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Samstag, 2. Januar 2016

Papst öffnet die „heilige Pforte“ zum „heiligen Jahr“



Mythos und Realität durchdringen sich. Die verborgene Welt der Archetypen und Symbole offenbart sich auch in der Welt der Erscheinungen. Einer hat die notwendige Sehnsucht dieser Zeit verstanden und öffnet die „heilige Pforte“ zum Verborgenen, nennt es einen Akt der Barmherzigkeit, der auch die „Vergebung der Sünden“ beinhaltet. 

Weder eine Päpstin noch eine andere Muttergestalt öffnet einen Monat (Mond) nach dem Neumondsymbol vom 11.11. (20°Skorpion - s. Blogeintrag vom 29.11.2015) die beiden Flügeltüren einer „heiligen Pforte“. Es ist der Papst – ein Kirchenvater, eingesetzt von einer Institution namens „Mutter Kirche“. Interessant ist, dass diese Pforte im Vatikan zugemauert war und völlig überraschend vom Papst für ein „Heiliges Jahr“ geöffnet worden ist – nicht nur in Rom, sondern überall auf der ganzen Welt, in allen Wallfahrtskirchen, Kathedralen und Basiliken und für alle Gläubigen.

siehe www.tagesschau.de „Durch die Heilige Pforte ins Heilige Jahr“

und faz-Artikel „Zwischen Tür und Engel“ vom 8.12.2015

Was für ein Zeichen!
Wahrlich ein symbolischer Akt in einer Zeit großer Unruhe, Ängste und anhaltender Kriege.

Diese Pforte war und ist immer da – wie außen so auch innen. Jeder darf und mag in sich selbst diese Pforte öffnen, sein Leben und seinen Weg heilen und heiligen… ganz machen… die Gegensätze versöhnen und überschreiten… die Trennung zwischen der heiligen Lehre und dem profanen Alltag aufheben… zwischen Theorie und Praxis, zwischen sich selbst und dem anderen… Es bedeutet: Liebe als verbindendes Element wirken und Grenzen durchbrechen lassen… sich selbst und dem anderen verzeihen… barmherzig sein.

Liebe ist der Mittler, die beide Flügeltüren öffnet und die Flügelkraft entfaltet. Das Leben gewinnt eine neue Dimension. Alles wird leichter, fließender, wärmer und lockerer… Ja, zwischen Tür und Angel steht ein Engel, der große Mensch des Ursprungs. Der religiöse Mensch ist eine Tür, er ist eins mit dem Ursprung, lebt im Ursprung – zu allen Zeiten und unter allen Umständen.

Das bisher Unsichtbare wird sichtbar. Licht ist nicht nur Energie, sondern auch Welle und Erscheinung. Das Materielle ist heute nicht mehr wahr als einzige Realität. Das Zeitalter der Naturwissenschaften ist vorbei, vorbei die alte Welt mit ihren Gesetzmäßigkeiten. Auch Moral und Sittengesetze ändern sich. Das macht Angst. Die Menschen haben Sehnsucht nach dem Heiligen, sind auf der Suche nach ganzheitlichen Heilmethoden und Erkenntnissen, die sie heilen und ihre Vollständigkeit wieder erleben lässt. Wir befragen das I Ging, das Tarot… fast jeder kennt wieder sein Horoskop, kennt den Rhythmus der Sterne. Die verborgene Seite, das Ewige und Unbewusste hinter dem Schleier der Natur, kann nicht bewiesen und auch nicht für immer verdrängt werden. Die verborgene Welt des Geistes ist da, durchdringt unsere Welt und beweist sich selbst. Dem Menschen werden Visionen und Träume geschenkt, die sich bewahrheiten. Menschen werden plötzlich geheilt, begegnen ihren inneren Archetypen in der äußeren Welt, sie handeln unberechenbar oder verrückt, hören auf ihre innere Stimme.

Der Engel mit der Kraft des „L“
 
Der hebräische Name El, der meist mit „Gott“ übersetzt wird, enthält eine Richtungsangabe, die Anziehungskraft des Ursprünglichen zu sich selbst. El (geschrieben in Zahlen 1-30) meint eine Bewegung (30), die vom Ursprung in Gott (der Eins) ausgeht und immer die Verbindung mit dem Ursprung hat. Das hebräische El bezeichnet die Rückkehr einer Sache zu ihrem Ursprung.[1] Im Namen Gottes als El wird sowohl die Herkunft als auch die Richtung des Menschen zum Ursprung festgelegt. Der Mensch ist göttlichen Ursprungs – (w)er ist „wie Gott“ (MichaEl), er gleicht ihm (Adam, „Mensch“ heißt auch „ich gleiche“), er ist ewig, zeitlos, ein Licht des Ursprungs.

Jeder Engel (Malach) trägt die Verbindung mit dem Ursprung in sich, ist die manifestierte Kraft der Erfüllung (des Vollseins, Ganzseins). Ein Engel trägt alle Entfaltungsmöglichkeiten in sich, da er immer zu Gott führt. El meint die Bewegung „zu mir“. Und „Gott“ oder El ist das Gefühl der Rückkehr „zu mir“, zu dem, der ich bin und war und immer sein werde: Mensch des Ursprungs. Viele Engelnamen tragen die Endung el und verweisen damit auf die Flügelkraft des Aufstiegs zum Ursprung: Michael „Wer ist wie El?“ – Gabriel „Meine Kraft ist El“ – Uriel „Mein Licht ist El“ oder Raphael „ El heilt“…

Malach, Engel, heißt nicht nur „Bote“ sondern auch „tun“. Melachah (hebr.) ist Arbeit, Dienst, Aufgabe und Auftrag. Ich kenne aus dem Ruhrdeutschen noch den Ausdruck „Maloche“ für sehr schwere, körperliche Arbeit. Es reicht also nicht aus, im Besitz einer geistigen Flügelkraft zu sein – sie will auch angewendet und entfaltet sein!

Engel sind Boten und Gedanken Gottes – die Tiefenpsychologie nennt sie Archetypen (Urbilder, Ideen Gottes). Sie sind die Verbindung zwischen Gott im Zentrum (innen) und dem erscheinenden Menschen an der Peripherie (außen). Im Zentrum, dem „geballten Punkt“ oder Nullpunkt, ist alles gleichzeitig da, es erscheint oder auch nicht, es ist Potenzial und Sehnsucht, Quelle und Fluss, Gott und Mensch. Auch das Böse hat dort/hier seinen Platz – ist ge-richtet, recht gemacht. Es gibt keine Spannung der Gegensätze, keine Zeit und keine Kausalität, keinen Ersten und keinen Zweiten, kein Oben und kein Unten, kein Vorher und Nachher.

Gott als Vorstellung ist nichts anderes als eine Idealvorstellung von uns selbst: die Idee oder Manifestation von Unsterblichkeit, Güte und Liebe, das Ideal höchster Schöpferkraft und Harmonie oder auch Gott als Richter, der unser Leben und unsere Taten nach dem rechten Maß richtet.


Flügeltür, Flügelkraft und rechter Winkel

Im Hebräischen bedeutet Kanaf (20-50-80) sowohl Flügel als auch Ecke oder Winkel. Eine „Ecke machen" oder einen "rechten Winkel machen" bedeutet, eine vollkommene Wende oder Umkehr vollziehen, den Übergang in eine neue Dimension. Menschen erleben einen „Bewusstseinssprung“, ein Umschalten, das in der okkulten Literatur etwas geheimnisvoll auch das „Umstellen der Lichter“ genannt wird.[2] 

Flügel symbolisieren die unmögliche Möglichkeit des Menschen, sich in andere Dimensionen zu erheben. Der Mensch kann sich in jedem Moment entscheiden, eine andere Richtung einzuschlagen, eine Flügeltür zum Verborgenen in der Mitte aufzustoßen, die beiden Seiten des Vorhangs aufzuziehen und sich von dem ziehen zu lassen, was sich ihm in Freude schenkt. Kann er die Liebe nicht fassen, die ihm dort als heißer Wind des Ursprungs entgegenweht, wird er sie als Leid erfahren.

Der 90°-Winkel ist ein bedeutendes und uraltes Winkelmaß. Als rechter Winkel zeigt er das rechte Maß an. Man findet das Winkelmaß in Bildern und Symbolen der meisten alten Kulturen abgebildet; Zirkel und Winkelmaß sind das Handwerkszeug aller schöpferisch tätigen Götter und Menschen – siehe Abb. Wikipedia vom chinesischen mythischen Zwillingsmenschen der Urzeit: dem Magier Fu-Xi und seiner göttlichen Partnerin Nü Gua, er mit dem rechten Winkel als Emblem, sie mit dem Zirkel.
Die Handhabung des 90°-Winkels und des Buchstabens L (mit den beiden Schenkeln des rechten Winkels) sollen ein Vermächtnis unserer "Älteren Brüder" (Elder Brothers), den ELs sein, die mit Hilfe des rechten Winkels Materie – Energie – Raum –  Zeit überwinden konnten (englisch M-E-S-T matter-energy-space-time). Sie „machten eine Biege" oder einen rechten Winkel, d.h. sie vollzogen im Bewusstsein einen 90° Grad-shift, verließen unser vierdimensionales Sonnensystem und "stiegen auf" ins so genannte Theta-Universum reiner Gedankenkraft. (siehe Buch "Geheimnis der Anden" von Brother Philip, von mir übersetzt 1982).

Ja, zwischen Tür und Angel (angle, Winkel) steht der Mensch als Engel – der Mensch des Ursprungs, der selbst die „Tür“ ist, durch die er hindurch muss…. Er hat die Möglichkeit, sich über sein kleines persönliches Ich zu erheben und seine transzendente Flügelkraft, sein göttliches Potenzial, zu entfalten. Heilige Pforten werden symbolisch geöffnet… die zwei Seiten des Vorhangs werden aufgezogen… ein Heiliges Jahr wird ausgerufen, jenseits der Zeit. Vielleicht ist dieser Papst ja der letzte, der für Mutter Kirche herhalten und den Pontifex spielen darf… Vielleicht kann sich der Mensch ja wieder auf die göttliche Ursprungskraft in sich selbst verlassen… alle organisierten Religionen und Glaubensformen hinter sich lassen und sich einzig auf die Essenz, das Grundlegende einigen: die Liebe.

Die Zersplitterung der organisierten Religionen entspricht der Zersplitterung des ganzen Menschen. Die Worte Angel, Engel und Winkel (angle) sind verwandt. Zum Öffnen der Tür werden Angeln benötigt. Und Engel sein heißt beflügelt sein, die Möglichkeit des Aufstiegs in sich tragen.

Innere und äußere Welt sind eins. Das Herz als ein Symbol der Menschenliebe ist die offene Tür, durch die Liebe ein- und ausströmen kann. Alles, was wir auf ein Außen, auf die Welt und „die Anderen“ projizieren, ist in uns und gehört zu uns – auch Mörder, Gewalttäter und Terroristen. Jeder ist Opfer und Täter. Einer kann seine Schandtaten gut verbergen, ein anderer muss sie zeigen. Wir können dieses Andere, den Schatten, nicht aus unserem Leben aussperren, schon gar nicht 'um des lieben Friedens willen'. Er gehört dazu. Von ihm werden wir ge-richtet. Es gibt keine absoluten Gegensätze. Das Eine ist immer im Anderen enthalten. Eine heile Welt gibt es nur im Doppelpack - zusammen mit dem Unheil.


Die heilige Notwendigkeit der Zurücknahme von Projektionen sowie der Wahrnehmung des Ganzen wird freiwillig und gerne vom Menschen des Ursprungs (Adam Kadmon) erfüllt, der sich seiner Flügelkraft und der Möglichkeit des Sich-selbst-Überschreitens bewusst ist.

Ich wünsche uns ein heiliges Jahr und noch ein paar inspirierte Raunächte,
sundra


P.S. Dieser fertig geschriebene Blogeintrag wurde aufgrund von Krankheit für ein paar Wochen vergessen und erst jetzt wieder entdeckt. Die Symbolik ist weiterhin aktuell, da zeitlos.


[1] Friedrich Weinreb „Die Symbolik der Bibelsprache“, Origo Verlag
[2] siehe Gustav Meyrink „Das grüne Gesicht“