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Sonntag, 29. November 2015

Verbindung von I und S (IS) führt zu Isis und Osiris



Islam und Isis  - etymologisch

Eine männliche Formulierung für den Begriff Islam heißt: „sich Gott unterwerfen“ – eine weibliche Formulierung könnte heißen „sich Gott hingeben“ oder „Frieden finden in Gott“, denn das Wort Islam stammt von der arabischen Wurzel Salam, Frieden, ab. Der göttliche Buchstabe „I“, erinnert an den erhobenen Zeigefinger und den „Fingerzeig Gottes“; das „I“ vor Salam (Frieden) deutet an, dass der Friede ursprünglich aus Gott kommt. Es zeugt von innerer Größe und Aufrichtigkeit, wenn das persönliche Ich des Menschen oder auch der eigene Wille sich in Demut dem transzendenten Willen Gottes und dem kosmischen Grundgesetz übergibt und darin seinen Frieden findet. Es ist ein Eingehen in Gott, der ein Ort und Zustand des Friedens ist.  

I und S, Stab und Schlange,

sind das uralte Symbol der Einheit von Geist und Materie. Die Symbolik von I und S zeigt die schöpferische Zusammenarbeit von männlich-geistiger Zeugungskraft (Phallus, Shiva, Osiris, Djed-Pfeiler, I), die vom Himmel auf die Erde steigt und den Stoff befruchtet, das in ihm ruhende seelische „Schlangenfeuer“, die schöpferisch-weibliche Kraft Gottes (Shakti, Isis, Shekinah, S) erweckt und im subtilen Energiekanal der Wirbelsäule aufsteigen lässt (IS bzw. $). Aus der waagrecht kriechenden Schlange wird eine aufsteigende Schlange der Weisheit (S), die sich mit Osiris, dem Geist der Einheit ($) vereint. In heiligen Schriften ist von der „Aufrichtung“ oder „Erhöhung der Schlange“ oder dem „Aufrichten des Djed-Pfeilers des Osiris die Rede. Dieser Pfeiler steht für die Weltachse (axis mundi), einem Symbol für die Beständigkeit und Dauer des Lebens. Sie steht auch für die menschliche Wirbelsäule, die die verschiedenen Welten, Körper und Bewusstseinsstufen eint. Durch diesen mittleren „Stab“ fließt das vitale feinstoffliche Fluidum, die schöpferische Schlangenkraft.

Vereint und in aufrechter Stellung beschreiben die beiden Buchstaben IS die „Heilige Lehre“, den Abstieg des Geistes über die Seele und die Energie des mittleren Energiekanals zur Materie (I) und den Aufstieg der Materie über die Seele und den Wirbelsäulenkanal zum Geist (S).

Die IS-Rune

Aus der überlieferten germanischen Runenschrift kennen wir die IS-Rune, den magischen Stab mit zwei Polen, der auch zu den Werkzeugen des Magiers auf der ersten Tarotkarte gehört. Der Umgang mit dem Stab der Polarität kann zur Erhaltung und Bewahrung des Individuums beitragen, aber auch zu dessen Isolierung, Verhärtung und Vereisung (Eiszapfen). IS kann bei entsprechender Selbsterkenntnis zu Selbstbeherrschung und einer beständigen inneren Aufrichtigkeit und Zentriertheit führen – dem „bei der Stange bleiben“, wenn der Mikrokosmos Mensch sich in die makrokosmische Weltordnung einfügt.

Somit beinhaltet die Symbolik von IS in entsprechenden Stirb- und Werdezeiten auch das Errichten einer neuen Weltordnung und dem vehementen Widerstand der alten Ordnung. Die Benutzung von Symbolen und Namen – wie dem der Isis – führt bei rechter Anwendung und rechter Motivation, z.B. im Gebet in der Stille und Meditation, zu einer umfassenden inneren Reinigung, zu Selbsterkenntnis und notwendigen Transformationen und einem Entwicklungsdrang. Doch wer sich der Symbole bedient für ein Mehr an Macht und Einfluss in der Außenwelt oder um eine neue Weltordnung mit den alten Mitteln von Gewalt und Terror zu errichten (siehe Dollarzeichen $, allsehendes Auge oder ISIS als Name für eine Terrormiliz), wird den notwendigen Reinigungs- und Transformationsprozess nur beschleunigen.

Isis, Osiris und Sirius

Isis ist eine Verdoppelung der Silbe. Es besteht ein auffälliger Zusammenhang zum Namen Sirius, in dem sich auch die Buchstabenfolge IRI-SUS und UR-IS-IS verbergen. Sirius, unser hellster Fixstern, ist ein Zweisterne- bzw. Zweisonnensystem. Der dunkle Begleiter des hell strahlenden Sirius A wird Sirius B genannt. Er umkreist die strahlende Brudersonne in 50 Jahren und dreht sich dabei einmal um sich selbst. Der Mondkalender und die Sothis-Periode wurden von den Ägyptern nach dem dunklen Sirius-Begleiter berechnet. Sirius wurde in Babylonien sir oder shir, “Bogenstern” genannt und durch alle Zeiten symbolisch als ein nach unten oder oben offener Bogen , als kleiner Fünfstern « und als spitz zulaufendes Dreieck („Drachenzahn“) abgebildet. Der U-Bogen stellt den Zusammenhang mit der Ur-Isis, der Urmutter her. Im alten Ägypten war Sirius von herausragender Bedeutung, taucht im Zusammenhang mit dem Mythos von Osiris und Isis auf und trug auch den Namen Sothis.

Der Autor von Robert K.G. Temple („Das Sirius-Rätsel“) sieht die helle Siriussonne als eine Verkörperung der Isis an und die umkreisende dunkle Siriussonne (B) als Nephtys, Schwester von Isis /Osiris, als Verkörperung des Dunklen, Unsichtbaren.

Der Mythos erzählt, dass Osiris mit Nephtys ein Kind zeugt: den pechschwarzen Anubis-Hund, den Hüter der Schwelle im Totenreich des Westens und das erste Wesen, das den Göttern und Menschen die magischen Mittel für die Wiedergeburt offenbar hat. Anubis überwacht als Priester und „Wegeöffner“ im inneren Tempel die Mumifizierung der Gestorbenen, die Seelenwägung und Mundöffnung sowie den geheimen Ritus des Wiege-Fells. Die dunklen Geheimnisse der ägyptischen Einweihungszeremonien um Tod und Wiedergeburt finden sich auch in der Symbolik der Tarotkarten wieder – zwischen dem Tod (XIII) und der Auferstehung (XX), der Vollendung des alchemistischen Großen Werkes.


Wer ist Isis?

Isis ist sowohl kosmische Sternenmutter als auch Erdmutter, die den durch Seth zerstückelten Körper des Osiris wieder zusammensetzt – dank ihrer Liebe, ihrer magischen Fähigkeiten und der Unterstützung von Anubis. Der Körper des Osiris stellt das Ganze dar, die kosmische Einheit des Geistes, die durch die widerstreitenden, polaren Kräfte zerstreut wird und die jeder Mensch in sich selbst wieder neu strukturieren muss. Sie bringt Leben im Sichtbaren und im Unsichtbaren hervor. Sie entscheidet auch, wann der Schleier zwischen den beiden Welten fallen darf.


Ihre unsichtbaren Formen stehen mit ihrem Bruder-Gemahl Osiris in Verbindung und ihre sichtbaren Formen mit ihrem Sohn Horus, den sie mit dem verstorbenen Osiris zeugte, indem sie dessen unauffindbaren Phallus nachbildet und ihn heiligt. Isis steht als aktive, weiblich-schöpferische Kraft immer hinter Osiris (in der passiven Rolle) und schützt ihn; sie aktiviert mit ihren Flügeln die Vitalität des Gottes. Sie kennt die Mittel der Verjüngung und bringt alle Dinge zu ihrem Ursprung und zur Wiedergeburt zurück. Sie ist der Thron, auf den sich jede Macht stützt. Als Göttin der Ordnung und Gerechtigkeit (Maat) repräsentiert sie die Intelligenz der Materie und das Wissen um die Weltordnung (Kosmos).

Isis offenbart die hermetische Weisheit und die Lehren des THOT, führt in die Geheimnisse der Mysterien ein, lehrt die Menschen, heiliges Wissen zu erlangen, profane Dinge zu heiligen und die individuelle Seele mit dem Osiris, dem Ganzen, zu vereinen. 


Es geht nun weiter mit der Isis und ihrer Symbolik im Tarot.
Sundra




Bildquelle: (C) sundra
Verwendete Literatur: 
Fernand Schwarz ""Ägypten - Die Kraft der Symbole"VErlag Filosofica, Graz 2010
Gabriele Quinque "Tempelschlaf - Grundlagen der Trance-Arbeit", param Verlag, 2003
Elisabeth Haich "Tarot" Drei Eichen Verlag, München, 1971