Neumond am 11.11.2015 um 18.47 Uhr für Berlin/Deutschland
(Huber-Methode, Koch-Häuser, Aspektbild ohne Chiron-Aspekte)
Die Mondin als Erdbegleiter ist die »Dienerin der Erde« und erfüllt die zyklischen Bedürfnisse des Planeten. Sie verteilt die Saat-Ideen (Ideen-Samen) an die Organismen der Erde und an die Menschheit, die sich psychisch durch die vom Mond übermittelten Sonnenideen wieder regenerieren und neu aufladen.
Welche Erfahrungswerte wollen sich bei diesem SKORPION-NEUMOND in unserem Denken niederschlagen? Welcher neue oder längst vergessene Gedanke wird in unser Bewusstsein gepflanzt?
Sonne + Mond 20° Skorpion:
„Eine Frau zieht zwei dunkle Vorhänge am Zugang zu einem
geheiligten Pfad auf.“
Mit diesem Satz offenbarte sich die ägyptische Göttin der Mysterien den Wahrheitssuchern (Mysten).
Nun darf der zweigeteilte Vorhang – das die Wahrheit verschleiernde duale Wissen der Maya – aufgezogen werden und sich das offenbaren, was jenseits der Dualität und aller Diesseits-Erfahrungen liegt. Die mutige, für die Wahrheit empfängliche »innere Frau« (Mond, Venus), die dank ihrer ewigen Verbundenheit mit dem Geist (Sonne) die dualen Vorhänge öffnet und dahinter den EINEN heiligen Pfad entdeckt, ist die Seele. Hier schwingt INITIATION mit, das Urbedürfnis der menschlichen Seele nach Wiedergeburt und Überwindung des Todestriebs.
ISIS Urania ist die Hüterin der Mysterien und die Einweiherin in jedem Menschen. Sie öffnet auch den Weg zurück zur Einheit. Als große universale Mutter (Mond) ist sie identisch mit der Natur und der Materie. Als Urania (Waage-Venus) nährt und schützt sie den Geist. Im ägyptischen Mythos steht sie immer hinter Osiris. Sie ist der Schleier der Maya, der die Wirklichkeit des Geistes hinter der Fassade des Alltagslebens verhüllt. Darum kennt sie auch den Weg zurück aus der Verstofflichung. Sie weist den Weg nach innen in das innere Heiligtum der Seele. Isis ist die Kraft im Innern, die niemals aufgibt und die mit ihrer Liebe den im Bleisarg des Körpers gefangenen Geist (Osiris) wieder belebt.
Wir befinden uns im tiefgründigsten Zeichen des Tierkreises, dem Skorpion. In dieser magischen Transformationsphase des »Stirb und Werde« trägt Isis den Skorpion auf ihrem Kopf und erscheint als ägyptische Skorpiongöttin Selket. Als mystische Heilerin und Magierin ist sie zugleich Schutzgöttin der Toten und des auferstandenen Lebens. Das Gift des dreizehngliedrigen Skorpions kann sowohl töten als auch heilen.
Mit dem Öffnen der dunklen Vorhänge verschwindet der Wahn der Dualität und mit ihm auch unser Bild von der Welt, von uns selbst und unserem Leben. Wer den Vorhang beiseite zieht, braucht eine gute Portion Mut und Unerschrockenheit, um seinem eigenen dunklen Bild ins Gesicht zu schauen: seinen Ängsten, seiner Habgier und seinem Egoismus sowie seinen vernichtenden Urteilen und moralischen Bewertungen, mit denen er sich selbst und anderen ständig Gewalt antut.
Während in der Münchner Rhythmenlehre dieser Neumondgrad von 20° Skorpion der Gruppenschicksalspunkt (GSP) von Mond-Pluto ist, für leidenschaftliche, extreme Gefühle, das Urerlebnis des Gebärens oder den Durchbruch innerer Bilder steht, beschreibt ihn Johann Hilble[2] als »Begegnung mit den Leichen im eigenen Keller«: Durch karmisches Öffnen oder unter einem schicksalhaften Zwang können Urängste aufsteigen und eine Affinität zu schockierenden Ereignissen auslösen. Es ist ein Tierkreisgrad der Metamorphose und des Stirb und Werde, der auch die Chance zur Heilung und Befreiung von alten Zwängen enthält.
Als nächstes möchte ich den KREBS-ASZENDENTEN, das Anlage-Potenzial untersuchen. Um welches Potenzial geht es (beim Neumond-Horoskop für Berlin/D)?
AS 5° Krebs:
„An einem Bahnübergang wird ein Automobil von einem Zug
zermalmt.“
Dies ist der einzige Tierkreisgrad der Sabischen Symbole,
dessen Erfahrungswerte negativ geschaut worden sind. An diesem Punkt der
Entwicklung hat der kollektive Zug Vorrang vor dem Weg des Individuums. Denn
bei 1° Krebs, dem Punkt der Sommersonnenwende, nimmt die lichte Yangkraft (das
Individuelle) wieder ab und die dunkle Yinenergie (das Kollektive) nimmt zu. Kollektive
Entwicklungsschübe und -züge gehen jetzt vor. Wer sich als Einzelner oder als isolierte
Gruppe querstellt in dem Glauben, sein individuelles oder nationales
Eigeninteresse habe jetzt Vorrang, muss mit schmerzhaften Korrekturen rechnen.
Rudhyar[3]
deutet die Erfahrung auf diesem Tierkreisgrad als karmische Wiederanpassung. Gezeigt werden die tragischen Resultate,
die mit einiger Wahrscheinlichkeit folgen, wenn sich das Denken des Individuums
leichtsinnig bis rücksichtslos gegen die Macht des kollektiven Willens oder die
evolutionäre Entwicklung stellt. Positiv gedeutet, kann das Wissen um diese
ausgleichende Energie die Fähigkeit beeinflussen, alle Erfahrungen schöpferisch
neu zu gestalten (siehe Sonne, Mond, Merkur im 5. Haus)
Als Gruppenschicksalspunkt von Mond-Neptun (5° Krebs) beinhaltet dieser Grad die Angst vor Geschlechtskonkurrenz,
geschlechtlicher Unterlegenheit und seelischer Fremdheit (Nichtzugehörigkeit)
in der Gruppe. Das mangelnde Selbstwertgefühl als Mann oder Frau ist mit großer
unbewusster Lebensangst verbunden. Die Angst ist sehr tief sitzend und zeigt
sich immer dann, wenn man sich selbst, sein ureigenstes Empfinden und seine
eigene Wirklichkeit leben will. Dann meldet sich der unbewusste Todestrieb und
sorgt für eine Selbstausschaltung, eine Unterwerfung oder Niederlage. Dieser
tief sitzenden Lebens- und
Entscheidungsangst müssen sich auch die Menschen dieses Landes stellen und
sich fragen, in welchem Maße sie sich von fremden oder falschen Führungskräften
haben bestimmen bzw. regieren lassen. Was hat es mit der individuellen Selbstbestimmung in diesem Land auf
sich? Ist diese Regierung wirklich souverän? Kann sich jeder frei entfalten?
Jeder Mensch hat sich selbst zu erforschen und ist nur sich
selbst und seinem Gewissen gegenüber verpflichtet. Kommt es zu einer evolutionären Krise, müssen auch die von
Menschen gewählten Regierungskräfte infrage gestellt, auf ihren Gehalt und ihre
innere Wahrheit untersucht werden. Schattenkabinettchen und geheuchelte
Volksvertreter werden dann geopfert werden müssen.
Die Angst des Einzelnen vor Unterlegenheit im eigenen
Revier, vor Konkurrenz und Artfremdheit in der eigenen Gruppe oder dem eigenen
Land hat tiefgründige Ursachen. Sie liegt in der Spaltung von Mensch und Menschheit in ein Ich und die anderen, in
mein Land und dein Land, in meine Kultur und die der anderen. Individualität
wird möglich durch Abgrenzung von der Masse, durch das Errichten von Grenzen
und den Schutz der eigenen Art. Doch darf das Individuelle nicht zu weit
getrieben werden – sonst zerstört es sich selbst. Werden in der Überbetonung
des Individuellen die innere Wahrheit und das Menschliche ausgeklammert, so
dass jeder mit sich selbst und seinen Nachbarn im Streit liegt oder seine
eigene Scheinwelt für verbindlich erklärt, muss diese Fehlentwicklung
korrigiert werden. So verlangt es das
kosmische Gleichgewicht. Weder einzelne Personen noch Länder, Staaten und Regierungen
sind davor gefeit. Die Menschheit ist ein Ganzes, alle Menschen haben die
gleichen Bedürfnisse und Sehnsüchte, haben ein Recht auf Leben und
Lebensgestaltung.
Das Andersartige von Sprache und Lebensweise der Menschen
ist bedingt durch die lokale Kultur und die rassische Tradition. Dahinter
liegen jedoch als Grundlage die allgemeinen menschlichen Werte, die allen
gemeinsam sind. Hinter der Verschiedenheit leuchtet der kosmische oder
planetare Mensch hervor, der seinen Brüdern die Hand reicht, der keinen
Unterschied zwischen Mensch und Mensch macht. Wer heute diese Tatsache
ignoriert, befindet sich zur falschen Zeit am falschen Ort. Das geeinte Europa
ist ein Fake, solange die Regierung eines Landes selbst uneins und
fremdbestimmt ist, solange im eigenen Lande Parteienwirtschaft und
Eigeninteressen vorherrschen und es keine Dreiheit von fähigen
Regierungskräften gibt, die ein gemeinsames Ziel und Konzept verfolgen.
Jedes Volk hat die Regierung, die es verdient, die eine
Entsprechung zu den Grundeigenschaften seiner Seele hat. Die BRD und ihr Volk
muss sich mit alten Identitätsängsten herumschlagen, mit Duckmäusertum und
Unterlegenheitsgefühlen.
Wohin führt diese
Erfahrung karmischer Wiederanpassung?
Deszendent 5° Steinbock:
»Indianer auf dem Kriegspfad. Einige rudern ein gut
besetztes Kanu, andere vollführen einen Kriegstanz.«
Zu einer Begegnung mit aggressiven Energien im eigenen
Inneren sowie im Außen… zur Mobilmachung physischer und emotionaler Energien –
vielleicht nach einer Provokation oder Resignation. Das Symbol zeigt eine äußerst
dynamische Situation der amerikanischen Ureinwohner. Allen indianischen Völkern
ist der Respekt von Mutter Erde und die Erkenntnis des Geistes im Alltag
gemeinsam. Der Krieger steht bei einigen Stämmen (nicht bei allen) in hohem
Ansehen – nicht wegen der Gewalttätigkeit sondern wegen seines Mutes. Für
einige zählte es mehr, seinen Feind zu berühren und zu achten als ihn zu töten.
Während weiße Amerikaner, die sich selbst für zivilisiert und die Indianer als
Wilde ansahen, dieses edle Volk fast völlig ausgerottet haben (sie nennen es
stolz »Eroberung«), sehen andere Menschen diesen Akt als eine furchtbare Tragödie an.
Das Bild zeigt einen Indianerstamm, der sich für den Krieg
entschieden hat. Die Gruppe ist sich einig und erneuert in diesem Ritual ihre
Stammeskraft, mobilisiert alle Energien. Sie sind bereit für die
Auseinandersetzung mit ihrem Feind oder Aggressor. Bezogen auf das Potenzial
des ängstlichen und unterdrückten Volkes (AS 5° Krebs) werden uns in diesem
Bild die mutigen Anlagen einer Menschengruppe gezeigt. Im Symbol der
Wintersonnenwende (1° Steinbock) fordert ein Indianerhäuptling Vollmacht vom
versammelten Stamm. Es geht hier um die Fähigkeit des Menschen zu höchstem
Bewusstsein, zur vollen Verantwortung für sich selbst und das ganze Land (den
Stamm). Er erhebt Anspruch auf Autorität und das Amt eines obersten Hauptes
oder Häuptlings.
Das Kapital ist die Gruppenenergie, die Energie des Volkes
und das, was durch die Mitarbeit des Volkes erreicht worden ist. Es ist eine
Tatsache, dass dieses Kapital zum größten Teil für die Rüstung und den Tod vergeudet
wird. Es ist ebenfalls eine Tatsache, dass der einzelne Mensch wie auch die
Gruppe ein starkes Verlangen hat, sich selbst zu bewähren und nach neuen
Erkenntnissen und Bewährungsproben verlangt – mögen sie nun positiv oder
negativ empfunden werden. Die Betonung des Symbols auf 5° Steinbock liegt in der
Gruppenaktivität. Eine Gruppe von Menschen (ein Volk) erkennt ihr gemeinsames
Potenzial. Sie rüstet sich aus, legt den Gürtel der Kraft an, richten ihre
gemeinsamen Energien auf ein gemeinsames Ziel aus.

Das Volk (Krebs, Mond) und die Regierenden (Steinbock, Saturn) werden angesichts dieser
extremen Gefühlslage eine Entscheidung
treffen müssen. Wie werden sie dem scheinbaren Feind in sich selbst und im
eigenen Land begegnen? Wollen sie ihn in einer äußeren Machtdemonstration
bekämpfen, aussperren oder erobern, wobei sie sich nur selbst bekriegen und
schwächen können und wieder nur die Anpassung und Fremdbestimmung wählen? Oder
werden Volk bzw. Regierung den Mut haben, sich selbst zu führen, selbstbestimmt zu
handeln und ihre Energien in der anstehenden Krise zu vereinen?
Das dynamische Symbol am DS fordert jeden Mensch auf, sein
gesamtes Energiepotenzial zu mobilisieren, zu sammeln und sich vom gemeinsamen
Willen des Ganzen auf ein gemeinsames Ziel hin zu bewegen. Es können auch die
Energien des Neumond-Horoskops sein. Die führenden geistigen Kräfte der oberen
Horoskophälfte sind URANUS, NEPTUN und PLUTO. Uranus im Widder und Neptun in den Fischen stehen stark im 10. Haus der
Bestimmung und Gesetzgebung (Regierungsoberhaupt, Autorität, Führungskraft,
höchstes Bewusstsein). Zum kriegerischen Potenzial schauen wir auf den Mars.
Der Mars auf 30° Jungfrau
»Völlig hingegeben der
Vollendung seiner momentanen Aufgabe, ist ein Mensch taub gegen jede
Verlockung.«
Mars als
exoterischer Herrscher von Widder ist die persönlichste Energie des Handelns, die
Kraft der Mobilisierung, des Streitens, der Durchsetzung von Entscheidungen und
Entschlüssen. Im 4. Haus bewirkt der Mars seelischen Aufruhr - doch auch eine Hab-acht-Stellung. Wie ein Wachhund,
der Haus und Hof und die ganze Familie gegen Angriffe beschützt, ist er
hellwach und jederzeit kampfbereit. Mit seinem feinen Instinkt spürt er, was
die Seele wirklich braucht. Das Handlungspotenzial MARS und damit auch die Streit-
und Entscheidungsmacht befinden sich unter der geistigen Obhut von URANUS im
WIDDER und damit unter dem höheren Auftrag der MUTATION.
Der lange grüne Denkaspekt (Quinkunx) zum Neptun scheint die
Handlungs- und Entscheidungskraft des Mars auf der äußeren Ebene vorübergehend zu
lähmen. Nach der Hochzeit des kriegerischen Mars mit der friedliebenden Venus
in der Jungfrau auf dem Punkt des Nördlichen Mondknotens beim Übergang von
Jungfrau nach Waage (bzw. umgekehrt) liegt hier eine überpersönliche gewichtige
Entscheidung an. Unter der Obhut des größeren kosmischen Lebens und des
befreienden Potenzials von Uranus kann der Mensch / die Gesamtheit des Volkes /
die Menschheit als Ganzes den Schleier der Maya lüften, die Illusion besiegen und den geistigen Pfad beschreiten.
Auf dem Tierkreisgrad der Tagundnachtgleiche (30°
Jungfrau / 1° Waage) steht der geistige Anwärter vor dem Tor der heiligen
Pyramide oder des heiligen inneren Tempels. Er ist an dieses eine Ziel
hingegeben und völlig konzentriert. Für einen Moment mag er schwanken, sich
einer Erinnerung hingeben oder zögern. Doch er weiß, es gibt nur diesen einen
Schritt für ihn – nach vorne auf eine neue Ebene von Bewusstsein. Dies ist der Endpunkt der
Individualisierung. Was darüber hinaus geht, wirkt sich zerstörerisch für den
Einzelnen aus.
Was ist die Bestimmung, das Ziel und der Sinn dieser
karmischen bzw. evolutionären Krise?
Der Tierkreisgrad des MC ist 29° Wassermann:
»Ein Schmetterling schlüpft aus.«
Eine notwendige radikale Metamorphose liegt an, eine ganz
neue Einstellung zu allem, was unser Leben ausmacht und was uns im Leben oder
als Leben begegnet… Dies ist nur möglich vor dem Bewusstsein, dass alle
Menschen Brüder sind… dass die Menschheit ein Ganzes ist.
Auch hier schwingt Initiation und Transformation mit (wie
beim Neumond-Grad), die Verwandlung von der kriechenden Raupe zum fliegenden,
farbenprächtigen Schmetterling, dem Symbol der befreiten Seele. Diese
vollendete Form ist das Ziel der Individualität und alles individuellen
Strebens. Der Verwandlungsprozess setzt den Tod der alten Persönlichkeit
voraus, das Sterben des Ichs mitsamt seinen alten Verhaltens- und
Reaktionsmustern. Jeder Mensch hat die Möglichkeit, an einem höheren Bereich
der Evolution teilzuhaben, nachdem er aus seinem kritischen Übergangszustand
der METAMORPHOSE ausgeschlüpft ist. Mit dem Eintritt in ein erweitertes
Bewusstsein erfährt der Mensch sein wahres Menschsein, seine Reinheit und
Einheit mit dem Geist. Dank des schöpferischen Potenzials in seinem innersten
Kern hat er jederzeit die Möglichkeit, sich zu erneuern.
Was liegt dieser notwendigen Verwandlung zugrunde?
IC 29° LÖWE:
»Eine Meerjungfrau steigt aus den Wellen empor, bereit zur
Wiedergeburt in menschlicher Gestalt.«
Wofür kann die Meerjungfrau stehen? Für unbewusstes
/verborgenes Verlangen oder Sehnsucht nach einer dauerhaften Form… Für eine
große Liebessehnsucht aufgrund von Sehnsucht und Liebesleid… Für eine
verzauberte oder noch unreife Anima (weiblicher Seelenanteil), die sich nach
Verwandlung, Erlösung und Liebe sehnt? Ein noch unfertiges, seelisches
Potenzial drängt nach Vervollkommnung und Gestalt. Es handelt sich um ein
vormenschliches weibliches Bewusstsein, symbolisch gezeigt als Meerjungfrau mit
einem Fischschwanz, eine Sehnsucht nach Menschwerdung und Ganzwerdung als Frau.
Im Märchen kann die Frau des Meeres (siehe Mond-Neptun-Anlage
GSP 5° Krebs) dies nur durch die Liebe eines Mannes. Es ist keine Lösung für
den Mann (Geist, Wille), der schönen Melusine (Anima, Seele) auf den
Meeresgrund zu folgen, denn dafür würde er sein Bewusstsein, seinen Willen und
seine Selbstbestimmung opfern müssen. Und das noch unfertige weibliche Seelchen
(die Anima, Venus) kann als Wasserwesen nicht in der oberen Geistwelt des
Menschen leben – es sei denn, sie stirbt in ihrer alten Gestalt.
Die Gefahr für den Mann-Anteil des Menschen (Animus, Wille,
Tatkraft) besteht darin, dass das Idealbild des Weiblichen (Anima, Seele) auf
der Illusionsebene stecken bleibt und er sich in Gedanken und Gefühlen
verliert, statt seine gesamten psychischen und mentalen Energien zu bündeln, um
die Illusion der Materie, der Zeit, des Denkens und seiner eigenen Person zu besiegen.
In dem Sinne, wie er (der Mensch) seine männlichen Fähigkeiten, wie Entschluss- und Tatkraft,
Unterscheidungsvermögen und Zielstrebigkeit verwirklicht, reift er vom Jüngling
zum Manne. Und aufgrund seiner ungebrochenen Liebe zum Idealbild seiner inneren
Frau (Seele) geht auch diese durch einen notwendigen Reifungsprozess und
Gestaltwandel hindurch, erhält eine menschliche Gestalt und die Gewissheit
einer unsterblichen Seelenverbindung mit dem männlichen Seelenanteil, dem
Animus.
Es ist das innere Drängen nach einer gefestigten
Bewusstseinsform der Liebe, nach der Fähigkeit, wahrhaft menschlich zu sein,
das heißt in liebender Anteilnahme zu fühlen, zu denken und zu handeln. Da sich
die Menschheit als Ganzes bis heute noch nicht auf der Bewusstseinsstufe eines kosmischen oder planetaren Menschen
befindet – Kriege, Gewalt, Waffen und ein Bewusstsein der Spaltung in mein und
dein ziehen sich über den ganzen Planeten – erhält sie nun die Chance dazu. Liebe,
Unschuld und die Reinheit des Herzens haben sich zu bewähren. Und es gibt in
dieser Zeit weiß Gott genug Gelegenheit dazu – vor allem in Deutschland mit
seinem Thema der Flüchtlingskrise und der großen Welle von Empfindungen, die
die hereinströmende Menschenflut auslöst.
Die Seele des Menschen, von Natur aus rein, unschuldig,
leer, strebt nach einer Erfahrung der Erfüllung und Ganzheit, da dieser Keim in ihr
bereits angelegt, jedoch noch nicht vollkommen entfaltet ist. Sie will sich auf jede
nur denkbare Weise ganz einbringen
und hingeben, dabei alle faulen (unreinen) Kompromisse, die der Alltag mit sich
bringen mag, weit von sich weisen. Sich mit ganzem Herzen einbringen heißt, jede
Art von Trennung, Spaltung und Zweifel zurückzuweisen und bei Entscheidungen
auf sein Herz zu hören. Jeder Mensch hat Zugang zu seiner schöpferischen Mitte und
er sollte seiner Intuition in dieser Situation einer evolutionären Aufforderung
zur Wandlung voll und ganz vertrauen.
Was erfahren wir von NEPTUN,
dem esoterischen Herrscher des Krebs-Zeichens im 10. Haus der Bestimmung?
Neptun verkörpert als höhere Oktave der Venus das Prinzip
der Hingabe und grenzenlosen Liebe. Im Zuge der radikalen Umwandlung und
Metamorphose tritt das allumfassende Bewusstsein einer allgemeinen
Menschenliebe an die Stelle von Eigeninteresse, Habgier und besitzergreifender Liebe. Neptun wirkt immer
reinigend und einigend, löst Grenzen auf, kann uns den Boden unter den Füßen
wegziehen und uns in höchstem Maße verunsichern. Er macht uns offen für tiefer
liegende Seelenschichten und Inhalte aus einer höheren Welt. Wir spüren Neptun
als große Sehnsucht, als allumfassende Liebe und Einheitsempfinden. Er lässt
uns die liebevolle Verbundenheit mit allem Lebendigen erfahren – ebenso die
Einheit von Individuum und Kollektiv.
Neptun auf 8° Fische :
»Ein Mädchen bläst ein Signalhorn«
Das Symbol am Aszendenten (5° Krebs) zeigt einen Konflikt
zwischen Individuum und Kollektiv, der dann entsteht, wenn der Mensch das
individuelle Wachstum bis in alle Ewigkeit fortsetzen will und sich gegen jede
notwendige Veränderung stellt. Das Symbol auf 8° Fische zeigt die
verantwortliche Teilnahme des Individuums an kollektiven Prozessen und zeigt
die grundlegende emotionale Beziehung zwischen dem Einzelnen und dem Kollektiv.
Das Mädchen steht hier für den intuitiven oder medialen Typ des Menschen, der
aufgrund von innerer Reinheit, Empfänglichkeit, Feinfühligkeit und Transparenz
das Herannahen einer evolutionären Krise
für die Menschheit wahrnimmt. Dane
Rudhyar nennt diese Menschen »Seher und
Mutanten«, da sie einiges von dem Bewusstseins- und Erfüllungspotenzial des
Neuen Menschen entfaltet und auch eine Vision vom nächsten evolutionären
Schritt der Menschheit haben.
Es ist das Mädchenhafte in uns, eine ewig junge, doch zugleich
emanzipierte Seelenkraft, die uns zur Teilnahme am Dienst für die Menschheit
ruft. Vielleicht ist es ein neuer Zweig (Spross) der uralten Menschheitsseele… Wer
den Ruf wahrnimmt und sich innerlich berufen weiß, wird in dieser Zeit für
seine Gefährten da sein und sich an ihren Erfahrungen beteiligen. Damit bleibt
er seiner ursprünglichen Individualität treu, kann sich aber auch gleichzeitig völlig
dem Ganzen hingeben, dessen Keim er ja in sich enthält. Die Zukunft ist jetzt,
und was morgen ist, enthüllt sich bereits heute.
Das individuelle Streben des Menschen kann als ein Beitrag
zur ganzen Menschheit gesehen werden und nicht als sinnloser Kampf einer gegen
den anderen um vergängliche Werte. Das Individuum findet Vollendung und
Erfüllung, wenn die Ziele der ganzen Menschheit gefördert werden: die
Wiedergeburt, das Öffnen für die Seinskräfte des Ewigen und der verantwortliche
Umgang mit den schöpferischen Kräften.
Es geht um nichts Geringeres als um den Aufruf zur Wiedergeburt an
die Menschheit. Der am weitesten Fortgeschrittene (auf dem geistigen Weg
der Mutation und Transformation) übernimmt die Verantwortung für eine kleine
oder größere Menschengruppe, leistet seinen Beitrag, ist Verkünder und Erwecker,
kann anleiten und den Weg weisen. Doch Vorsicht vor den negativen Vertretern
der Rufer in der Wüste, den Bekehrern und »Wachturm«-Fanatikern, oder den
fehlgeleiteten revolutionären Tendenzen, die sich für Gewalt und Krieg
entscheiden.
Die Botschaft von
Uranus an der Spitze der Yod-Figur
Als letztes werfen wir einen Blick auf die herausragende
Stellung von URANUS, der an der Spitze eines blau-grünen Dreiecks steht, die in
der Aspektbild-Astrologie als Yod-Figur bekannt ist. Die zwei langen grünen
Denkaspekte (Quinkunx 150 °) umrahmen das innere Zentrum (Kreis) und nehmen die
Informationen, Signale und Ausstrahlungen des schöpferischen Ganzen auf. Die
Energiekonstellation erhält einen großen Zuwachs an Bewusstheit, die sich im
Uranus niederschlägt.
Diese Projektionsfigur – auch »Fingerzeig Gottes« genannt, ist für die geistige Entwicklung und
die Bewusstseinsschulung von großer Bedeutung. Projektionen können bewusst
eingesetzt, erkannt und wieder zurückgeholt werden. Im Neumond-Horoskop geht
die Projektion von Uranus im 10. Haus (Bestimmung, Gesetz, höheres Bewusstsein)
aus. Die bewusstseinserweiternde, erweckende, geistige Erkenntniskraft erreicht
uns über unser inneres Zentrum in Träumen, Visionen und Eingebungen im
psychischen Bereich des 4. und 5. Hauses. Hier bildet das blaue Sextil zwischen
JUPITER in Jungfrau und dem NEUMOND im Skorpion eine substanzielle Basis und
Projektionsfläche für die höheren Eingebungen – den »Fingerzeig Gottes«.
Was schon durch die Mondknotenstellung mit Venus/Mars am
Punkt der Tagundnachtgleiche angedeutet wird, findete in der Yod-Figur seine
Bestätigung. Der Sinn der evolutionären
Krise für die Menschheit liegt in der inneren
Umkehr, einer Verlagerung des Bewusstseins von der Verstrickung in
Äußerlichkeiten auf den inneren Weg, was eine Transformation und
Bewusstseinswandlung notwendig macht. Die Menschen sehnen sich nach Erfüllung
und Sinn, die sie, wenn sie eine Bilanz ihres Lebens ziehen, in vergänglichen Dingen und Erfolgen nicht finden
werden. Wenn sie entdecken, dass sie am Wesentlichen vorbeigelebt haben,
stecken sie schon tief in der Lebens- und Identitätskrise. In dieser Situation
benötigen sie die Einsicht und den Willen zur radikalen Veränderung.
Der schöpferische Beitrag, den jeder Mensch leisten kann,
besteht darin, seine nach außen projizierten Eigenschaften wieder zurückzunehmen
und bereit zu sein, die Verantwortung
für die Gestaltung seines Lebens, seines Schicksals und alle bisherigen
Misserfolge zu übernehmen. An wen haben wir z.B. unsere Macht, Entscheidungs-
und Selbstbestimmungskraft abgegeben und gehofft, dass sie uns durch die
anderen zu einem glücklichen Leben und zur Erfüllung führen – an eine
Autoritätsfigur wie den Vater oder einen Übervater, an den Staat, die
Regierung, die Politiker, an Gott, an das Schicksal oder die Sterne… usw. Auch
jetzt wird wieder nach einem gut funktionierendem Programm, einer krisenfesten
Lösung und einem starken Bündnis (z.B. Europa) im Außen gerufen. Nun ist es
Zeit, sich wieder mit der einzigen höheren Macht zu verbinden, die für jeden
Menschen und die Menschheit als Ganzes zuständig ist: dem »höheren Selbst«, dem
inneren Zentrum, unserer schöpferischen Mitte.
Dafür müssen wir nichts anderes aufgeben als das kleine Ich
mit seinen kleinen Wünschen, Gewohnheiten und beschränkten Vorstellungen vom
Leben. Die Situation ist so, dass wir mit dem Rücken zur Wand stehen und vor
uns die Dunkelheit oder ein Abgrund liegt. Aus der Dunkelheit springen uns die
eigenen Ängste, Verdrängungen und
Unzulänglichkeiten an.
Uranus auf 18° Widder:
»Eine leere Hängematte ist zwischen
zwei Bäumen aufgespannt.«
Hier begegnet uns dasselbe Zweier- und Dreiermuster wie beim
Neumond-Symbol, dem Aufziehen der beiden Vorhänge und der Offenbarung des einen
geheiligten Weges dahinter. Das DREIECK wird als Lösung für die Konflikte
aufgrund eines polaren Bewusstseins erkannt. Im Dreieck gibt es keine
Polarität, keinen Konflikt, keine Projektion. Es gibt immer einen dritten
objektiven Standpunkt, eine Lösung, eine Synthese, einen neutralen Beobachter. Ein
Dreieck als Aspektfigur impliziert ein veränderliches Bewusstsein, eine sich
stets wandelnde Mischung aus Bewegung und Ruhe.
Die Hängematte ist ein Symbol, das mit dem Ausgleichen von
Spannung und Hochspannung zu tun hat, und dafür die Entspannung oder das
Ausspannen anbietet. Sie ist ein Netz, das wie ein gespanntes Seil zwei Seiten
verbindet. Sie ist das verbindende dritte Element, das hier als Lösung gezeigt
wird, um ein extremes Hin und Herpendeln zwischen den Polaritäten zu vermeiden:
Schöpferische Abwechslung von Aktivität und Ruhe. Wer sich in die Hängematte
legt, verlässt den Boden der Realität und seine aufrechte Stellung. Er hängt in
der Luft und befindet sich in horizontaler Lage in einem Schwebezustand. Doch
nicht in einer statischen Ruhe. Er schaukelt leicht hin und her, erfährt ein
sanftes rhythmisches Schwingen.
Dieses Symbol deute ich als Einladung zum entspannten Umgang
mit den Gedanken, dem leichten Kommen- und Gehenlassen, dem entspannten Beobachten.
So wird ein zwanghaftes Festhalten an dem einen oder anderen Extrem vermieden und
ebenso ein Fixieren und Festlegen. Sie kann auch als eine Einladung zum
rhythmischen Leben verstanden werden.
Die notwendige
Mutation – Völkerwanderungen – das Band zerreißt
Der Tierkreisgrad von 17,5°/
18° Widder ist nach Döbereiner der GSP
von Mars-Uranus: die notwendige Mutation mit der Aufforderung,
sein Leben radikal zu verändern, sich aus fremdbestimmten Beziehungen und
Abhängigkeiten zu lösen. Es geht darum, sein Aggressionspotenzial (Mars) nicht
abzugeben, zu verneinen oder zu verdrängen, sondern es für die eigene
Bestimmung und die eigene Mutation (Uranus) einzusetzen. Die notwendige
Mutation ist wie ein Abschütteln von etwas, das nicht zu einem gehört. Wer sich
nicht traut, aus Angst oder Gewohnheit das Angebot zur Mutation ignoriert und
weiterhin die Fremdbestimmung sucht, muss mit gravierenden Korrekturen rechnen
(siehe AS 5° Krebs).
Joh. Hilble schreibt zum 18. Grad im Widder: »Das Band zerreißt«. An diesem Punkt
findet eine Prüfung durch das Leben statt, inwieweit die äußere Lebensart und
Lebensregelung mit der persönlichen Eigenart des Menschen in Übereinstimmung
ist. Das einzige Gesetz, das für den Menschen zuständig ist, ist sein eigenes Gesetz.
In solchen existenziellen Krisenzeiten müssen alle ungesunden, zwanghaften
Abhängigkeiten um den Willen einer Scheinharmonie losgelassen werden. Das Band
der Abhängigkeit zerreißt, falsche Zugehörigkeiten und Scheinharmonien lösen
sich auf. Die Menschen haben sich für einen Aufbruch vorzubereiten.
Mars-Uranus heißt auch »Lasst
uns ausschwärmen und auswandern!« Ganze Völker sind unterwegs, da sie die
innere Notwendigkeit zur Mutation spüren und sich von der Kraft ihrer eigenen
Bestimmung leiten lassen.
Das verdient unseren Respekt. Auch wir haben Teil an dieser
Zeitschwingung und dem evolutionären Ruf zur Veränderung unserer Lebens- und
Sozialstruktur (siehe den vorherigen Blogeintrag zum Migrantenstrom).
Hier ende ich und lege mich in die Hängematte.
Eure Sundra
[2] Hilble, Johann: Faszination
Geburtszeitkorrektur, Books on Demand ISBN 3831104042
2 Dane Rhudhyar: Astrologischer Tierkreis und
Bewusstsein, Hugendubel Verlag, München 1984
Alle Bilder: Copyright Sundra Kanigowski
Quelle Horoskopzeichnung: www.astro.com