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Sonntag, 3. April 2011

3.4.2011 Neumond im Widder

Neumond im Widder
3.4.2011 16:33 h für Brilon / Kassel

Das Aspektbild: Die Farbe Rot überwiegt: d.h. gesteigerte Energie und Aktivität, Hochspannung, extrem starke Strahlung / Energien, die gegenseitig Druck erzeugen und deren große Spannung sich entladen muss, wobei eine gefährliche Ladung geballter Energie frei wird, die für alle Lebensformen zerstörerisch werden kann.
Eine geballte Energieladung feuriger, zündender Energie auf der einen Seite (7 Planeten im kardinalen Feuerzeichen Widder) und ein einzelner Planet auf der andern Seite der Waage – Saturn im kardinalen Luftzeichen Waage, beide Pole im sich abschwächenden Spannungsaspekt (Quadrat) zu Pluto im kardinalen Erdezeichen Steinbock.

Die kardinale Impulskraft der Zeichen wird noch verstärkt durch das T-Quadrat, (Leistungsdreiecks), bei dem die durch Druck entstehende Energiespannung (Opposition) sich von beiden Seiten her an dem einen Kraftpunkt an der Dreieckspitze entlädt: dem Pluto. Das heißt weiterhin Transformation, Wandlung, „Stirb und Werde“ und – da das Quadrat von Uranus zu Pluto stärker in die Wirksamkeit kommt – auch weiterhin und sogar zunehmend die Gefahr des Ausbruchs und der Entladung von Leben vernichtender radioaktiver Energie. Primär liegen Handlungen und Entscheidungen in Sachen Atomenergie an, die von Verantwortlichkeit und Realitätssinn zeugen - nicht nur bei den politisch Verantwortlichen. Wir sitzen alle in einem Boot, leben auf einem Planeten - und jeder Mensch trägt tief verborgen eine geballte Ladung Atomenergie in sich, für die er verantwortlich ist, die er zu handhaben und zu beherrschen hat.

Neben den vielen Opfern von Erdbeben und Tsunami und der heranschleichenden Gefahr der langfristigen atomaren Verseuchung unseres Planeten durch den verantwortungslosen Umgang mit der Atomenergie eskalieren Gewalt, Krieg und die harten Kämpfe um Unabhängigkeit, Freiheit und menschenwürdige Lebensbedingungen. Jupiter im Widder verleiht die Kraft, mutig, engagiert für ein Ideal, für persönliche Freiheit und Selbstbestimmung einzutreten, setzt seinen Willen und seine Überzeugungen wenn es sein muss auch mit Gewalt durch, kämpft ohne Rücksicht auf Verluste. Saturn in der Waage dagegen bremst jeden extremen oder blinden Entwicklungsdrang (vor allem bei Hybris und Selbstverherrlichung), prüft alle Impulse auf Tiefe, Notwendigkeit, Ernsthaftigkeit und Reife in Bezug auf Verbindlichkeit, Verantwortung und Gerechtigkeit in Beziehungen. An Saturn als dem Hüter der Schwelle und gerechten Richter kommt jetzt weiterhin keiner vorbei, er symbolisiert den Hüter der Schwelle, das Gesetz von Ursache und Wirkung, die ausgleichende Gerechtigkeit und prüft den Wert, die Tauglichkeit und den verantwortungsvollen Umgang mit materiellen und geistigen Werten und Energien.

Die Opposition von Jupiter-Saturn führt uns zu der Erkenntnis: Es gibt keine Freiheit ohne Verantwortlichkeit! Viele fürchten sich vor der Freiheit und dem Weg der indivuellen Selbstbestimmung und Verwirklichung: Sie haben Angst vor der Verantwortung. Freiheit bedeutet nicht, dass wir tun und lassen können, was wir gerade möchten. Sie besteht vielmehr darin, dass wir entsprechend der Situation das Rechte tun, und zwar im Einklang mit den Regeln des „großen Spiels“. Freiheit, Spontaneität, freie Entfaltung auf der einen Seite (Jupiter im Widder) – Notwendigkeit, Verantwortlichkeit, Gesetzmäßigkeit auf der anderen Seite (Saturn in der Waage). Wo selbstsüchtige Motive und Absichten das Handeln beherrschen oder beherrscht haben, greift das Gesetz von Ursache und Wirkung (Karma). Wer gegen die Harmoniegesetze und gegen die ihm bestimmte Schicksalsform seine eigenen Vorstellungen (vom Leben, von einer Ordnung, von Arbeit, Gesundheit, Energieeinsatz etc.) durchsetzt – als Einzelner wie auch als Gruppe und Kollektiv – muss in nächster Zeit (Uranus-Pluto-Quadrat) mit dem Zusammenbruch dieses Vorstellungsgebäudes, der vorstellten Welt- oder Gesellschaftsordnung und der damit zusammenhängenden Zukunftspläne rechnen.

Der NEUMOND befindet sich auf 14° im Widder. Das Sabische Symbol für diesen Tierkreisgrad:

Sonne und Mond 14° Widder:
Eine Schlange windet sich in der Nähe eines Mannes und einer Frau.


Die erste Widder-Hälfte (1° - 15° Widder) ist gekennzeichnet von Verlangen, dem Drang, in Erscheinung zu treten, Bewusstsein aufzubauen in der Welt der Dualität, bipolare Beziehungen einzugehen, ein objektives Denken zu entwickeln, sich zu schützen, Lebenserfahrungen zu sammeln, sich als Teil eines größeren Ganzen / einer größeren Ordnung zu empfinden und darin aufzugehen.
In den Graden 11° - 15° Widder äußert sich das Verlangen auf der individuell-mentalen und spirituellen Ebene. Hier die Sabischen Symbole dazu.

11° Widder „Der Herrscher eines Volkes“ - Verlangen nach irdischer, gesellschaftlicher Ordnung und Integration.
12° Widder „Wildgänse fliegen in Dreiecks-Formation“ - im Kontrast dazu das Verlangen nach universaler Ordnung.
13° Widder „Eine nicht explodierte Bombe enthüllt erfolglosen sozialen Protest“ - ein gescheiterter Versuch, den Konflikt zwischen zwei Ordnungsvorstellungen / Idealen zu lösen, unreifer Ausdruck eines Bewusstseins, das nur wild reagieren kann auf Zwang und eine zentrale Herrschergewalt.
14° Widder „Eine Schlange windet sich in der Nähe eines Mannes und einer Frau“ – das Verlangen beider Seiten (Mann + Frau), eine wirkliche Beziehung anzunehmen und einzugehen… der Drang des nach Selbsterkenntnis und Individualisierung dürstenden Bewusstseins, sich aktiv am Evolutionsprozess zu beteiligen, sich die Kraft der Schlange zu nutze zu machen.
15° Widder „Ein Indianer webt eine rituelle Decke“ – Verlangen nach einem Leben in vollkommener Harmonie mit den göttlichen Gesetzen und die Möglichkeit der Erfüllung des Verlangens: dem Weben des unsterblichen Lichtgewandes, des unsterblichen Körpers.

Es wird uns mit diesem Neumond-Thema der Hinweis auf ein Geschenk gegeben, das jeder Mensch in sich entdecken, auspacken und zur Entfaltung bringen kann, das Geschenk der Schlangenkraft, in Indien und bei den Yogis bekannt als Kundalini (sanskrit „die Zusammengerollte, Spiralförmige“) oder einfach Shakti (Kraft). Diese Schlangenkraft ist das schöpferische Potenzial in jedem Menschen, Geschlechtskraft, Kraft der Entwicklung, die sich als Mutter Natur (Maya, Weltenmutter) offenbart und manifestiert als Geist – Leben – Materie.

Die kreative göttliche Kraft (kundalini-shakti) verbirgt sich als Geschlechtskraft im Körper jeden Mannes und jeder Frau am unteren Ende der Wirbelsäule, sie liegt dort eingerollt, schlafend, inaktiv – bis sie „geweckt“ und aktiviert wird, worauf sie sich spiralig um die die sechs feinstofflichen Energiezentren (Chakren) am mittleren Stab der Wirbelsäule höher windet, bis sie sich im obersten siebten Zentrum über dem Scheitel, dem Sitz Shivas, mit dem transzendenten Träger der Kraft vereint und ihre volle, spirituelle Kraft und strahlende Herrlichkeit entfaltet.

Solange diese Kraft im Menschen nicht aktiviert und bewusst genutzt wird, bleibt der Mensch im Kreislauf von Geburt und Tod (Samsara) gefangen. Die Geschlechtskraft wird in ihrer grob-materiellen Form (als Samenflüssigkeit) lediglich zur Vermehrung und zur Befriedigung sexuellen Begehrens genutzt. Macht der Mensch sich die schöpferische Lebenskraft jedoch als ätherischen Urstoff in ihrer ursprünglichen subtilen Energieform zunutze, lernt sie zu beherrschen, zu aktivieren und zurückzuziehen, hat er ungehinderten Zugang zur Quelle des geistigen Lebens und ist sich seines Lichtkörpers, seines unsterblichen Leibes bewusst (siehe Symbol 15° Widder).



Gedanken zur Symbolik der Schlange

Das Bild der sich windenden Schlange um die polare Beziehung von Mann und Frau erinnert Menschen unserer Kultur und Prägung an den „Sündenfall“ der Schöpfungsgeschichte und damit verbundene Begriffe, die uns alle geprägt haben, wie:

Sünde, Fluch, Verwünschung, Verführung, Schuld (Schuldzuweisung vom Mann auf die Frau, von der Frau auf die Schlange, den Satan…), Scham, Entfremdung von Gott, Furcht vor dem Schöpfer und Verstecken vor dem Schöpfer, Unterwerfung (die Frau sei dem Manne untertan) und Herrschaft (der Mann herrsche über die Frau), Beginn des Kreislaufs von schmerzhafter Geburt und Tod, Vertreibung aus dem Paradiesgarten, Feindschaft mit der Schlange (= Satan, der Verführer und Versucher), verfluchter Erdboden, im Schweiße seines Angesichts sein Brot verdienen.

Das Bild der Schlange ist in unserer Kultur extrem negativ geprägt, während in anderen alten Kulturen die Schlange geachtet und verehrt wird (z.B. von den Ophiten) als Abbild des Kosmos, der Weltenmutter und Weltzyklen, als Göttin der Weisheit, Kraft der Verwandlung und Magie, als Gott der Heilung und Auferstehung (Serapis). Sie ruht in verschiedenen Schöpfungsmythen als Weltenschlange auf dem Grund des Ozeans und ist in ihrer ursprünglichen Eigenschaft ein Symbol der kosmischen Energie für den Schöpfungsakt, ist zugleich Schöpfungswesen und Kulturbringer. Siebenmal umschlang die Schlange Ophion das von Eurynome gelegte Orphische Ei und brütete so die Welt aus.

Aufgrund ihrer Fähigkeit zur Häutung wird sie mit ewigem Leben, ständiger Erneuerungs- und Heilkraft und den periodisch wiederkehrenden Weltzeitaltern (Äonen) in Verbindung gebracht. Die Schlange, die sich in den Schwanz beißt (Uroboros oder Midgard-Schlange) formt auf diese Art einen Weltkreis, symbolisiert Anfang und Ende, den Kreislauf des Lebendigen. Dann gibt es die hermetische oder gnostische Schlange, die das Weltenei umschließt… Auch von der Kundalini-Schlange heißt es, dass sie ihren Schwanz in das Maul nehme. Schlangen wurden schon von den Urmenschen wegen ihrer magischen Kräfte verehrt. Schlangen wohnen in unteririschen Regionen oder Höhlen und bewachen Schätze… Das Tierkreiszeichen Skorpion wurde früher als „Schlange und Adler“ dargestellt.

In vielen gnostischen Traditionen wurde Christus mit der Schlange gleichgesetzt. In der Pistis Sophia (gnostische Schrift) war Jesus die Schlange, die „vom Baum des Wissens und vom Baum des Lebens, welche in Adams Paradies waren“ zu Eva sprach. Im Gnostizismus ist die Symbolzahl von Christus 888 und symbolisiert das transpersonale Leben („Nicht ich lebe, sondern Christus lebt mich“). Auch im Hebräischen haben die Schlange (Nachasch) und der Gesalbte (Maschiach) denselben Zahlenwert: 358. In die Mysterien Eingeweihte (Initiierte) werden „Schlangen“ genannt. Es gibt die Schlangengötter, die Nagas oder den Aztekengott Quetzalcóatl („gefiederte Schlange“), die „feurigen Schlangen“ der Seraphim, die „Regenbogenschlange“ bei den Aborigines…

So wird uns mit dem Bild dieses Neumonds eine Technik empfohlen für den bewussten Weg der Individualisierung, Selbsterkenntnis und Selbstverwirklichung - ein Weg, das innere Feuer und die innere Weisheit in unserem Körper anzufachen, die schlafende göttliche Lebenskraft zu wecken und damit unsere Energiezentren in eine höhere Schwingung zu versetzen. Es ist ein Weg, mit der derzeitigen starken Energiespannung in uns und der Welt schöpferisch kreativ umzugehen. Für die Erweckung der Kundalini und ihren Aufstieg durch die Kraftzentren unseres Körpers sind alle Planetenherrscher von Widder zuständig: Mars, Merkur und Uranus.
Der Prozess des YOGA ist eine Methode und Technik der Involution (Einwickeln, Zurückrollen, Einhüllen), die Rückkehr in den ursprünglichen Zustand, auch als Einschmelzung oder Auflösung (laya) bekannt. Und so ist die Methode des YOGA oder der EINSCHMELZUNG unter der Anleitung erfahrener Lehrer eine kreative Möglichkeit und Alternative zur Leben vernichtenden KERNSCHMELZE.
Dieser Widder-Samen oder Impuls elektrischen Geistfeuers enthält den Keim des gesamten kommenden Zyklus und braucht in der heiligen Aussaatzeit von Neumond bis Vollmond einen geeigneten Boden, ein offenes Herz und einen empfangsbereiten Geist – Widder regiert den oberen Teil des Kopfes.

Bildnachweis
Bild Oben: Die Hüter des Wortes (Eitempera)
Bild Mitte: Kundalini (Eitempera)
Bild unten: Merkurstab mit Uroboros (Eitempera)
© Sundra Kanigowski
Bild des Monats vom "Kreis des Guten Willens"

Inspiriert von folgenden Quellen:
Dane Rudhyar: Astrologischer Tierkreis und Bewusstsein, Hugendubel Verlag, München, 1984
Astrologische Psychologie "Aspektbild-Astrologie", Bruno & Louise Huber, Michael Alexander Huber, API-Verlag, Adliswil/Zürich
Arthur Avalon „Die Schlangenkraft“, Die Entfaltung schöpferischer Kräfte im Menschen, O.W. Barth Verlag, 1994
Wolfgang Schultz „Dokumente der Gnosis“, Bechtermünz Verlag,2000
Koptisch-Gnostische Schriften 1. Band: „Die Pisitis Sophia“, herausgegeben von Lic. Dr. Carl Schmidt, Hinrichs’sche Buchhandlung, Leipzig 1905
Lama Anagarika Govinda „Buddhistische Reflexionen“, O.W. Barth-Verlag, 1983
Lama Anagarika Govinda „Schöpferische Meditation und Multidimensionales Bewusstsein“, Aurum Verlag, Freiburg, 1988
Der Mond-Bote zum Widder-Vollmond, Kreis des Guten Willens