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Donnerstag, 17. September 2015

Jupiter-Neptun-Opposition am 17. September




Jupiter, der größte Planet unseres Sonnensystems, befindet sich seit August im Erdzeichen Jungfrau. Durch die Sinnesfunktionen von Jupiter können wir die Welt wahrnehmen und bewerten. Als Herrscher des feurigen Schütze-Zeichens steht Jupiter in unserem Horoskop für die Suche nach dem Sinn des Lebens, für Mitmenschlichkeit und das Erkennen von ganzheitlichen Zusammenhängen.

Steht er in der Jungfrau, schenkt uns Jupiter einen Sinn für Gerechtigkeit und das rechte Maß. Er sorgt dafür, dass wir uns nicht in den Details verzetteln und in der Vereinzelung stecken bleiben, sondern immer das Wohl des Ganzen im Auge haben. Jupiter strebt im Zeichen Jungfrau die Heilung, Synthese und Integration an. Als alter Herrscher des Fische-Zeichens bringt er eine allumfassende Güte, Gnade und Barmherzigkeit mit. Er ist der „Gute Hirte“, der seine Herde (die Menschheit) beschützt und zum frischen Wasser führt, der sich um jedes verlorene Schaf, um Minderheiten, Kranke und Ausgestoßene kümmert und sie dem Ganzen wieder zufügt. Als „Gerechter“ und „König“ ist er das zentrierende Prinzip in unserer Mitte, unserem inneren Reich.
Die richtige Sichtweise, das rechte Urteilsvermögen und Maß werden allerdings empfindlich gestört und irritiert, wenn sich Jupiter in der Gegenüberstellung zu Neptun befindet. Das ist zwischen August und Oktober 2015 der Fall. Der geistige Planet Neptun befindet sich seit vier Jahren in seinem eigenen Zeichen Fische (2011-2026). Sein Ziel ist das Auflösen der Isolation und des Getrenntseins – sei es als Gefühl, als Vorstellung oder Idee. Wir werden in dieser Zeit erfahren, was es heißt, wenn Landesgrenzen, persönliche Grenzen und Grenzen im Bewusstsein der Menschheit als Ganzes aufgelöst und überschritten werden. Der Fokus liegt auf der Allverbundenheit. Es geht nicht um das, was uns trennt, sondern um das, was alle Menschen und alle Lebewesen auf diesem Planeten verbindet.

Wir werden aber auch erfahren, welchem Irrglauben wir selbst verfallen sind, wo wir zu idealistisch oder nihilistisch eingestimmt sind und nun desillusioniert werden. Lügen, Betrug und Täuschungen sind ebenso an der Tagesordnung wie Versprechungen und „göttliche“ Eingebungen. Wie wir diese Zeit erfahren, hängt also nur von unserem Standpunkt ab.

Wer die Wachstumsenergie von Jupiter in der Jungfrau missversteht und missbraucht, indem er mit den Kräften von Mutter Erde Raubbau treibt, indem er andere Menschen oder Länder ausbeutet und nur in die eigene Tasche wirtschaftet, dem wird Neptun in den Fischen alles nehmen, was er für sein Eigen hält. Es geht darum, mit unseren körperlichen, seelischen und geistigen Energien so verantwortlich umzugehen, dass sie dem Ganzen zugute kommen – dem Team, der Gruppe, dem Volk und letztendlich der ganzen Menschheit und dem Planeten.

Bilderflut und Menschenflut –
     Wasser- und Flüchtlingsströme

Neptun herrscht über das Meer, während Jupiter über die Erde und den Himmel herrscht. In der Mythologie gibt es Ähnlichkeiten zwischen dem Himmelsgott Jupiter und dem Gott der Meere (Neptun). Beide können Blitze schleudern, Erdbeben verursachen und sorgen für reiche Vermehrung, indem sie die Zeugungskraft anregen. Man denke nur an die Fischschwärme und den Samenerguss.

Erde und Wasserenergie (Jungfrau und Fische) ergänzen, vermischen und befruchten sich. Rationale, nüchterne Gedanken- und Unterscheidungskraft (Jungfrau) kanalisiert den chaotischen Gefühlsstrom der Fische, und die Wasserströme (Fische) befruchten die harte, trockene Erde und Rationalität (Jungfrau). Allumfassende Liebe und grenzenloses Mitgefühl, die Wasserqualitäten des Zeichens Fische, sind für die vertrocknete Erde bzw. das analytische Denken der Jungfrau wie ein Jungbrunnen oder ein frischer, heilsamer Fluss.

Wir haben die Bilder täglich vor Augen, wie Wasser- und Gefühlsströme und nun auch Flüchtlingsströme den Planeten überziehen. Und auch die Bilder erscheinen nicht mehr vereinzelt, sondern gleich als Bilderflut in den Medien. Hinzu kommt der Gedanken-, Rede- und Meinungstrom aus dem Internt. Die Vereinzelung und das zweckorientierte Nützlichkeitsdenken, die im Zeichen Jungfrau am weitesten fortgeschritten sind, erfahren nun durch den Einfluss von Jupiter und Neptun den Impuls zur Synthese. Statt analytisch-wissenschaftlicher Beobachtung von Einzelheiten wird man nun tiefer und zugleich höher schauen müssen, um die ganzheitlichen Zusammenhänge erkennen zu können.


Unzufriedenheit mit dem Istzustand

Die Sonnenfinsternis in der Jungfrau und die Jupiter-Neptun-Opposition auf der Jungfrau-Fische- Achse sind ein Zeichen dafür, dass wir durch eine existenzielle Krise gehen, sowohl der Einzelne als auch die Menschheit, der einzelne Staat und die Staatenbündnisse, besonders Europa und Amerika. Dazu gehört auch die Krise der Sinnfindung (Saturn im Schützen). Wir mögen mit einer inneren Leere und Sinnlosigkeit konfrontiert werden, der wir zu entfliehen suchen  - z.B. durch Überbeschäftigung und Ablenkung, durch Bespaßung oder durch Wegschauen und Vogel-Strauß-Politik.

Es geht uns etwas an, wenn in China ein Sack Reis umfällt, wenn die Meere verseucht werden, Menschen Krieg führen mit unseren Waffen und unseren Geldern, wenn Länder und Menschen ausgebeutet werden, weil wir bequem im Luxus leben wollen. Wir, die wir glauben, den Wohlstand verdient zu  haben, weil wir so "fleißig und hart gearbeitet" haben, werden nun Opfer bringen und den Gürtel enger schnallen müssen. Jeder Einzelne ist für den Istzustand seines eigenen kleinen Lebens und des größeren Lebens auf diesem Planeten mitverantwortlich. Und jeder kann etwas ändern, z.B. seine Lebens- und Denkweise, oder sein Konsumverhalten mal genauer durchleuchten.

Die zwei Seiten gehören zu einer Münze

Die Jungfrau-Fische-Energie lehrt uns, dass alles seine Zeit hat, seinen Anfang und sein Ende – auch der Wohlstand. Sie lehrt uns, dass wir säen müssen, wenn wir ernten wollen und dass die vielen persönlichen Alltagsdinge, mit denen wir beschäftigt sind, niemandem nützen, wenn sie nicht in einer Beziehung zum größeren Ganzen stehen.

Wir sind in unseren Vorstellungen von Gut und Böse gefangen, möchten nur gut sein und alles Böse in uns beseitigen oder von uns wegschieben. Am bequemsten erscheint es, das Fremde, das Unbequeme und Böse anderen in die Schuhe zu schieben. Doch Frieden ist nur möglich, weil es auch Krieg gibt. Erfolg und Gewinn des einen sind nur möglich, weil ein anderer dafür verliert und versagt. Der Wohlstand auf der einen Seite der Welt basiert auf Armut und Mangel auf der anderen Seite.

Ganz egal, auf welcher Seite wir stehen und wofür wir Partei ergreifen – wir fordern damit die Opposition heraus. Sobald wir Partei ergreifen (für etwas und damit gleichzeitig gegen etwas sind), schließen wir die andere Hälfte der Wirklichkeit aus. Und dann kann es geschehen, dass diese Energien der ausgeschlossenen, ins Exil geschickten Minderheit zurückschlägt, um ihre Rechte kämpft oder sich auf andere Art wieder in unser Leben schleicht. So entsteht auf jeder Seite der Irrglaube, ohne die andere Seite viel besser leben zu können. 

Mit dieser alten, längst überfälligen dualistischen Betrachtungsweise spalten wir die Welt in Gut und Böse, spalten die Menschheit in Freunde und Feinde, schauen optimistisch oder pessimistisch drein. Jede Seite gibt vor, die gute zu sein und das Gute zu wollen. Wir sind heute an dem Punkt unserer Entwicklung angekommen, wo die Menschheit nur als Ganzes überleben kann. Und das Individuum hat nur als ganzheitliches Selbst eine Bedeutung. Kann der Süden nicht überleben, muss auch der Norden zugrunde gehen. Das Leid der Dritten Welt ist auch das Leid der Ersten und Zweiten Welt.

Im Staatenbündnis zeugen die Schulden eines Landes von der Schuld und dem Versäumnis der anderen Länder. Jeder, der mit dem Finger auf einen anderen zeigt, hat selbst Dreck am Stecken und will von sich ablenken. Auch wenn wir als Einzelner das Böse und Schlechte in uns verbergen und die Augen davor schließen, ist es doch da. Es ist ein Teil von uns, Teil unserer Realität.

Wenn wir Entscheidungen zu treffen haben, sollten wir unser Herz fragen und in unserer eigenen Mitte zentriert bleiben. Die Erfahrungen unter dem Einfluss von Jupiter und Neptun wollen uns innerlich reifen und wachsen lassen und uns die Weisheit des großen Zusammenhangs und der Allverbundenheit lehren.

Was können wir angesichts der Verwirrung, der Glaubens- und Sinnkrise tun?

Wir können untersuchen oder erkennen, wo wir stehen und welchen Teil der Realität oder des Ganzen wir aufgrund unserer Stellung wahrnehmen.
Wir können uns einstimmen auf die Menschen der andere Seite, auch ihre Stellung, Sichtweise und Nöte verstehen, Mitgefühl für sie empfinden, ihnen das geben, was ihnen fehlt und wovon wir genug haben.
Wir können uns öffnen für die andere Seite, unsere Grenze öffnen, das Verbindende sehen statt des Trennenden, das andere einladen, akzeptieren und integrieren und die Anforderungen der Realität nun gemeinsam meistern.
Dann können wir zurücktreten und das Ganze sehen, die ganze Welt, die Menschheit, den Planeten und seinen Zustand.
Und wir können unsere Sicht von außen nach innen wenden und dort unsere eigene verborgene oder verdrängte Hälfte der Wirklichkeit entdecken – vielleicht die seelische oder geistige Welt. Wir können die versprengten, zerteilten und teilweise auseinander strebenden Energien wieder zusammenfügen und auf diese Weise erste Schritte zu unserer Heilung (Integration) tun.

Wir können uns um Antworten bemühen auf die Fragen:

- Mit welchen irdischen Umständen sind wir unzufrieden?
- Welchen Sinn und welche Bedeutung geben wir unserem Leben? Woran glauben wir? Wer sollte unserer Meinung nach diese Situation (für uns) verändern?
- Worunter leiden wir? Woran sind wir erkrankt?
- Wie versuchen wir dieser leidvollen Realität zu entfliehen?
- Womit kompensieren wir unseren Frust, die innere Leere oder unser Schuldgefühl? Stürzen wir uns in die Arbeit oder ins Vergnügen, lenke wir uns ab mit Äußerlichkeiten oder sammeln wir Informationen und ordnen sie in Schubkästchen?
- Überlassen wir uns der großen Kicksuche durch Drogen, Rauschmittel und Abenteuer am laufenden Meter? Oder driften wir ab in eine Vorstellung vom Jenseits und vom Paradies, wo alle eins sind, alle gleich sind und es Friede-Freude-Eierkuchen zum Frühstück, zu Mittag und zum Abendessen gibt?  
- Und was bringt uns DAS alles in einer existenziellen Krise wie dieser?

Was lösen Worte wie »Grenzenlosigkeit… grenzenlose Entfaltung… Allverbundenheit … Mystik und Spiritualität… Verlust des Glaubens, der Heimat, des Besitzes… Haltlosigkeit… Heimatlosigkeit… Entwurzelung… Verlassenheit… Verfolgung… Flucht… Suche… Sucht und Sehnsucht« in uns aus?

Nur Werte wie Allverbundenheit in Freiheit, Barmherzigkeit, Mitgefühl und Nächstenliebe entscheiden über den Reifegrad und die evolutionären Entwicklungsschritte eines Menschen – weder sein Bankkonto noch sein Glaube noch seine gesellschaftliche Machtstellung. Auch Länder, Staatenbündnisse und Volksgruppen dürfen Farbe bekennen und zeigen, inwieweit sie dem Idealbild des Wassermanns und damit dem Bild des Neuen Menschen entsprechen. 

In Verbundenheit
Sundra 

Bildnachweis: Jungfrau- und Fische-Poster von Johfra
alle anderen Bilder: (C) Sundra Kanigowski