Der volle Mond bringt nun an den Tag und ins Bewusstsein, was vorher nur gefühlt und geahnt worden ist. Ob es sich bei uns um eine Erleuchtung, Erfüllung und Erkenntnis handelt oder wir den Vollmond als einen Aufruf zur Trennung und Lösung oder als innere Zerrissenheit erfahren, hängt davon ab, auf welchen Boden der Neumond-Same (von 26° Zwillinge) bei uns gefallen ist und wie wir ihn in den letzten 14 Tagen genährt haben.
Die Schwierigkeiten, die sich den beim letzten Neumond (16.6.)
begonnenen Vorhaben, Angelegenheiten und Plänen entgegen stellen, wollen aus
dem Weg geräumt und überwunden werden. Die Tage vor Vollmond sind immer eine
Zeit des Kampfes und persönlichen Einsatzes, bis wir am Tag des vollen Mondes
unser Ziel / unseren Weg / unsere Situation klar erkennen. Mit der Zunahme des
Lichts wächst auch die Erkenntnis – dem, der sich dafür öffnet und ein
geeignetes Gefäß zur Verfügung stellt.
Mit Sonne/Mars im 1. Haus Krebs in Opposition zu Mond/Pluto im 7. Haus Steinbock geht es um das Recht des Einzelnen auf Individualität und Selbstausdruck, um das er schwer zu kämpfen hat, denn der Einzelne will sich hier aus der Umklammerung der Familie oder des Mütterlichen dringend „abnabeln“, seine Eigenart durchsetzen und sein eigenes Leben leben. Der Steinbock-Mond wirkt in der frühen Prägung mit dem „Du darfst nicht“ oder „Wenn du das tust, dann...“ musst du mit Liebesentzug, Strafe oder einer Kündigung / Trennung rechnen. Es muss hier also eine bewusste Entscheidung getroffen werden, die vom Einzelnen Selbstverantwortung für das eigene Leben und seine Handlungen erfordert. Der Konflikt spielt sich ab zwischen dem inneren Kind und dem selbstverantwortlichen Menschen, der auch in der Öffentlichkeit „seinen Mann“ und „seine Frau“ steht und dort bereit ist, eine verantwortliche Position einzunehmen.
Die Entscheidung, die getroffen werden muss, wenn der Einzelne wachsen und erwachsen werden will, ist extrem angstbesetzt (Mond Konjunktion Pluto). Denn der Partner oder das festhaltende, kontrollierende und beherrschende Elternprinzip (Autorität), gegenüber dem er sich durchsetzen will, macht enormen Druck und wendet Macht an, entweder öffentlich oder sehr subtil. Trotz all dieser herrschenden autoritären Machenschaften, emotionalen Unterdrückungen und Besatzerallüren, die den Einzelnen beherrschen, vereinnahmen und unter Kontrolle halten wollen, und trotz der furchtbaren Angst vor dem Schritt ins Unbekannte, muss hier eine Entscheidung getroffen werden, um sich von der besetzenden Kraft zu befreien. Hier gilt es, sich auf die eigene Mitte zu besinnen, sich auf die Macht und Kraft des eigenen Schicksals und Lebens zu verlassen, die niemanden im Stich lässt, der mutig seinen eigenen Weg geht.
Die Sabischen Symbole der beteiligten Planeten sprechen für sich:
Sonne auf 10° Krebs:
Ein großer Diamant in
den ersten Stadien des Schleifprozesses.
In diesem Krebs-Stadium der Evolution des Bewusstseins und
der Persönlichkeit befindet sich der Einzelne oder die Menschheit in einem
Anfangsstadium. Bei O° Krebs, dem Krisen- und Wendepunkt der Sommersonnenwende,
hat er eine Entscheidung getroffen und einen radikalen Wechsel der
Zugehörigkeit vorgenommen. Er ist beglückt von der Erfahrung, als ein Wesen handeln
zu können, das in der Lage ist, freie Entscheidungen treffen zu können, sich
selbst sein Ziel und seine Zugehörigkeit im Leben auswählen zu können – mit
allen karmischen Konsequenzen.
Auf 10° Krebs geht es um die mühsame Ausbildung und Arbeit
des Bewusstseins – auch Selbstverwirklichung
genannt. Das Potenzial eines vollendet gebildeten Geistes offenbart sich, wird
bewusst, und drängt nach Verwirklichung. Für den „rohen unbehauenen Stein“
steht eine schmerzhafte Operation an, das Schleifen zu einem kristallklaren
festen Diamanten. Der Schliff ist an dieser Stelle der Bewusstseinsentfaltung
keinesfalls beendet, er beginnt gerade. Das DENKEN muss erst Festigkeit
erlangen, damit es von höheren Kräften bearbeitet werden kann.
Diese kardinale Konstellation ruft auch nach Lehrern und
Ausbildern für diesen Bewusstseinsprozess der Menschheit!! Diese Lehrer und
Anleiter wissen, um welchen Prozess es sich handelt, welche Arbeit anliegt und
an welcher Stelle angesetzt werden muss. Sie wissen um das Leiden und die
Schmerzen dieser Operation (des Grossen Werkes), durch den die Menschheit
gerade geht und durch die auch der Einzelne in seinem Selbstwerdungsprozess
geht … die Hitze… das geräuschvolle Schleifen. Nur wer selbst durch diesen
Prozess gegangen ist, kann andere inspirieren, sich diesem Prozess mutig
hinzugeben. Während unseres Strebens und Mühens um Vollkommenheit entwickeln
wir selbst die Kunstfertigkeit des Schleifens und können diese dann weitergeben
an andere.
Bild rechts:
Doppelvajra mit tibetischem Buchstaben AH
in der Mitte (Zeichnung Sundra)
Der Vajra (Diamant) im tibetischen Buddhismus
Es lohnt sich also, das Schwert der Selbsterkenntnis wieder in
die Hand zu nehmen und neu zu schmieden.
Auf dem Weg der geistig-spirituellen Verwirklichung ist der Diamant (Vajra) der Inbegriff höchster geistiger Macht, einer Macht, der nichts widerstehen kann und die selbst unangreifbar und unüberwindlich ist wie der Diamant, der härteste aller Substanzen. Der Diamant kann alle anderen Materialien zerschneiden, ohne selbst von irgendetwas zerschnitten zu werden. Er ist imstande, alle Farben hervorzubringen und von seiner eigenen Natur her farblos zu bleiben (Zustand der Leere oder Abwesenheit aller Bestimmungen). Die Eigenschaften der Kostbarkeit, des höchsten Wertes, der Unvergänglichkeit, Reinheit, Strahlkraft und Klarheit trugen dazu bei, dass im Buddhismus der Vajra (früher einfach nur „Donnerkeil“ genannt) als Diamant und Symbol des Erleuchtungsbewusstseins aufgefasst wurde.
Im Höchsten Yoga Tantra verkörpert der Diamant das
diamantene feste Bewusstsein, die untrennbare Einheit von Methode
(Glückseligkeit) und Weisheit (Erkenntnis der Leerheit) auf dem Weg zur
Vollkommenheit. Ein Vjradhara ist ein
„Diamantträger“ oder „Diamanthalter“ , jemand, der einen Vajra in seinem Geistesstrom trägt, ein Mensch, der die
Buddhaschaft verwirklicht hat, die Stufe des vollkommenen Lichts… ein
Vollendeter, ein Vajrasattva („Diamantgeist“),
ein transzendenter Buddha. Dieser Weg steht allen Menschen offen.
Dieser Vollmond mit dem Symbolgehalt des Diamanten
setzt ein Zeichen der Hoffnung für unsere apokalyptische Zeit! Die
Menschen sind jetzt bereit und aufgerufen, bewusst ihren unzerstörbaren
zeitlosen Diamantkörper (subtle body,
Hauchkörper, Ewigkeitsleib, Lichtkörper) aufzubauen – aus ihrem vegetativen
Nervensystem heraus - und das trotz aller Ängste!
Das Sabische Symbol für den Mond im Steinbock:
Mond 10° Steinbock: "Ein Albatros frisst aus der Hand eines Seemanns"
Dabei geht es um
die Überwindung der Angst und ihr Lohn. Hier wird ein Mensch gezeigt,
der völlige Gewaltlosigkeit und Mitgefühl ausstrahlt und mit den
wildesten Tieren, Trieben und Menschen (!) eine Partnerschaft aufbauen kann,
die auf gegenseitigem Respekt und Vertrauen basiert.
Diese
Kraft der gewaltfreien Kommunikation und Auseinandersetzung spiegelt sich
auch in der Venus-Jupiter-Konjunktion
im Löwen, die zeitgleich und sicher auch synchronistisch mit dieser
Vollmond-Aufgabe verbunden ist. Hier mag es um die Kunst gehen, Entscheidungen mit
dem Herzen zu treffen, und zwar auf der Grundlage von Großzügigkeit und
Mitgefühl. Die Konjunktion fand gestern um 9:52 h auf 22° im Zeichen Löwe statt
und ist eingebunden in ein großes stabiles Viereck (ein Trapez), an dem noch Merkur, Chiron
und Saturn beteiligt sind. Es erscheint wie ein Turm oder stabiler Sockel und
verspricht demjenigen ein sicheres, solides Fundament, der sich auf den Prozess der Selbstverwirklichung
eingelassen hat. Da es die innere Wesensmitte umfasst, geht es bei dieser Figur
darum, sich selbst und seinen Werten treu zu bleiben und nichts gegen seine
innere Überzeugung zu tun. Das erfordert eine enorme innere Sicherheit und ein
Vertrauen in die göttliche Ordnung.
In
diesem Viereck steckt die große heilsame Erbauerkraft von 5 Planeten: Merkur,
Venus, Jupiter, Saturn und Chiron. Im harmonischen Wechselspiel von Aktivität
(rot) und Passivität (blau) und mit der Kraft der Gedanken/Sprache (grün) ist
alles möglich und jedes Problem zu lösen. Durch Planung und konzentriertes
Arbeiten und durch den Entwurf von harmonischen Formen und Strukturen wird sowohl
das Grundbedürfnis nach kreativer Gestaltung des eigenen Lebens erfüllt als
auch das Bedürfnis nach einer dominanten Position in der Gesellschaft. Denn ein
Mensch, der diese Qualitäten in sich vereint und zu handhaben weiß, ist eine
voluminöse Persönlichkeit mit einem ausgesprochen großen Herzen, die einer
Gruppe von Menschen als Vorbild dienen kann. Sie kann ihre ganze Begeisterung
und Aufmerksamkeit in den gegenwärtigen Moment oder in ein Gespräch legen, sie
arbeitet fleißig, ist verlässlich und authentisch.
Bei
aller Härte und Festigkeit (Steinbock, Diamant, Sicherheit) gibt es im Vollmond-Horoskop
auch den weichen Kern (Krebs, Venus-Jupiter, Mitgefühl, Verständis, Toleranz).
Die
Sabischen Symbole von Mars und Pluto zeigen, dass unsere Handlungen und Entscheidungen
jetzt die Weichen setzen für das Wohl des Gemeinwesens und zukünftiger
Generationen.
Symbol Pluto 15° Steinbock: „Die Kinderstation
eines Krankenhauses ist voll Spielzeug.“
Hier
geht es um die Verantwortlichkeit der Gesellschaft für das Wohl und die
umfassende Gesundheit einer neuen Generation.[1]
Symbol Mars 6° Krebs: „Jagdvögel polstern
ihr Nest aus.“
Im
Hinblick auf die Konstellation des Neuanfangs bei 1° Krebs ist auch diese
Handlung eindeutig auf die Zukunft ausgerichtet (wie bei 10° Krebs der Diamant).
Die geistigen Kräfte (Vögel) richten sich aus auf eine neue Welle von Leben,
treffen Vorbereitungen für den Aufbau einer neuen Kultur, planen den „Nestbau“
für kommende Generationen. Negativ kann hier ein zu großes Bedürfnis nach Absicherung
in der Zukunft gesehen werden, vielleicht gibt
es zu viele oder übertriebene Sorgen um die Absicherung der zukünftigen
Generation (Renten etc.). Positiv ist die instinktive Bereitschaft und
Vorbereitung geistig bewusster Menschen zum reifen und vollen Ausdruck des
Selbst, in dem auch die vielen anderen „Selbste“ Platz haben und integriert
sind. Das Nest ist ein Symbol der Ganzheit und des Selbst.
Jeder
Neuanfang, jede Handlung und jede Entscheidung, die wir im Licht dieser
Vollmondenergie treffen, sollte unter dem Aspekt der Freiheit, der Verbrüderung
und dem Wohl der Menschheit in der Zukunft gesehen werden (MC Wassermann für
die geografischen Daten von Berlin).
(Für
München rutscht der MC auf 25° Wassermann und die Plutoenergie wirkt noch
fixierter, da sie schon ins 8. Haus hinein wirkt.