Ich nehme den Faden bei Venus/Uranus
wieder auf.
Venus/Uranus
die Bindungslosigkeit, die Entwurzelung und Heimatlosigkeit,
das Unterwegssein,
die Brückenfunktion,
der Sprung nach vorne,
die Fähigkeit, in einer fremden Umgebung zurechtzukommen
Das Trigon (der „blaue Strich“) zwischen der gut
trainierten Löwe-Venus und der feurigen,
Krisen überwindenden Liebeswelle des Widder-Uranus
schwebt völlig losgelöst über dem „großen Denkschritt“, dem Quinkunx (grüner
Aspekt) von Mars-Mond in der Strömer-Figur…. bindungslos, heimatlos, befreit
vom Zwang der sozialen Integration, befreit vom Zwang nach Anerkennung und
Bestätigung. Damit ist eine Brücke gebaut in eine völlig andere und neue Ebene
einer geistigen Zugehörigkeit. Dieses Trigon ist ein Angebot für den Sprung auf
eine andere höhere Bewusstseinebene.
Das 12. Haus
Venus steht ebenso wie Mars im 12. Haus. Die Funktionen beider sind für den körperlichen und
materiellen 1. Quadranten aufgehoben – sowohl die persönliche Durchsetzung (Mars)
als auch die Abgrenzung und Absicherung im sozialen Gefüge (Stier-Venus). Dies
zeigt sich auch in der Position von Sonne
und Mond auf 5° Widder/Waage, den Gruppenschicksalspunkten der
Revierunsicherheit von Mars-Neptun und Venus-Neptun, die mit einer Phase der
Schwäche, Unsicherheit und Orientierungslosigkeit einher geht. Damit soll
sichergestellt sein, dass weder das polarisierende und projizierende Mein-Dein-Denken
noch subjektiv gefärbte Bedürfnisse das Wirken der schöpferischen Kräfte
verhindert können.
Auch die persönlichen Lebens- und Willenskräfte sowie die
Selbstdarstellung (Löwe) sind im 12. Haus geschwächt und müssen einer tieferen
und höheren geistigen Erkenntnis weichen. Diese ist nur dann gewährleistet, wenn
der Mensch durch Schwäche, Krankheit oder Fehlverhalten aus dem Verkehr gezogen
wird und sich im Stillen mit seinem inneren Leben auseinandersetzen muss. Oder
er wählt freiwillig die Stille und Einsamkeit, um sich den inneren Prozessen
hinzugeben, in der Tiefenschau die losgelösten, abgespalteten oder verdrängten
Aspekte zu erkennen und sie wieder in die allumfassende Einheit zu
intergrieren.
Die WAAGE-SONNE im Talpunkt („Nullpunkt“) des 1. Hauses
kommt aus diesem schöpferischen Seinsbereich der Ur-Einheit (12. Haus) und
bringt von dort das „innere Wissen“
mit (Symbol auf 5° Waage). Dieser Mann/Mensch ist ein Meisterlehrer, ein
Gerechter und ein König, ein Herr des Karma, der über ein ausgleichendes Denken
verfügt und Körper und Geist in der Mitte im Gleichgewicht hält. Zu dieser
Waage-Sonne gehört ein Bewusstsein, das gerechte und gute Beziehungen zu
anderen Menschen herstellen und pflegen will. Sie ist bestrebt, die gefühlten
Gegensätze durch Objektivität auszugleichen und entscheidet sich bewusst für
den geistigen Weg der Selbstlosigkeit (bzw. des Selbst).
Mit dieser Konstellation ist jeder Mensch aufgerufen, seine
Wahl zu treffen, sich für die materiellen oder die geistigen Belange zu
entscheiden, und wo er erkennt, dass beide Seiten zu einer Münze gehören (Liebe
und Hass, Krieg und Frieden, der andere und ich), den Weg der Mitte zu wählen.
Wer aus dieser inneren Entschiedenheit, Klarheit und Herzlichkeit heraus auf
die Menschen zugeht, wird auch die Seinskräfte im anderen erwecken und zum
Leuchten bringen und statt Geiz, Angst und Besitzgier ihren inneren Großmut,
ihre Strahlkraft
und ihr Mitgefühl erwecken.
Der Traum von der
Geburt einer neuen Zeit
Die LÖWE-Energie der Venus im 12. Haus zeigt den Traum und
das Potenzial der reinen, göttlichen Liebe. In den Wasserhäusern erträumen wir unsere
Zukunft. Eltern träumen von ihrem künftigen Kind. Sie wünschen sich ein
gesundes, glückliches, talentiertes Kind und projizieren ihre Wünsche darauf. Das
ungeborene Kind träumt von seiner Geburt. Im 8. Haus schmieden wir unser
Schicksal, binden uns schon vor der Geburt an eine familiäre Schicksalsgemeinschaft,
mit deren Erbe wir uns nach der Geburt auseinandersetzen müssen. Das alles ist
größtenteils unbewusst.
URANUS im Widder im 8. Haus bringt hier ein geistiges Erbe
in Form einer völlig neuen Energie herein. Er lässt uns hinter die Form, durch
die äußere Situation hindurch blicken und das Innere wahrnehmen. Hinter dem
Erscheinungsbild liegen die inneren Schichten unseres Tiefenbewusstseins.
Uranus bildet die Brücke zwischen Innen und Außen, Geist und Materie. Mit Hilfe
von Symbolen, einem Bewusstsein für Entsprechungen und einer immer sicherer
sich entfaltenden Intuition tauchen wir zugleich in unsere Umgebung, auch in
unser Land, ein und tauchen gleichzeitig tief in das große Selbst ein. In
unserer Offenheit für alle Schichten
(innen wie außen) werden wir eins mit dem „inneren
Wissen“ (Sonne 5° Waage). Wir sind in der Lage, Symbole und Zeichen zu
deuten und auch die großen Rhythmen und Strömungen, die die Menschheit jetzt
erfassen.
Uranus bewirkt ein Umdenken, eine plötzliche Bewusstseinsveränderung
durch krisenhafte Ereignisse und zeigt gleichzeitig, wie der Mensch sich von schmerzhaften,
leidvollen, d.h. karmischen Bindungen befreien kann. Wenn wir uns darin üben, eins
mit den inneren und äußeren Schichten und auch eins mit der Menschheit zu sein,
werden die einströmenden kosmischen Energien von Uranus den Rhythmus unseres
Körpers auf den größeren, universellen Rhythmus des Kosmos anheben.

Die Akrobatin auf ihrem Zirkuspferd (Venus 23° Löwe) ist ein Traumbild für die
Einheit von Körper-Seele-Geist, für ein kosmisches Bewusstsein, das den
Menschen zur Einheit mit sich selbst führt. Die Zeit der Mondfinsternis, die energetisch
bis zur Sonnenwende anhält, markiert eine Trainingssituation für die Menschheit
– das zeigen auch die vielen Lerndreiecke im Aspektbild.
Das Trigon von Venus-Uranus zwischen den beiden
Wasserhäusern ist ein Angebot, sich der neuen kosmischen Energiewelle von
Liebe, Weisheit und Mitgefühl hinzugeben. Der RAUM oder die Lücke zwischen
Venus und Mars im 12. Haus und Mond-Uranus im Widder im 7./8. Haus ist eine
Brücke ins Innere, ist zugleich ein langer Gang, der zum Tor des inneren
Tempels führt. Jede Anhebung des Bewusstseins ist ein Gang nach Innen.
Nicht zufällig fällt der ASZENDENT des Finsternishoroskops von
11° Jungfrau (10°49’) mit der Stellung von JUPITER (10°15’) zusammen (für
Berlin/Deutschland).
Jupiter ist der Guru, der innere Meister und auch das
Christusbewusstsein in der Menschheit. Als esoterischer Herrscher vom Zeichen
Wassermann hilft er uns beim Erkennen von Seelenverwandtschaften und bei der
Erkenntnis, dass die Menschheit ein eigenes und einheitliches Bewusstsein hat,
das über das Tiefenbewusstsein (das Unbewusste) alle Menschen miteinander
verbindet. Auf der geistigen Ebene ist JUPITER der Herrscher der JUNGFRAU und
kennzeichnet in diesem Zeichen (in der Einheit mit den Fischen) das Endziel der
menschlichen Entwicklung:
Der Menschensohn wird
zum Gottessohn.
Das Sabische Symbol
für 11° Jungfrau (AS und Jupiter) lautet:
„In ihrem Baby sieht
eine Mutter die Antwort auf ihre tiefe Sehnsucht nach einem Sohn“

Auch dieses Symbol nimmt Bezug auf die Traumebene der
Wasserzeichen und Wasserhäuser. Die Mutter träumt während der Schwangerschaft
(bewusst oder unbewusst) von ihrem künftigen Sohn und projiziert ihre Wünsche
in das Kind. Jeder echte Jünger, der ein Schüler des Geistes ist (und die
Menschheit als Ganzes ist in diesem Stadium der Jüngerschaft), muss zur „Mutter
des lebendigen Gottes“ werden und schließlich auch selbst die innere Wandlung (den
Bewusstseinswandel) vom Menschenkind zum Gottessohn vollziehen.
Dieser Prozess des inneren Imaginierens wirkt sich prägend
auf den neuen Menschen aus. Damit legen wir auch den Samen für einen neuen
Zyklus frei (Aufsteigender Mondknoten 2° Waage).
PLUTO auf 13°
Steinbock liefert das Potenzial zur notwendigen Transformation:
„Ein Feueranbeter
meditiert über die letzte, die höchste Wirklichkeit seines Daseins.“
Das Feuer offenbart das große Mysterium vom Leben und
Sterben und geht noch darüber hinaus. Wir kennen das Feuer, das die Materie
zerstört, das reinigende Feuer für die Seele, das durch die Reibung der
Gegensätze wirkt, das geistige Feuer, in dem Gott dem Moses (im brennenden Dornbusch)
sich offenbart… Feuer steht für das Geheimnis des „Stirb und Werde“.
Von den Elementen ist Feuer das Element der feinsten und
höchsten Schwingungen. Es kann alle anderen Elemente reinigen, läutern und zur
Transformation animieren. Materiell nehmen wir es als Sonne, Blitz, Vulkanfeuer,
Flamme und Glut wahr, auch im letzten Aufglühen der Sonnenkraft in den
leuchtenden Farben des Herbstlaubs. Auf der geistigen Ebene ist Feuer identisch
mit LICHT.
Eine Meditation über das Feuer kann uns zu einer Meditation
über die drei Feuerzeichen im Tierkreis einladen… auch zum Erforschen und Erleben
des alchemistischen Läuterungsfeuers, das unseren Seelenstoff reinigt… Es ist
auch die äußere Konfrontation der Menschen mit dem Feuer der Zerstörung
aufgrund von Hass…
Das Symbol gibt einen Hinweis für den Umgang mit dem Symbol
des Feuers: Die Meditation. Über das Feuer zu meditieren bedeutet in letzter
Konsequenz, mit dem Feuer eins zu werden, eins zu sein. So wie es im Yoga gelehrt
wird und erfahren werden kann. Wer ein Meister der Feuerenergie sein will,
sollte sich fragen, ob er bereit ist, TOD UND AUFERSTEHUNG in demselben Körper
zu erfahren. Das ist der Weg der Grenzüberschreitung (Transzendenz) der Materie
und zugleich der Einswerdung des menschlichen Willens mit dem göttlichen Willen
– so wie es für den Mars im Schoße der Jungfrau (im 12. Haus) vorgesehen ist:
Nicht mein Wille sondern dein Wille geschehe.
Hier möchte ich nun wirklich zu einem Ende kommen und hoffe,
dass ich die Schwingung dieser Finsternis und dieses Vollmonds inspirierend
rüberbringen konnte. Die Neue Zeit und damit auch der Neue Mensch liegen in den
Geburtswehen. Jeder kann durch seine innigen Wünsche und durch seine äußeren
Unterscheidungen und Entscheidungen zum künftigen Wesen des Neuen beitragen. Alle
können mithelfen, den Samen des neuen Bewusstseins zu pflegen und nähren.
Eure Sundra
Literatur:
Bruno, Louise und Michael Huber: Aspektbild-Astrologie.
API-Verlag.
Dane Rhudhyar: Astrologischer Tierkreis und Bewusstsein,
Hugendubel Verlag, München 1984
Gunda Scholdt: „Praxisbuch der Esoterischen Astrologie“, Ebertin
Verlag, 1998
K. Parvathi Kumar: „Uranus – Der Alchemist des Zeitalters“,
Edition Kulapati
Claudia von Schierstedt: "Finsternisse astrologisch deuten", Chiron Verlag
Dane Rudhyar u. Leyla Rael-Rudhyar "Der Sonne/Mond-Zyklus", Edition Astrodata
Helen Fritsch: "Die Wasserhäuser im Horoskop" http://www.astrologie.de/astrologie/b/5265/
Claudia von Schierstedt: "Finsternisse astrologisch deuten", Chiron Verlag
Dane Rudhyar u. Leyla Rael-Rudhyar "Der Sonne/Mond-Zyklus", Edition Astrodata
Helen Fritsch: "Die Wasserhäuser im Horoskop" http://www.astrologie.de/astrologie/b/5265/