EX - PAN - VISION

DIE KUNST ALLES SEIN ZU LASSEN
SABISCHE SYMBOLE
SYMBOLSPRACHE
ASTRO-ORAKEL
ASTRO-SCHAU
EX-PAN-SION
TRÄUME
VISION
MUSIK
TAO
OM

kunst(ett)sundra.eu

Mittwoch, 11. November 2015

Neumond am 11.11.2015





Neumond am 11.11.2015 um 18.47 Uhr für Berlin/Deutschland
(Huber-Methode, Koch-Häuser, Aspektbild ohne Chiron-Aspekte)

Mit jedem Neuen Mond (Dunkelmond) melden sich die neuen Energien zuerst im Verborgenen – als unbewusste Antriebe und intuitive Impulse, als Drängen, Streben und Sehnen nach einer neuen Ausrichtung, einem neuen Betätigungsfeld oder Vorhaben. Wir freunden uns innerlich (das kann auch innenpolitisch sein) mit neuen Ideen an, probieren Neues aus, gehen freudig auf Herausforderungen zu, sind zu dieser Zeit besonders offen und empfänglich für Eingebungen, die sich in unserer psychischen und mentalen Struktur (Mond) verankern wollen. Denn die dunkle Mondin ist zu dieser Zeit das Gefäß (der See, die See-le), in das sich die geistigen Inhalte der Sonne ergießen, die dann an den ganzen Organismus und besonders an die Teile des Ganzen weiter geleitet werde, die dieser Kraft bedürfen.
Die Mondin als Erdbegleiter ist die »Dienerin der Erde« und erfüllt die zyklischen Bedürfnisse des Planeten. Sie verteilt die Saat-Ideen (Ideen-Samen) an die Organismen der Erde und an die Menschheit, die sich psychisch durch die vom Mond übermittelten Sonnenideen wieder regenerieren und neu aufladen.

Welche Erfahrungswerte wollen sich bei diesem SKORPION-NEUMOND in unserem Denken niederschlagen? Welcher neue oder längst vergessene Gedanke wird in unser Bewusstsein gepflanzt?

Sonne + Mond 20° Skorpion:

„Eine Frau zieht zwei dunkle Vorhänge am Zugang zu einem geheiligten Pfad auf.“

Wer denkt nicht gleich an die antiken Isis-Mysterien und den »Schleier der Isis«. Im ägyptischen Ort Sais hatte das Standbild der Athene, die man auch für Isis hielt, folgende Inschrift: «Ich bin das All, das Vergangene Gegenwärtige und Zukünftige, meinen Schleier hat noch kein Sterblicher gelüftet.» [1]
Mit diesem Satz offenbarte sich die ägyptische Göttin der Mysterien den Wahrheitssuchern (Mysten).
Nun darf der zweigeteilte Vorhang – das die Wahrheit verschleiernde duale Wissen der Maya –  aufgezogen werden und sich das offenbaren, was jenseits der Dualität und aller Diesseits-Erfahrungen liegt. Die mutige, für die Wahrheit empfängliche »innere Frau« (Mond, Venus), die dank ihrer ewigen Verbundenheit mit dem Geist (Sonne) die dualen Vorhänge öffnet und dahinter den EINEN heiligen Pfad entdeckt, ist die Seele. Hier schwingt INITIATION mit, das Urbedürfnis der menschlichen Seele nach Wiedergeburt und Überwindung des Todestriebs.

ISIS Urania ist die Hüterin der Mysterien und die Einweiherin in jedem Menschen. Sie öffnet auch den Weg zurück zur Einheit. Als große universale Mutter (Mond) ist sie identisch mit der Natur und der Materie. Als Urania (Waage-Venus) nährt und schützt sie den Geist. Im ägyptischen Mythos steht sie immer hinter Osiris. Sie ist der Schleier der Maya, der die Wirklichkeit des Geistes hinter der Fassade des Alltagslebens verhüllt. Darum kennt sie auch den Weg zurück aus der Verstofflichung. Sie weist den Weg nach innen in das innere Heiligtum der Seele. Isis ist die Kraft im Innern, die niemals aufgibt und die mit ihrer Liebe den im Bleisarg des Körpers gefangenen Geist (Osiris) wieder belebt.

Wir befinden uns im tiefgründigsten Zeichen des Tierkreises, dem Skorpion. In dieser magischen Transformationsphase des »Stirb und Werde« trägt Isis den Skorpion auf ihrem Kopf und erscheint als ägyptische Skorpiongöttin Selket. Als mystische Heilerin und Magierin ist sie zugleich Schutzgöttin der Toten und des auferstandenen Lebens. Das Gift des dreizehngliedrigen Skorpions kann sowohl töten als auch heilen.
Mit dem Öffnen der dunklen Vorhänge verschwindet der Wahn der Dualität und mit ihm auch unser Bild von der Welt, von uns selbst und unserem Leben. Wer den Vorhang beiseite zieht, braucht eine gute Portion Mut und Unerschrockenheit, um seinem eigenen dunklen Bild ins Gesicht zu schauen: seinen Ängsten, seiner Habgier und seinem Egoismus sowie seinen vernichtenden Urteilen und moralischen Bewertungen, mit denen er sich selbst und anderen ständig Gewalt antut.

Während in der Münchner Rhythmenlehre dieser Neumondgrad von 20° Skorpion der Gruppenschicksalspunkt (GSP) von Mond-Pluto ist, für leidenschaftliche, extreme Gefühle, das Urerlebnis des Gebärens oder den Durchbruch innerer Bilder steht, beschreibt ihn Johann Hilble[2] als »Begegnung mit den Leichen im eigenen Keller«: Durch karmisches Öffnen oder unter einem schicksalhaften Zwang können Urängste aufsteigen und eine Affinität zu schockierenden Ereignissen auslösen. Es ist ein Tierkreisgrad der Metamorphose und des Stirb und Werde, der auch die Chance zur Heilung und Befreiung von alten Zwängen enthält.

Als nächstes möchte ich den KREBS-ASZENDENTEN, das Anlage-Potenzial untersuchen. Um welches Potenzial geht es (beim Neumond-Horoskop für Berlin/D)?

AS 5° Krebs:

„An einem Bahnübergang wird ein Automobil von einem Zug zermalmt.“

Dies ist der einzige Tierkreisgrad der Sabischen Symbole, dessen Erfahrungswerte negativ geschaut worden sind. An diesem Punkt der Entwicklung hat der kollektive Zug Vorrang vor dem Weg des Individuums. Denn bei 1° Krebs, dem Punkt der Sommersonnenwende, nimmt die lichte Yangkraft (das Individuelle) wieder ab und die dunkle Yinenergie (das Kollektive) nimmt zu. Kollektive Entwicklungsschübe und -züge gehen jetzt vor. Wer sich als Einzelner oder als isolierte Gruppe querstellt in dem Glauben, sein individuelles oder nationales Eigeninteresse habe jetzt Vorrang, muss mit schmerzhaften Korrekturen rechnen.

Rudhyar[3] deutet die Erfahrung auf diesem Tierkreisgrad als karmische Wiederanpassung. Gezeigt werden die tragischen Resultate, die mit einiger Wahrscheinlichkeit folgen, wenn sich das Denken des Individuums leichtsinnig bis rücksichtslos gegen die Macht des kollektiven Willens oder die evolutionäre Entwicklung stellt. Positiv gedeutet, kann das Wissen um diese ausgleichende Energie die Fähigkeit beeinflussen, alle Erfahrungen schöpferisch neu zu gestalten (siehe Sonne, Mond, Merkur im 5. Haus)  

Als Gruppenschicksalspunkt von Mond-Neptun (5° Krebs) beinhaltet dieser Grad die Angst vor Geschlechtskonkurrenz, geschlechtlicher Unterlegenheit und seelischer Fremdheit (Nichtzugehörigkeit) in der Gruppe. Das mangelnde Selbstwertgefühl als Mann oder Frau ist mit großer unbewusster Lebensangst verbunden. Die Angst ist sehr tief sitzend und zeigt sich immer dann, wenn man sich selbst, sein ureigenstes Empfinden und seine eigene Wirklichkeit leben will. Dann meldet sich der unbewusste Todestrieb und sorgt für eine Selbstausschaltung, eine Unterwerfung oder Niederlage. Dieser tief sitzenden Lebens- und Entscheidungsangst müssen sich auch die Menschen dieses Landes stellen und sich fragen, in welchem Maße sie sich von fremden oder falschen Führungskräften haben bestimmen bzw. regieren lassen. Was hat es mit der individuellen Selbstbestimmung in diesem Land auf sich? Ist diese Regierung wirklich souverän? Kann sich jeder frei entfalten?
Jeder Mensch hat sich selbst zu erforschen und ist nur sich selbst und seinem Gewissen gegenüber verpflichtet. Kommt es zu einer evolutionären Krise, müssen auch die von Menschen gewählten Regierungskräfte infrage gestellt, auf ihren Gehalt und ihre innere Wahrheit untersucht werden. Schattenkabinettchen und geheuchelte Volksvertreter werden dann geopfert werden müssen.

Die Angst des Einzelnen vor Unterlegenheit im eigenen Revier, vor Konkurrenz und Artfremdheit in der eigenen Gruppe oder dem eigenen Land hat tiefgründige Ursachen. Sie liegt in der Spaltung von Mensch und Menschheit in ein Ich und die anderen, in mein Land und dein Land, in meine Kultur und die der anderen. Individualität wird möglich durch Abgrenzung von der Masse, durch das Errichten von Grenzen und den Schutz der eigenen Art. Doch darf das Individuelle nicht zu weit getrieben werden – sonst zerstört es sich selbst. Werden in der Überbetonung des Individuellen die innere Wahrheit und das Menschliche ausgeklammert, so dass jeder mit sich selbst und seinen Nachbarn im Streit liegt oder seine eigene Scheinwelt für verbindlich erklärt, muss diese Fehlentwicklung korrigiert werden. So verlangt es  das kosmische Gleichgewicht. Weder einzelne Personen noch Länder, Staaten und Regierungen sind davor gefeit. Die Menschheit ist ein Ganzes, alle Menschen haben die gleichen Bedürfnisse und Sehnsüchte, haben ein Recht auf Leben und Lebensgestaltung.

Das Andersartige von Sprache und Lebensweise der Menschen ist bedingt durch die lokale Kultur und die rassische Tradition. Dahinter liegen jedoch als Grundlage die allgemeinen menschlichen Werte, die allen gemeinsam sind. Hinter der Verschiedenheit leuchtet der kosmische oder planetare Mensch hervor, der seinen Brüdern die Hand reicht, der keinen Unterschied zwischen Mensch und Mensch macht. Wer heute diese Tatsache ignoriert, befindet sich zur falschen Zeit am falschen Ort. Das geeinte Europa ist ein Fake, solange die Regierung eines Landes selbst uneins und fremdbestimmt ist, solange im eigenen Lande Parteienwirtschaft und Eigeninteressen vorherrschen und es keine Dreiheit von fähigen Regierungskräften gibt, die ein gemeinsames Ziel und Konzept verfolgen.

Jedes Volk hat die Regierung, die es verdient, die eine Entsprechung zu den Grundeigenschaften seiner Seele hat. Die BRD und ihr Volk muss sich mit alten Identitätsängsten herumschlagen, mit Duckmäusertum und Unterlegenheitsgefühlen.

Wohin führt diese Erfahrung karmischer Wiederanpassung?


Deszendent 5° Steinbock:

»Indianer auf dem Kriegspfad. Einige rudern ein gut besetztes Kanu, andere vollführen einen Kriegstanz.«

Zu einer Begegnung mit aggressiven Energien im eigenen Inneren sowie im Außen… zur Mobilmachung physischer und emotionaler Energien – vielleicht nach einer Provokation oder Resignation. Das Symbol zeigt eine äußerst dynamische Situation der amerikanischen Ureinwohner. Allen indianischen Völkern ist der Respekt von Mutter Erde und die Erkenntnis des Geistes im Alltag gemeinsam. Der Krieger steht bei einigen Stämmen (nicht bei allen) in hohem Ansehen – nicht wegen der Gewalttätigkeit sondern wegen seines Mutes. Für einige zählte es mehr, seinen Feind zu berühren und zu achten als ihn zu töten. Während weiße Amerikaner, die sich selbst für zivilisiert und die Indianer als Wilde ansahen, dieses edle Volk fast völlig ausgerottet haben (sie nennen es stolz »Eroberung«), sehen andere Menschen diesen Akt als eine furchtbare Tragödie an.

Das Bild zeigt einen Indianerstamm, der sich für den Krieg entschieden hat. Die Gruppe ist sich einig und erneuert in diesem Ritual ihre Stammeskraft, mobilisiert alle Energien. Sie sind bereit für die Auseinandersetzung mit ihrem Feind oder Aggressor. Bezogen auf das Potenzial des ängstlichen und unterdrückten Volkes (AS 5° Krebs) werden uns in diesem Bild die mutigen Anlagen einer Menschengruppe gezeigt. Im Symbol der Wintersonnenwende (1° Steinbock) fordert ein Indianerhäuptling Vollmacht vom versammelten Stamm. Es geht hier um die Fähigkeit des Menschen zu höchstem Bewusstsein, zur vollen Verantwortung für sich selbst und das ganze Land (den Stamm). Er erhebt Anspruch auf Autorität und das Amt eines obersten Hauptes oder Häuptlings. 
Das Kapital ist die Gruppenenergie, die Energie des Volkes und das, was durch die Mitarbeit des Volkes erreicht worden ist. Es ist eine Tatsache, dass dieses Kapital zum größten Teil für die Rüstung und den Tod vergeudet wird. Es ist ebenfalls eine Tatsache, dass der einzelne Mensch wie auch die Gruppe ein starkes Verlangen hat, sich selbst zu bewähren und nach neuen Erkenntnissen und Bewährungsproben verlangt – mögen sie nun positiv oder negativ empfunden werden. Die Betonung des Symbols auf 5° Steinbock liegt in der Gruppenaktivität. Eine Gruppe von Menschen (ein Volk) erkennt ihr gemeinsames Potenzial. Sie rüstet sich aus, legt den Gürtel der Kraft an, richten ihre gemeinsamen Energien auf ein gemeinsames Ziel aus.


Die Flüchtlinge, die jetzt in dieses Land einwandern, haben diese Kraft, den gemeinsamen Willen und den Mut des Ganzen, der sie befähigt, ihre alte Heimat und alles Vertraute zu verlassen. Um beim Symbol Kriegstanz und Kanus zu bleiben: Die vor dem Tod und dem Krieg flüchtenden Menschen benutzen Boote und Schiffe. Sie benutzen das WASSER, um fortbewegt zu werden. Wasser es ist die gemeinsame Gefühlsreaktion, die ihnen Mut und Antriebskraft für diese grundlegende Veränderung verleiht.

Das Volk (Krebs, Mond) und die Regierenden (Steinbock, Saturn) werden angesichts dieser extremen Gefühlslage eine Entscheidung treffen müssen. Wie werden sie dem scheinbaren Feind in sich selbst und im eigenen Land begegnen? Wollen sie ihn in einer äußeren Machtdemonstration bekämpfen, aussperren oder erobern, wobei sie sich nur selbst bekriegen und schwächen können und wieder nur die Anpassung und Fremdbestimmung wählen? Oder werden Volk bzw. Regierung den Mut haben, sich selbst zu führen, selbstbestimmt zu handeln und ihre Energien in der anstehenden Krise zu vereinen?

Das dynamische Symbol am DS fordert jeden Mensch auf, sein gesamtes Energiepotenzial zu mobilisieren, zu sammeln und sich vom gemeinsamen Willen des Ganzen auf ein gemeinsames Ziel hin zu bewegen. Es können auch die Energien des Neumond-Horoskops sein. Die führenden geistigen Kräfte der oberen Horoskophälfte sind URANUS, NEPTUN und PLUTO. Uranus im Widder und Neptun in den Fischen stehen stark im 10. Haus der Bestimmung und Gesetzgebung (Regierungsoberhaupt, Autorität, Führungskraft, höchstes Bewusstsein). Zum kriegerischen Potenzial schauen wir auf den Mars.

Der Mars auf 30° Jungfrau

»Völlig hingegeben der Vollendung seiner momentanen Aufgabe, ist ein Mensch taub gegen jede Verlockung.«

Mars als exoterischer Herrscher von Widder ist die persönlichste Energie des Handelns, die Kraft der Mobilisierung, des Streitens, der Durchsetzung von Entscheidungen und Entschlüssen. Im 4. Haus bewirkt der Mars seelischen Aufruhr - doch auch eine Hab-acht-Stellung. Wie ein Wachhund, der Haus und Hof und die ganze Familie gegen Angriffe beschützt, ist er hellwach und jederzeit kampfbereit. Mit seinem feinen Instinkt spürt er, was die Seele wirklich braucht. Das Handlungspotenzial MARS und damit auch die Streit- und Entscheidungsmacht befinden sich unter der geistigen Obhut von URANUS im WIDDER und damit unter dem höheren Auftrag der MUTATION.

Der lange grüne Denkaspekt (Quinkunx) zum Neptun scheint die Handlungs- und Entscheidungskraft des Mars auf der äußeren Ebene vorübergehend zu lähmen. Nach der Hochzeit des kriegerischen Mars mit der friedliebenden Venus in der Jungfrau auf dem Punkt des Nördlichen Mondknotens beim Übergang von Jungfrau nach Waage (bzw. umgekehrt) liegt hier eine überpersönliche gewichtige Entscheidung an. Unter der Obhut des größeren kosmischen Lebens und des befreienden Potenzials von Uranus kann der Mensch / die Gesamtheit des Volkes / die Menschheit als Ganzes den Schleier der Maya lüften, die Illusion besiegen und den geistigen Pfad beschreiten.
Auf dem Tierkreisgrad der Tagundnachtgleiche (30° Jungfrau / 1° Waage) steht der geistige Anwärter vor dem Tor der heiligen Pyramide oder des heiligen inneren Tempels. Er ist an dieses eine Ziel hingegeben und völlig konzentriert. Für einen Moment mag er schwanken, sich einer Erinnerung hingeben oder zögern. Doch er weiß, es gibt nur diesen einen Schritt für ihn – nach vorne auf eine neue Ebene von Bewusstsein. Dies ist der Endpunkt der Individualisierung. Was darüber hinaus geht, wirkt sich zerstörerisch für den Einzelnen aus.


Was ist die Bestimmung, das Ziel und der Sinn dieser karmischen bzw. evolutionären Krise?



Der Tierkreisgrad des MC ist 29° Wassermann:

»Ein Schmetterling schlüpft aus.«

Eine notwendige radikale Metamorphose liegt an, eine ganz neue Einstellung zu allem, was unser Leben ausmacht und was uns im Leben oder als Leben begegnet… Dies ist nur möglich vor dem Bewusstsein, dass alle Menschen Brüder sind… dass die Menschheit ein Ganzes ist.

Auch hier schwingt Initiation und Transformation mit (wie beim Neumond-Grad), die Verwandlung von der kriechenden Raupe zum fliegenden, farbenprächtigen Schmetterling, dem Symbol der befreiten Seele. Diese vollendete Form ist das Ziel der Individualität und alles individuellen Strebens. Der Verwandlungsprozess setzt den Tod der alten Persönlichkeit voraus, das Sterben des Ichs mitsamt seinen alten Verhaltens- und Reaktionsmustern. Jeder Mensch hat die Möglichkeit, an einem höheren Bereich der Evolution teilzuhaben, nachdem er aus seinem kritischen Übergangszustand der METAMORPHOSE ausgeschlüpft ist. Mit dem Eintritt in ein erweitertes Bewusstsein erfährt der Mensch sein wahres Menschsein, seine Reinheit und Einheit mit dem Geist. Dank des schöpferischen Potenzials in seinem innersten Kern hat er jederzeit die Möglichkeit, sich zu erneuern.

Was liegt dieser notwendigen Verwandlung zugrunde?



IC 29° LÖWE:

»Eine Meerjungfrau steigt aus den Wellen empor, bereit zur Wiedergeburt in menschlicher Gestalt.«

Wofür kann die Meerjungfrau stehen? Für unbewusstes /verborgenes Verlangen oder Sehnsucht nach einer dauerhaften Form… Für eine große Liebessehnsucht aufgrund von Sehnsucht und Liebesleid… Für eine verzauberte oder noch unreife Anima (weiblicher Seelenanteil), die sich nach Verwandlung, Erlösung und Liebe sehnt? Ein noch unfertiges, seelisches Potenzial drängt nach Vervollkommnung und Gestalt. Es handelt sich um ein vormenschliches weibliches Bewusstsein, symbolisch gezeigt als Meerjungfrau mit einem Fischschwanz, eine Sehnsucht nach Menschwerdung und Ganzwerdung als Frau. Im Märchen kann die Frau des Meeres (siehe Mond-Neptun-Anlage GSP 5° Krebs) dies nur durch die Liebe eines Mannes. Es ist keine Lösung für den Mann (Geist, Wille), der schönen Melusine (Anima, Seele) auf den Meeresgrund zu folgen, denn dafür würde er sein Bewusstsein, seinen Willen und seine Selbstbestimmung opfern müssen. Und das noch unfertige weibliche Seelchen (die Anima, Venus) kann als Wasserwesen nicht in der oberen Geistwelt des Menschen leben – es sei denn, sie stirbt in ihrer alten Gestalt. 

Die Gefahr für den Mann-Anteil des Menschen (Animus, Wille, Tatkraft) besteht darin, dass das Idealbild des Weiblichen (Anima, Seele) auf der Illusionsebene stecken bleibt und er sich in Gedanken und Gefühlen verliert, statt seine gesamten psychischen und mentalen Energien zu bündeln, um die Illusion der Materie, der Zeit, des Denkens und seiner eigenen Person zu besiegen. In dem Sinne, wie er (der Mensch) seine männlichen Fähigkeiten, wie Entschluss- und Tatkraft, Unterscheidungsvermögen und Zielstrebigkeit verwirklicht, reift er vom Jüngling zum Manne. Und aufgrund seiner ungebrochenen Liebe zum Idealbild seiner inneren Frau (Seele) geht auch diese durch einen notwendigen Reifungsprozess und Gestaltwandel hindurch, erhält eine menschliche Gestalt und die Gewissheit einer unsterblichen Seelenverbindung mit dem männlichen Seelenanteil, dem Animus.

Es ist das innere Drängen nach einer gefestigten Bewusstseinsform der Liebe, nach der Fähigkeit, wahrhaft menschlich zu sein, das heißt in liebender Anteilnahme zu fühlen, zu denken und zu handeln. Da sich die Menschheit als Ganzes bis heute noch nicht auf der Bewusstseinsstufe eines kosmischen oder planetaren Menschen befindet – Kriege, Gewalt, Waffen und ein Bewusstsein der Spaltung in mein und dein ziehen sich über den ganzen Planeten – erhält sie nun die Chance dazu. Liebe, Unschuld und die Reinheit des Herzens haben sich zu bewähren. Und es gibt in dieser Zeit weiß Gott genug Gelegenheit dazu – vor allem in Deutschland mit seinem Thema der Flüchtlingskrise und der großen Welle von Empfindungen, die die hereinströmende Menschenflut auslöst.

Die Seele des Menschen, von Natur aus rein, unschuldig, leer, strebt nach einer Erfahrung der Erfüllung und Ganzheit, da dieser Keim in ihr bereits angelegt, jedoch noch nicht vollkommen entfaltet ist. Sie will sich auf jede nur denkbare Weise ganz einbringen und hingeben, dabei alle faulen (unreinen) Kompromisse, die der Alltag mit sich bringen mag, weit von sich weisen. Sich mit ganzem Herzen einbringen heißt, jede Art von Trennung, Spaltung und Zweifel zurückzuweisen und bei Entscheidungen auf sein Herz zu hören. Jeder Mensch hat Zugang zu seiner schöpferischen Mitte und er sollte seiner Intuition in dieser Situation einer evolutionären Aufforderung zur Wandlung voll und ganz vertrauen.

Was erfahren wir von NEPTUN, dem esoterischen Herrscher des Krebs-Zeichens im 10. Haus der Bestimmung?
Neptun verkörpert als höhere Oktave der Venus das Prinzip der Hingabe und grenzenlosen Liebe. Im Zuge der radikalen Umwandlung und Metamorphose tritt das allumfassende Bewusstsein einer allgemeinen Menschenliebe an die Stelle von Eigeninteresse, Habgier und  besitzergreifender Liebe. Neptun wirkt immer reinigend und einigend, löst Grenzen auf, kann uns den Boden unter den Füßen wegziehen und uns in höchstem Maße verunsichern. Er macht uns offen für tiefer liegende Seelenschichten und Inhalte aus einer höheren Welt. Wir spüren Neptun als große Sehnsucht, als allumfassende Liebe und Einheitsempfinden. Er lässt uns die liebevolle Verbundenheit mit allem Lebendigen erfahren – ebenso die Einheit von Individuum und Kollektiv.

Neptun auf 8° Fische :

»Ein Mädchen bläst ein Signalhorn«

Das Symbol am Aszendenten (5° Krebs) zeigt einen Konflikt zwischen Individuum und Kollektiv, der dann entsteht, wenn der Mensch das individuelle Wachstum bis in alle Ewigkeit fortsetzen will und sich gegen jede notwendige Veränderung stellt. Das Symbol auf 8° Fische zeigt die verantwortliche Teilnahme des Individuums an kollektiven Prozessen und zeigt die grundlegende emotionale Beziehung zwischen dem Einzelnen und dem Kollektiv. Das Mädchen steht hier für den intuitiven oder medialen Typ des Menschen, der aufgrund von innerer Reinheit, Empfänglichkeit, Feinfühligkeit und Transparenz das Herannahen einer evolutionären Krise für die Menschheit wahrnimmt. Dane Rudhyar nennt diese Menschen »Seher und Mutanten«, da sie einiges von dem Bewusstseins- und Erfüllungspotenzial des Neuen Menschen entfaltet und auch eine Vision vom nächsten evolutionären Schritt der Menschheit haben.

Es ist das Mädchenhafte in uns, eine ewig junge, doch zugleich emanzipierte Seelenkraft, die uns zur Teilnahme am Dienst für die Menschheit ruft. Vielleicht ist es ein neuer Zweig (Spross) der uralten Menschheitsseele… Wer den Ruf wahrnimmt und sich innerlich berufen weiß, wird in dieser Zeit für seine Gefährten da sein und sich an ihren Erfahrungen beteiligen. Damit bleibt er seiner ursprünglichen Individualität treu, kann sich aber auch gleichzeitig völlig dem Ganzen hingeben, dessen Keim er ja in sich enthält. Die Zukunft ist jetzt, und was morgen ist, enthüllt sich bereits heute.

Das individuelle Streben des Menschen kann als ein Beitrag zur ganzen Menschheit gesehen werden und nicht als sinnloser Kampf einer gegen den anderen um vergängliche Werte. Das Individuum findet Vollendung und Erfüllung, wenn die Ziele der ganzen Menschheit gefördert werden: die Wiedergeburt, das Öffnen für die Seinskräfte des Ewigen und der verantwortliche Umgang mit den schöpferischen Kräften.  

Es geht um nichts Geringeres als um den Aufruf zur Wiedergeburt an die Menschheit. Der am weitesten Fortgeschrittene (auf dem geistigen Weg der Mutation und Transformation) übernimmt die Verantwortung für eine kleine oder größere Menschengruppe, leistet seinen Beitrag, ist Verkünder und Erwecker, kann anleiten und den Weg weisen. Doch Vorsicht vor den negativen Vertretern der Rufer in der Wüste, den Bekehrern und »Wachturm«-Fanatikern, oder den fehlgeleiteten revolutionären Tendenzen, die sich für Gewalt und Krieg entscheiden.


Die Botschaft von Uranus an der Spitze der Yod-Figur

Als letztes werfen wir einen Blick auf die herausragende Stellung von URANUS, der an der Spitze eines blau-grünen Dreiecks steht, die in der Aspektbild-Astrologie als Yod-Figur bekannt ist. Die zwei langen grünen Denkaspekte (Quinkunx 150 °) umrahmen das innere Zentrum (Kreis) und nehmen die Informationen, Signale und Ausstrahlungen des schöpferischen Ganzen auf. Die Energiekonstellation erhält einen großen Zuwachs an Bewusstheit, die sich im Uranus niederschlägt.
Diese Projektionsfigur – auch »Fingerzeig Gottes« genannt, ist für die geistige Entwicklung und die Bewusstseinsschulung von großer Bedeutung. Projektionen können bewusst eingesetzt, erkannt und wieder zurückgeholt werden. Im Neumond-Horoskop geht die Projektion von Uranus im 10. Haus (Bestimmung, Gesetz, höheres Bewusstsein) aus. Die bewusstseinserweiternde, erweckende, geistige Erkenntniskraft erreicht uns über unser inneres Zentrum in Träumen, Visionen und Eingebungen im psychischen Bereich des 4. und 5. Hauses. Hier bildet das blaue Sextil zwischen JUPITER in Jungfrau und dem NEUMOND im Skorpion eine substanzielle Basis und Projektionsfläche für die höheren Eingebungen – den »Fingerzeig Gottes«.

Was schon durch die Mondknotenstellung mit Venus/Mars am Punkt der Tagundnachtgleiche angedeutet wird, findete in der Yod-Figur seine Bestätigung. Der Sinn der evolutionären Krise für die Menschheit liegt in der inneren Umkehr, einer Verlagerung des Bewusstseins von der Verstrickung in Äußerlichkeiten auf den inneren Weg, was eine Transformation und Bewusstseinswandlung notwendig macht. Die Menschen sehnen sich nach Erfüllung und Sinn, die sie, wenn sie eine Bilanz ihres Lebens ziehen, in vergänglichen Dingen und Erfolgen nicht finden werden. Wenn sie entdecken, dass sie am Wesentlichen vorbeigelebt haben, stecken sie schon tief in der Lebens- und Identitätskrise. In dieser Situation benötigen sie die Einsicht und den Willen zur radikalen Veränderung.

Der schöpferische Beitrag, den jeder Mensch leisten kann, besteht darin, seine nach außen projizierten Eigenschaften wieder zurückzunehmen und bereit zu sein, die Verantwortung für die Gestaltung seines Lebens, seines Schicksals und alle bisherigen Misserfolge zu übernehmen. An wen haben wir z.B. unsere Macht, Entscheidungs- und Selbstbestimmungskraft abgegeben und gehofft, dass sie uns durch die anderen zu einem glücklichen Leben und zur Erfüllung führen – an eine Autoritätsfigur wie den Vater oder einen Übervater, an den Staat, die Regierung, die Politiker, an Gott, an das Schicksal oder die Sterne… usw. Auch jetzt wird wieder nach einem gut funktionierendem Programm, einer krisenfesten Lösung und einem starken Bündnis (z.B. Europa) im Außen gerufen. Nun ist es Zeit, sich wieder mit der einzigen höheren Macht zu verbinden, die für jeden Menschen und die Menschheit als Ganzes zuständig ist: dem »höheren Selbst«, dem inneren Zentrum, unserer schöpferischen Mitte.

Dafür müssen wir nichts anderes aufgeben als das kleine Ich mit seinen kleinen Wünschen, Gewohnheiten und beschränkten Vorstellungen vom Leben. Die Situation ist so, dass wir mit dem Rücken zur Wand stehen und vor uns die Dunkelheit oder ein Abgrund liegt. Aus der Dunkelheit springen uns die eigenen Ängste, Verdrängungen und  Unzulänglichkeiten an.

Welche Lösung und welches Vermögen bietet uns URANUS an?


Uranus auf 18° Widder: 
»Eine leere Hängematte ist zwischen zwei Bäumen aufgespannt.«


Hier begegnet uns dasselbe Zweier- und Dreiermuster wie beim Neumond-Symbol, dem Aufziehen der beiden Vorhänge und der Offenbarung des einen geheiligten Weges dahinter. Das DREIECK wird als Lösung für die Konflikte aufgrund eines polaren Bewusstseins erkannt. Im Dreieck gibt es keine Polarität, keinen Konflikt, keine Projektion. Es gibt immer einen dritten objektiven Standpunkt, eine Lösung, eine Synthese, einen neutralen Beobachter. Ein Dreieck als Aspektfigur impliziert ein veränderliches Bewusstsein, eine sich stets wandelnde Mischung aus Bewegung und Ruhe.

Die Hängematte ist ein Symbol, das mit dem Ausgleichen von Spannung und Hochspannung zu tun hat, und dafür die Entspannung oder das Ausspannen anbietet. Sie ist ein Netz, das wie ein gespanntes Seil zwei Seiten verbindet. Sie ist das verbindende dritte Element, das hier als Lösung gezeigt wird, um ein extremes Hin und Herpendeln zwischen den Polaritäten zu vermeiden: Schöpferische Abwechslung von Aktivität und Ruhe. Wer sich in die Hängematte legt, verlässt den Boden der Realität und seine aufrechte Stellung. Er hängt in der Luft und befindet sich in horizontaler Lage in einem Schwebezustand. Doch nicht in einer statischen Ruhe. Er schaukelt leicht hin und her, erfährt ein sanftes rhythmisches Schwingen.

Dieses Symbol deute ich als Einladung zum entspannten Umgang mit den Gedanken, dem leichten Kommen- und Gehenlassen, dem entspannten Beobachten. So wird ein zwanghaftes Festhalten an dem einen oder anderen Extrem vermieden und ebenso ein Fixieren und Festlegen. Sie kann auch als eine Einladung zum rhythmischen Leben verstanden werden.

Die notwendige Mutation – Völkerwanderungen – das Band zerreißt

Der Tierkreisgrad von 17,5°/ 18° Widder ist nach Döbereiner der GSP von Mars-Uranus: die notwendige Mutation mit der Aufforderung, sein Leben radikal zu verändern, sich aus fremdbestimmten Beziehungen und Abhängigkeiten zu lösen. Es geht darum, sein Aggressionspotenzial (Mars) nicht abzugeben, zu verneinen oder zu verdrängen, sondern es für die eigene Bestimmung und die eigene Mutation (Uranus) einzusetzen. Die notwendige Mutation ist wie ein Abschütteln von etwas, das nicht zu einem gehört. Wer sich nicht traut, aus Angst oder Gewohnheit das Angebot zur Mutation ignoriert und weiterhin die Fremdbestimmung sucht, muss mit gravierenden Korrekturen rechnen (siehe AS 5° Krebs).

Joh. Hilble schreibt zum 18. Grad im Widder: »Das Band zerreißt«. An diesem Punkt findet eine Prüfung durch das Leben statt, inwieweit die äußere Lebensart und Lebensregelung mit der persönlichen Eigenart des Menschen in Übereinstimmung ist. Das einzige Gesetz, das für den Menschen zuständig ist, ist sein eigenes Gesetz. In solchen existenziellen Krisenzeiten müssen alle ungesunden, zwanghaften Abhängigkeiten um den Willen einer Scheinharmonie losgelassen werden. Das Band der Abhängigkeit zerreißt, falsche Zugehörigkeiten und Scheinharmonien lösen sich auf. Die Menschen haben sich für einen Aufbruch vorzubereiten.
Mars-Uranus heißt auch »Lasst uns ausschwärmen und auswandern!« Ganze Völker sind unterwegs, da sie die innere Notwendigkeit zur Mutation spüren und sich von der Kraft ihrer eigenen Bestimmung leiten lassen.
Das verdient unseren Respekt. Auch wir haben Teil an dieser Zeitschwingung und dem evolutionären Ruf zur Veränderung unserer Lebens- und Sozialstruktur (siehe den vorherigen Blogeintrag zum Migrantenstrom).

Hier ende ich und lege mich in die Hängematte.

Eure Sundra



[1] Plutarch: Über Isis und Osiris

[2] Hilble, Johann: Faszination Geburtszeitkorrektur, Books on Demand ISBN 3831104042
2 Dane Rhudhyar: Astrologischer Tierkreis und Bewusstsein, Hugendubel Verlag, München 1984

Alle Bilder: Copyright Sundra Kanigowski
Quelle Horoskopzeichnung: www.astro.com