unter Attribution über Wikimedia Commons - https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Iching-hexagram-20.svg#/media/File:Iching-hexagram-20.svg



[1] Diederichs Verlag, 1995

Samstag, 3. Oktober 2015

Orakel: Was bedeutet der Migrantenstrom für Europa?



Was bedeutet der Migrantenstrom für Europa?
(Wandlungen, Herausforderungen und Möglichkeiten für Europa…)





20 GUAN  Die Betrachtung (Der Anblick), 2. Linie
     

Wandlung der 2. Linie führt zu: Hex. 59 HUANG Die Auflösung

Das Zeichen 20 "Die Betrachtung" fordert zur Betrachtung und meditativen Schau auf, um durch den Schein zum Sein vorzudringen. Es geht hier um Ein-Sichten und deren Weitergabe. Wer Belehrung spenden will oder gar Entwicklung, Zukunft und Schicksal vorhersagen will, braucht eine weise Über-Sicht über das Ganze. Sie wird gewonnen durch innere Sammlung (äußere und innere Schau) und Zusammenarbeit mit den göttlichen Lebensgesetzen.

Bezogen auf die menschliche Gesellschaft sind die kreativen geistigen Fähigkeiten ihrer Mitglieder gefragt, eine Bestandsaufnahme der materiellen Struktur der Gemeinschaft vorzunehmen, um ihre Bedeutung und Möglichkeiten klar zu erkennen… vielleicht um aus einer ungeordneten Ansammlung von Menschen ein kultiviertes Zusammenleben mit Zielen und Inhalten zu machen. Dazu gehört ein klares geistiges Erfassen aller Gegebenheiten und Notwendigkeiten.

Die Sechs auf dem 2. Platz bedeutet:
Betrachtung durch die Türspalte. Fördernd für die Beharrlichkeit einer Frau.


Sogleich erkenne ich die beschränkte subjektive Sichtweise dieser Fragestellung. Wie kann ein Mensch, der sich mit einer Staatsangehörigkeit und einem Land identifiziert – ein Deutscher, ein Franzose oder auch ein Europäer – ganzheitliche (globale, kosmische) Strömungen oder die notwendigen evolutionären Schritte der Menschheit erkennen und verstehen?  

Als Bild wird die Sichtweise einer Frau gezeigt, die durch einen kleinen Türspalt von innen nach außen lugt. Die Frau ist in der Symbolik immer ein Symbol für innere psychische Angelegenheiten und steht hier für das Subjektive, für den persönlichen Geschmack, für gefühlte Vorlieben und Abneigungen. Gefühle und psychische Konditionen vermitteln keine Einsicht. Als Deutscher, Franzose oder Europäer beziehe ich alles auf mich selbst, bin um mein Land, meinen Besitz, meine Arbeit, meine Zukunft besorgt. Als Deutsche (Gruppe, Nation) sind wir wie „Hausfrauen“ nur um die eigene nationale Sicherheit, um unsere materielle Nahrung und Versorgung in der Zukunft besorgt. Doch wir können uns nicht in die Beweggründe anderer Völker hinein versetzen und haben von den großen Weltzusammenhängen keine Ahnung. Ein Interesse oder gar eine Sorge um Deutschland oder Europa entspricht aus der Sicht des Orakels einer sehr engen, egoistischen Betrachtungsweise, die nur um das eigene Wohl bedacht ist.

Nur der klare Verstand und die Gedanken eines unbewegten Geistes erfassen das Wesen der Dinge. Alles sonst ist subjektive Lust, Vorliebe und Abneigung, ohne Bedeutung für andere und die Welt.“[1]

Darum entsteht auch als 2 Zeichen der Wandlung Hex. 59 Die Auflösung. Es geht hier um Auflösung von Selbstsucht, Verhärtung und trennenden egoistischen Gedanken in den mitmenschlichen Bindungen. Das geschieht durch religiöse Kräfte, durch Feiern von gemeinsamen Gottesdiensten, durch Spenden und Opferungen und gemeinsames Musizieren und Singen. Denn wo ein Austausch mit anderen nicht mehr möglich ist, isoliert sich der Mensch auch von den kosmischen Kräften und Strömungen, und selbst die stärkste Persönlichkeit wird nicht bestehen können. Die kosmischen Gesetze des Daseins fordern und fördern die Veränderung, das Fließen, die Kommunikation und den Austausch der Kräfte. So ist auch materieller Besitz eines einzelnen Menschen oder eines einzelnen Landes, der nicht dem Wohlstand aller Menschen dient, ein Hemmnis, das nur durch „Verlust“ abgetragen werden kann. Durch die notwendig gewordenen Veränderungen und Auflösungstendenzen werden die Schatzkammern der Länder wieder der Allgemeinheit zugeführt.  

Die Mühlen des Kosmos mahlen zwar langsam, doch sie mahlen gründlich. Wer die kosmische Energiezufuhr (Uranus in Widder, Neptun in den Fischen) nicht kanalisiert und weitergibt, sondern nur in der eigenen Person bzw. im eigenen Land anstaut, wird vom kosmischen Organismus als Hindernis erlebt und aufgelöst (Pluto im Steinbock). Eine Gesellschaft, die nur die materielle Bereicherung, den Konsum und die Nahrungssuche als verbindendes Element kennt und ihre ideelle und ethische Grundlage verloren hat, hat auch ihre kosmische Daseinsberechtigung verloren. Sie wird sich selbst sprengen und vernichten. Darum heißt es im Orakel zu Hex. 59 Die Auflösung:

Gib, bevor man dir nimmt, spende, was du nicht halten kannst. Es war durch dich für die Welt bestimmt. Verlasse das Haus, das dich nicht nährt, den Beruf, die Menschen, die dich am freien Atmen hindern. Hindere selbst niemanden, behalte nichts für dich. Was du leichten Herzens aufgibst, kommt zum erleichterten Herzen zurück.“

Darum formuliere ich im nächsten Blog die Frage neu.
Was bedeutet der Migrantenstrom nach Europa für die Menschheit und das Weltgeschehen?

... geschrieben am 3.10.2015, dem Tag der deutschen Wiedervereinigung (vor 25 Jahren)
Sonnenstellung 10° Waage mit dem Sabischen Symbol: "Nach Überwindung enger Stromschnellen erreicht ein Kanu ruhige Gewässer".  Auch Merkur-Grad (As-Herrscher) im Finsternishoroskop für Berlin/D.



[1] Norbert A. Eichler „Das Buch der Wirklichkeit“, Das I Ging für das Wassermann-Zeitalter, rororo transformation, 1990


Quelle der Hexagramm-Zeichen:
Alle I Ging Hexagramme von Ben Finney. Lizenziert unter Attribution über Wikimedia Commons - https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Iching-hexagram-20.svg#/media/File:Iching-hexagram-20.svg

Mittwoch, 30. September 2015

Vollmond und Finsternis 28.9.2015 Teil 2



Ich nehme den Faden bei Venus/Uranus wieder auf.

Venus/Uranus
die Bindungslosigkeit, die Entwurzelung und Heimatlosigkeit,
das Unterwegssein,
die Brückenfunktion,
der Sprung nach vorne,
die Fähigkeit, in einer fremden Umgebung zurechtzukommen

Das Trigon (der „blaue Strich“) zwischen der gut trainierten Löwe-Venus und der feurigen, Krisen überwindenden Liebeswelle des Widder-Uranus schwebt völlig losgelöst über dem „großen Denkschritt“, dem Quinkunx (grüner Aspekt) von Mars-Mond in der Strömer-Figur…. bindungslos, heimatlos, befreit vom Zwang der sozialen Integration, befreit vom Zwang nach Anerkennung und Bestätigung. Damit ist eine Brücke gebaut in eine völlig andere und neue Ebene einer geistigen Zugehörigkeit. Dieses Trigon ist ein Angebot für den Sprung auf eine andere höhere Bewusstseinebene.

Das 12. Haus

Venus steht ebenso wie Mars im 12. Haus. Die Funktionen beider sind für den körperlichen und materiellen 1. Quadranten aufgehoben – sowohl die persönliche Durchsetzung (Mars) als auch die Abgrenzung und Absicherung im sozialen Gefüge (Stier-Venus). Dies zeigt sich auch in der Position von Sonne und Mond auf 5° Widder/Waage, den Gruppenschicksalspunkten der Revierunsicherheit von Mars-Neptun und Venus-Neptun, die mit einer Phase der Schwäche, Unsicherheit und Orientierungslosigkeit einher geht. Damit soll sichergestellt sein, dass weder das polarisierende und projizierende Mein-Dein-Denken noch subjektiv gefärbte Bedürfnisse das Wirken der schöpferischen Kräfte verhindert können.

Auch die persönlichen Lebens- und Willenskräfte sowie die Selbstdarstellung (Löwe) sind im 12. Haus geschwächt und müssen einer tieferen und höheren geistigen Erkenntnis weichen. Diese ist nur dann gewährleistet, wenn der Mensch durch Schwäche, Krankheit oder Fehlverhalten aus dem Verkehr gezogen wird und sich im Stillen mit seinem inneren Leben auseinandersetzen muss. Oder er wählt freiwillig die Stille und Einsamkeit, um sich den inneren Prozessen hinzugeben, in der Tiefenschau die losgelösten, abgespalteten oder verdrängten Aspekte zu erkennen und sie wieder in die allumfassende Einheit zu intergrieren.

Die WAAGE-SONNE im Talpunkt („Nullpunkt“) des 1. Hauses kommt aus diesem schöpferischen Seinsbereich der Ur-Einheit (12. Haus) und bringt von dort das „innere Wissen“ mit (Symbol auf 5° Waage). Dieser Mann/Mensch ist ein Meisterlehrer, ein Gerechter und ein König, ein Herr des Karma, der über ein ausgleichendes Denken verfügt und Körper und Geist in der Mitte im Gleichgewicht hält. Zu dieser Waage-Sonne gehört ein Bewusstsein, das gerechte und gute Beziehungen zu anderen Menschen herstellen und pflegen will. Sie ist bestrebt, die gefühlten Gegensätze durch Objektivität auszugleichen und entscheidet sich bewusst für den geistigen Weg der Selbstlosigkeit (bzw. des Selbst).

Mit dieser Konstellation ist jeder Mensch aufgerufen, seine Wahl zu treffen, sich für die materiellen oder die geistigen Belange zu entscheiden, und wo er erkennt, dass beide Seiten zu einer Münze gehören (Liebe und Hass, Krieg und Frieden, der andere und ich), den Weg der Mitte zu wählen. Wer aus dieser inneren Entschiedenheit, Klarheit und Herzlichkeit heraus auf die Menschen zugeht, wird auch die Seinskräfte im anderen erwecken und zum Leuchten bringen und statt Geiz, Angst und Besitzgier ihren inneren Großmut, ihre Strahlkraft   
und ihr Mitgefühl erwecken.

Der Traum von der Geburt einer neuen Zeit

Die LÖWE-Energie der Venus im 12. Haus zeigt den Traum und das Potenzial der reinen, göttlichen Liebe. In den Wasserhäusern erträumen wir unsere Zukunft. Eltern träumen von ihrem künftigen Kind. Sie wünschen sich ein gesundes, glückliches, talentiertes Kind und projizieren ihre Wünsche darauf. Das ungeborene Kind träumt von seiner Geburt. Im 8. Haus schmieden wir unser Schicksal, binden uns schon vor der Geburt an eine familiäre Schicksalsgemeinschaft, mit deren Erbe wir uns nach der Geburt auseinandersetzen müssen. Das alles ist größtenteils unbewusst.

URANUS im Widder im 8. Haus bringt hier ein geistiges Erbe in Form einer völlig neuen Energie herein. Er lässt uns hinter die Form, durch die äußere Situation hindurch blicken und das Innere wahrnehmen. Hinter dem Erscheinungsbild liegen die inneren Schichten unseres Tiefenbewusstseins. Uranus bildet die Brücke zwischen Innen und Außen, Geist und Materie. Mit Hilfe von Symbolen, einem Bewusstsein für Entsprechungen und einer immer sicherer sich entfaltenden Intuition tauchen wir zugleich in unsere Umgebung, auch in unser Land, ein und tauchen gleichzeitig tief in das große Selbst ein. In unserer Offenheit für alle Schichten (innen wie außen) werden wir eins mit dem „inneren Wissen“ (Sonne 5° Waage). Wir sind in der Lage, Symbole und Zeichen zu deuten und auch die großen Rhythmen und Strömungen, die die Menschheit jetzt erfassen.

Uranus bewirkt ein Umdenken, eine plötzliche Bewusstseinsveränderung durch krisenhafte Ereignisse und zeigt gleichzeitig, wie der Mensch sich von schmerzhaften, leidvollen, d.h. karmischen Bindungen befreien kann. Wenn wir uns darin üben, eins mit den inneren und äußeren Schichten und auch eins mit der Menschheit zu sein, werden die einströmenden kosmischen Energien von Uranus den Rhythmus unseres Körpers auf den größeren, universellen Rhythmus des Kosmos anheben.

Das Sabische Symbol für den Tierkreisgrad von Uranus (20° Widder) zeigt, wie durch Mitgefühl eine Krise überwunden werden kann (Beschreibung siehe Neumond-Blog zum 13.9.15). Uranus zeigt auch die Notwendigkeit, anstelle eines individuellen Bewusstseins ein globales Bewusstsein zu entwickeln und die Menschheit als eine Einheit zu sehen. Auf diese Weise werden die widerstreitenden Tendenzen des eigenen Wesens im Bewusstsein vereint und wir können uns in Einklang bringen mit der Harmonie und der Zeitströmung des Ganzen.

Die Akrobatin auf ihrem Zirkuspferd  (Venus 23° Löwe) ist ein Traumbild für die Einheit von Körper-Seele-Geist, für ein kosmisches Bewusstsein, das den Menschen zur Einheit mit sich selbst führt. Die Zeit der Mondfinsternis, die energetisch bis zur Sonnenwende anhält, markiert eine Trainingssituation für die Menschheit – das zeigen auch die vielen Lerndreiecke im Aspektbild.
Das Trigon von Venus-Uranus zwischen den beiden Wasserhäusern ist ein Angebot, sich der neuen kosmischen Energiewelle von Liebe, Weisheit und Mitgefühl hinzugeben. Der RAUM oder die Lücke zwischen Venus und Mars im 12. Haus und Mond-Uranus im Widder im 7./8. Haus ist eine Brücke ins Innere, ist zugleich ein langer Gang, der zum Tor des inneren Tempels führt. Jede Anhebung des Bewusstseins ist ein Gang nach Innen.

Nicht zufällig fällt der ASZENDENT des Finsternishoroskops von 11° Jungfrau (10°49’) mit der Stellung von JUPITER (10°15’) zusammen (für Berlin/Deutschland).

Jupiter ist der Guru, der innere Meister und auch das Christusbewusstsein in der Menschheit. Als esoterischer Herrscher vom Zeichen Wassermann hilft er uns beim Erkennen von Seelenverwandtschaften und bei der Erkenntnis, dass die Menschheit ein eigenes und einheitliches Bewusstsein hat, das über das Tiefenbewusstsein (das Unbewusste) alle Menschen miteinander verbindet. Auf der geistigen Ebene ist JUPITER der Herrscher der JUNGFRAU und kennzeichnet in diesem Zeichen (in der Einheit mit den Fischen) das Endziel der menschlichen Entwicklung:

Der Menschensohn wird zum Gottessohn.

Das Sabische Symbol für 11° Jungfrau (AS und Jupiter) lautet:
„In ihrem Baby sieht eine Mutter die Antwort auf ihre tiefe Sehnsucht nach einem Sohn“

Die „Mutter“ ist der gewandelte, geläuterte und gereinigte „Seelenstoff“ im Menschen. Die Mutter ist in allen Kulturen und Religionen die kosmische Jungfrau und Weltseele (Isis, Maria), die den „Welterlöser“, das göttliche Kind, den Gottessohn, zur Welt bringt – was im Mythos von Isis und Osiris der Geburt des Horus entspricht. Dieses Kind ist der neue Gott eines neuen Universums, der neue Mensch einer Neuen Zeit, der Gottessohn. Er bringt die Liebe und Weisheit der Seele zum Ausdruck.

Auch dieses Symbol nimmt Bezug auf die Traumebene der Wasserzeichen und Wasserhäuser. Die Mutter träumt während der Schwangerschaft (bewusst oder unbewusst) von ihrem künftigen Sohn und projiziert ihre Wünsche in das Kind. Jeder echte Jünger, der ein Schüler des Geistes ist (und die Menschheit als Ganzes ist in diesem Stadium der Jüngerschaft), muss zur „Mutter des lebendigen Gottes“ werden und schließlich auch selbst die innere Wandlung (den Bewusstseinswandel) vom Menschenkind zum Gottessohn vollziehen.
Dieser Prozess des inneren Imaginierens wirkt sich prägend auf den neuen Menschen aus. Damit legen wir auch den Samen für einen neuen Zyklus frei (Aufsteigender Mondknoten 2° Waage).


 PLUTO auf 13° Steinbock liefert das Potenzial zur notwendigen Transformation:

„Ein Feueranbeter meditiert über die letzte, die höchste Wirklichkeit seines Daseins.“

Das Feuer offenbart das große Mysterium vom Leben und Sterben und geht noch darüber hinaus. Wir kennen das Feuer, das die Materie zerstört, das reinigende Feuer für die Seele, das durch die Reibung der Gegensätze wirkt, das geistige Feuer, in dem Gott dem Moses (im brennenden Dornbusch) sich offenbart… Feuer steht für das Geheimnis des „Stirb und Werde“.

Von den Elementen ist Feuer das Element der feinsten und höchsten Schwingungen. Es kann alle anderen Elemente reinigen, läutern und zur Transformation animieren. Materiell nehmen wir es als Sonne, Blitz, Vulkanfeuer, Flamme und Glut wahr, auch im letzten Aufglühen der Sonnenkraft in den leuchtenden Farben des Herbstlaubs. Auf der geistigen Ebene ist Feuer identisch mit LICHT.

Eine Meditation über das Feuer kann uns zu einer Meditation über die drei Feuerzeichen im Tierkreis einladen… auch zum Erforschen und Erleben des alchemistischen Läuterungsfeuers, das unseren Seelenstoff reinigt… Es ist auch die äußere Konfrontation der Menschen mit dem Feuer der Zerstörung aufgrund von Hass…

Das Symbol gibt einen Hinweis für den Umgang mit dem Symbol des Feuers: Die Meditation. Über das Feuer zu meditieren bedeutet in letzter Konsequenz, mit dem Feuer eins zu werden, eins zu sein. So wie es im Yoga gelehrt wird und erfahren werden kann. Wer ein Meister der Feuerenergie sein will, sollte sich fragen, ob er bereit ist, TOD UND AUFERSTEHUNG in demselben Körper zu erfahren. Das ist der Weg der Grenzüberschreitung (Transzendenz) der Materie und zugleich der Einswerdung des menschlichen Willens mit dem göttlichen Willen – so wie es für den Mars im Schoße der Jungfrau (im 12. Haus) vorgesehen ist: Nicht mein Wille sondern dein Wille geschehe.

Hier möchte ich nun wirklich zu einem Ende kommen und hoffe, dass ich die Schwingung dieser Finsternis und dieses Vollmonds inspirierend rüberbringen konnte. Die Neue Zeit und damit auch der Neue Mensch liegen in den Geburtswehen. Jeder kann durch seine innigen Wünsche und durch seine äußeren Unterscheidungen und Entscheidungen zum künftigen Wesen des Neuen beitragen. Alle können mithelfen, den Samen des neuen Bewusstseins zu pflegen und nähren.

Eure Sundra
Beratung (schriftl./tel.) möglich über Vidensus 
LisaLine und Wengo

 
Literatur:


Bruno, Louise und Michael Huber: Aspektbild-Astrologie. API-Verlag.
Dane Rhudhyar: Astrologischer Tierkreis und Bewusstsein, Hugendubel Verlag, München 1984
Gunda Scholdt: „Praxisbuch der Esoterischen Astrologie“, Ebertin Verlag, 1998
K. Parvathi Kumar: „Uranus – Der Alchemist des Zeitalters“, Edition Kulapati
Claudia von Schierstedt: "Finsternisse astrologisch deuten", Chiron Verlag
Dane Rudhyar u. Leyla Rael-Rudhyar "Der Sonne/Mond-Zyklus", Edition Astrodata

Helen Fritsch: "Die Wasserhäuser im Horoskop" http://www.astrologie.de/astrologie/b/5265/